
Brandmauer bröckelt: CDU-Politiker aus dem Osten rebellieren gegen Merz' Kurs
Die politische Landschaft im Osten Deutschlands sendet deutliche Signale nach Berlin. Was sich bereits seit Monaten abzeichnete, nimmt nun konkrete Formen an: Die CDU-Basis in den neuen Bundesländern begehrt gegen die starre Brandmauer-Politik ihrer Parteiführung auf. Nach den jüngsten Vorstößen prominenter Unionspolitiker wie Peter Tauber und Karl-Theodor zu Guttenberg formiert sich nun eine breite Front ostdeutscher Christdemokraten, die einen pragmatischeren Umgang mit der AfD fordern.
Thüringen macht den Anfang
Andreas Bühl, seines Zeichens CDU-Fraktionsvorsitzender im thüringischen Landtag, legt den Finger in die Wunde der Union. Seine Worte könnten kaum deutlicher sein: Wer seine politische Ausrichtung nach der Zustimmung anderer ausrichte, verwechsle Moral mit Politik. Ein bemerkenswerter Sinneswandel für einen Mann, der noch vor einem Jahr der AfD eine "Machtergreifung" vorwarf. Doch die Realitäten in Thüringen, wo die AfD zur stärksten Kraft aufgestiegen ist, zwingen offenbar zum Umdenken.
Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet jene CDU-Politiker, die jahrelang die härteste Linie gegen die AfD fuhren, erkennen nun die Sackgasse ihrer Strategie. Bühl spricht sich gegen parteipolitische Abwägungen aus und fordert, sich an der Sache zu orientieren. Eine späte, aber notwendige Einsicht.
Sachsen zieht nach
Aus dem Freistaat Sachsen kommen ähnliche Töne. Udo Witschas, CDU-Landrat im Kreis Bautzen, formuliert eine simple Wahrheit, die in Berlin offenbar noch nicht angekommen ist: "Demokratisch gewählte Abgeordnete, egal von welcher Partei, haben die Pflicht zur Verantwortung und das Recht zur Mitbestimmung." Er plädiert dafür, AfD-Abgeordnete in die Pflicht zu nehmen, statt sie auszugrenzen.
Christian Hartmann, CDU-Fraktionschef in Sachsen, geht noch einen Schritt weiter. Seine Forderung, die CDU müsse "jenseits von allen Brandmauerdebatten ihre eigene Position finden", ist nichts anderes als die Kapitulation vor der Realität. Wenn CDU-Politik nur noch mit Unterstützung der AfD durchsetzbar sei, müsse dies möglich sein. Ein Paradigmenwechsel, der in der Berliner Parteizentrale für Kopfschütteln sorgen dürfte.
Brandenburg bricht das Tabu
Besonders bemerkenswert sind die Äußerungen aus Brandenburg, wo die Brandmauer offiziell noch verteidigt wird. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig spricht aus, was viele denken: "Die Brandmauer stärkt nur AfD und Linke." Ihre Forderung nach demokratischen Rechten für die AfD, einschließlich Ausschussvorsitzen und Vizepräsidenten, zeigt, wie weit die Entfremdung zwischen Basis und Führung fortgeschritten ist.
Ludwig geht sogar so weit, eine Minderheitsregierung nicht auszuschließen – auch wenn Beschlüsse nur mit Stimmen der AfD gefasst werden könnten. Ein Tabubruch, der noch vor wenigen Monaten undenkbar gewesen wäre.
Die Realität in Zahlen
Die Gründe für diesen Sinneswandel liegen auf der Hand. In Sachsen-Anhalt, wo die nächste Ost-Landtagswahl ansteht, erreicht die AfD laut jüngsten Umfragen 40 Prozent – ein historischer Höchstwert. Die CDU steht vor der Wahl: Entweder sie öffnet sich für neue Wege oder sie wird zur Bedeutungslosigkeit verdammt.
Tom Unger, Sachsens CDU-Generalsekretär, bringt es auf den Punkt: Die bisherige Strategie im Umgang mit der AfD habe nicht dazu geführt, dass diese schwächer wurde. Im Gegenteil – die Ausgrenzungspolitik hat die AfD erst stark gemacht.
Merz' Dilemma
Für Bundeskanzler Friedrich Merz wird die Lage zunehmend ungemütlich. Seine starre Haltung zur Brandmauer gerät immer mehr unter Druck. Die Rebellion aus dem Osten zeigt: Die CDU droht zwischen ihrer Berliner Führung und ihrer ostdeutschen Basis zerrissen zu werden.
Die Forderung nach einem "kraftvollen Aufbruch" und "weniger staatlicher Regulierung", wie sie Tom Unger formuliert, klingt verdächtig nach AfD-Programmatik. Kein Wunder, dass immer mehr CDU-Politiker erkennen: Inhaltlich trennt sie oft weniger von der AfD als von ihrer eigenen Parteiführung.
Ein überfälliger Realitätscheck
Was wir hier erleben, ist nichts weniger als der Beginn einer politischen Zeitenwende. Die ostdeutschen CDU-Politiker haben verstanden, was ihre Kollegen in Berlin noch immer leugnen: Die Brandmauer ist gescheitert. Sie hat die AfD nicht geschwächt, sondern gestärkt. Sie hat keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen.
Die Forderung nach einem pragmatischen Umgang mit demokratisch gewählten Abgeordneten ist keine Kapitulation vor dem "Rechtsextremismus", wie es die linken Medien gerne darstellen. Es ist schlicht die Anerkennung demokratischer Realitäten. Wer fast die Hälfte der Wähler ignoriert, betreibt keine Demokratie, sondern Ausgrenzung.
Die CDU steht vor einer historischen Entscheidung. Entweder sie öffnet sich für neue Wege oder sie wird im Osten zur Splitterpartei. Die Signale aus Thüringen, Sachsen und Brandenburg sind eindeutig: Die Zeit der Brandmauer ist vorbei. Es bleibt abzuwarten, ob Friedrich Merz diese Botschaft versteht – oder ob er weiter auf seiner Berliner Wolke schwebt, während ihm im Osten die Basis wegbricht.

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