
CDU-Urgestein wirft nach 50 Jahren das Handtuch: Kölns Parteifilz treibt Schramma zum Austritt
Ein politisches Erdbeben erschüttert die Kölner CDU: Nach fast einem halben Jahrhundert Parteizugehörigkeit kehrt der ehemalige Oberbürgermeister Fritz Schramma seiner politischen Heimat den Rücken. Was nach außen wie ein persönlicher Entschluss wirkt, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefen Risse im Fundament der einst stolzen Volkspartei.
Schrammas Austritt ist kein spontaner Wutausbruch, sondern das Resultat jahrelanger Frustration über verkrustete Strukturen und Machtklüngel in der Domstadt. Seine Kritik trifft ins Mark: Während die CDU auf Bundes- und Landesebene unter Friedrich Merz und Hendrik Wüst durchaus respektable Arbeit leiste, versinke die Kölner Partei in einem Sumpf aus Selbstbedienung und Reformunfähigkeit.
Pöstchensicherung statt Erneuerung
Besonders bitter stößt dem Ex-Oberbürgermeister auf, dass unmittelbar nach den erneuten Verlusten bei der Kommunalwahl die alten Seilschaften ihre Pfründe sicherten. Noch am Morgen nach der Wahlschlappe verteilten die üblichen Verdächtigen die Führungspositionen unter sich - als hätte es keine Niederlage gegeben. Ein Verhalten, das Schramma als symptomatisch für den Zustand der Partei brandmarkt: "Das sieht für mich so aus, als wenn bestimmte Leute nur ihre Pöstchen sichern wollen."
Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf und spiegelt ein Problem wider, das nicht nur die Kölner CDU, sondern weite Teile des deutschen Parteiensystems befallen hat. Die Bürger sehnen sich nach authentischen Politikern, die für ihre Überzeugungen einstehen - nicht nach Karrieristen, die sich an ihre Sessel klammern.
Führungsversagen auf ganzer Linie
Schrammas vernichtendes Urteil über die Kreisverbandsvorsitzende Serap Güler könnte deutlicher kaum ausfallen: "Diese Kölner CDU wird nicht geführt." Ein Frontalangriff auf die Bundestagsabgeordnete, der die Führungsschwäche schonungslos offenlegt. Wenn ein Politiker mit Schrammas Format und Erfahrung zu solch drastischen Worten greift, muss die Situation dramatisch sein.
Die CDU steht exemplarisch für ein Phänomen, das viele etablierte Parteien plagt: Man verwaltet den eigenen Niedergang, statt mutig neue Wege zu beschreiten. Die Quittung erhalten sie regelmäßig an der Wahlurne - doch selbst das führt offenbar nicht zum Umdenken.
Schrammas Appell richtet sich besonders an die jüngere Generation in der Partei. Sie sollen den Mut aufbringen, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen und frischen Wind in die Domstadt-CDU zu bringen. Doch die Frage bleibt: Haben sie überhaupt eine Chance gegen die etablierten Netzwerke?
Ein Symptom für größere Probleme
Der Austritt des ehemaligen Oberbürgermeisters ist mehr als eine lokale Posse. Er steht stellvertretend für die Entfremdung zwischen Basis und Führung, zwischen Bürgern und Politik. Während Deutschland mit massiven Herausforderungen kämpft - von der ausufernden Kriminalität über die Migrationskrise bis zur wirtschaftlichen Stagnation - beschäftigen sich Lokalpolitiker mit Postenschacher und Machterhalt.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag auf Bundesebene frischen Wind versprechen, doch wenn die Basis vor Ort derart marode ist, wird auch der beste Kanzler wenig ausrichten können. Schrammas Austritt sollte ein Weckruf sein - nicht nur für die Kölner CDU, sondern für alle, die glauben, Politik sei ein Selbstbedienungsladen.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser dramatische Schritt die notwendige Diskussion über Erneuerung und echte Reformen anstößt. Deutschland braucht Politiker, die dem Land dienen - nicht ihrer eigenen Karriere. Schramma hat mit seinem Austritt ein deutliches Zeichen gesetzt. Die Frage ist nur: Wer hat den Mut, ihm zu folgen und für echte Veränderung zu kämpfen?
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