
Bundeswehr im Würgegriff der Bürokratie: Wenn Schreibtischkrieger die Kampftruppe verdrängen
Die deutsche Bundeswehr gleicht einem schwerfälligen Verwaltungskoloss, der seine eigentliche Bestimmung aus den Augen verloren hat. Während die Welt um uns herum aufrüstet und die geopolitischen Spannungen zunehmen, versinkt unsere Truppe in einem Meer aus Stabsstellen, Ämtern und Ministeriumsbüros. Der renommierte Militärhistoriker Sönke Neitzel hat nun schonungslos offengelegt, was viele längst ahnten: Die Bundeswehr ist nicht nur materiell, sondern vor allem strukturell ein Sanierungsfall.
Erschreckende Zahlen offenbaren das Ausmaß der Misere
Man stelle sich vor: Mehr als die Hälfte aller Soldaten ist nicht dort, wo sie hingehört – bei der Truppe, im Einsatz, bei der Landesverteidigung. Stattdessen bevölkern sie klimatisierte Büros, verfassen Berichte und produzieren Papierberge. Es gibt genauso viele Oberstleutnante wie Hauptgefreite – ein Verhältnis, das jeder militärischen Logik spottet. Während im Kalten Krieg der Offiziersanteil bei vernünftigen acht Prozent lag, ist er heute auf astronomische 22 Prozent angeschwollen.
Diese Zahlen sind nicht nur abstrakte Statistik. Sie bedeuten konkret: Unsere Verteidigungsfähigkeit wird durch einen aufgeblähten Verwaltungsapparat erstickt. Neitzel bringt es auf den Punkt: Diese Soldaten seien im Ernstfall kaum verwendbar – zu alt, zu lange aus der Truppe herausgelöst, körperlich nicht mehr fit. Ein vernichtendes Urteil für eine Armee, die eigentlich unsere Sicherheit garantieren sollte.
Der internationale Vergleich macht es noch bitterer
Während Deutschland über 50 Prozent seiner militärischen Ressourcen in der Verwaltung verschwendet, kommt Israel – ein Land, das täglich um seine Existenz kämpfen muss – mit gerade einmal 25 Prozent aus. Diese Effizienz ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer klaren Prioritätensetzung: Kampfkraft vor Bürokratie, Einsatzbereitschaft vor Verwaltungskomfort.
Die NATO fordert von Deutschland künftig einen erheblich höheren militärischen Beitrag. Wir bräuchten 50.000 bis 60.000 zusätzliche Soldaten, um unseren Verpflichtungen nachzukommen. Doch selbst das bisherige bescheidene Ziel von 203.000 Soldaten wurde krachend verfehlt – aktuell stehen gerade einmal 181.000 unter Waffen. Wie soll eine Armee, die bereits ihre Minimalziele nicht erreicht, den wachsenden Herausforderungen gerecht werden?
Reformunwille als Systemversagen
Das eigentlich Erschreckende an Neitzels Analyse ist seine Feststellung, dass der politische Wille zur Reform parteiübergreifend fehle. Selbst Verteidigungsminister Boris Pistorius, dem Neitzel immerhin attestiert, mehr in Bewegung gebracht zu haben als seine Vorgänger, scheint vor den strukturellen Problemen zu kapitulieren. Die Folge: In der Truppe wächst die Frustration ins Unermessliche.
Neitzels radikale Forderung müsste eigentlich jeden aufrütteln: 30.000 Offiziere und Unteroffiziere sollten vorzeitig in Rente geschickt werden. Eine drastische Maßnahme? Gewiss. Aber angesichts der Lage vielleicht die einzige Möglichkeit, die Bundeswehr wieder kampffähig zu machen. Doch wer in Berlin hat den Mut, solche unpopulären Entscheidungen zu treffen?
Die Zeitenwende, die keine war
Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition und der Bildung der Großen Koalition unter Friedrich Merz hätte man erwarten können, dass endlich durchgegriffen wird. Doch die versprochene "Zeitenwende" in der Verteidigungspolitik lässt weiter auf sich warten. Während Merz vollmundig ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur ankündigt – finanziert durch neue Schulden, die er eigentlich ausgeschlossen hatte –, bleibt die dringend notwendige Bundeswehrreform auf der Strecke.
Die Bundeswehr spiegelt in gewisser Weise den Zustand unseres Landes wider: überbürokratisiert, reformunfähig und von einer politischen Klasse geführt, die lieber verwaltet als gestaltet. Während unsere Nachbarn aufrüsten und sich auf unsichere Zeiten vorbereiten, versinkt Deutschland in Selbstgefälligkeit und Verwaltungswahn. Die Quittung für diese Versäumnisse könnte bitter werden – nicht nur für die frustrierten Soldaten, sondern für uns alle.
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