
Chinesische Spione im Visier: MI5 warnt britische Parlamentarier vor getarnten Headhuntern
Die britischen Sicherheitsbehörden schlagen Alarm. Der Inlandsgeheimdienst MI5 warnte am Dienstag eindringlich vor einer neuen Spionagekampagne der Volksrepublik China, die gezielt auf britische Parlamentsmitglieder abziele. Die Methode sei dabei so perfide wie effektiv: Chinesische Agenten würden sich als Personalvermittler oder Unternehmensvertreter ausgeben, um über berufliche Netzwerke wie LinkedIn an sensible Informationen zu gelangen.
Die Masche der modernen Spionage
Was früher der tote Briefkasten war, ist heute das Business-Netzwerk. Laut MI5 hätten mindestens zwei Personen systematisch über LinkedIn versucht, "im großen Stil Kontakte im Auftrag" der chinesischen Regierung zu knüpfen. Die Sprecher beider Parlamentskammern bestätigten, dass das chinesische Ministerium für Staatssicherheit "aktiv versuche, Personen aus unserer Gemeinschaft zu erreichen".
Sicherheitsminister Dan Jarvis sprach im Parlament von einem "verdeckten und kalkulierten Versuch" Pekings, sich in die britische Politik einzumischen. Die Regierung kündigte als Reaktion einen umfassenden Gegenspionageplan an. "MI5 hat festgestellt, dass diese Aktivitäten von einer Gruppe chinesischer Geheimdienstoffiziere durchgeführt werden, die sich oft hinter Tarnfirmen oder externen Personalvermittlern verstecken", erklärte Jarvis.
Ein Muster der Eskalation
Die jüngste Warnung reihe sich ein in eine Serie von Spannungen zwischen London und Peking. Erst im September musste die britische Staatsanwaltschaft einen Spionageprozess gegen zwei Briten einstellen - angeblich, weil die Regierung keine ausreichenden Beweise für eine Bedrohung der nationalen Sicherheit durch China vorlegen konnte. Ein Vorgang, der Oppositionspolitiker zu dem Vorwurf verleitete, Premier Keir Starmer stelle bessere Beziehungen zu Peking über die nationale Sicherheit.
"Wir verurteilen diese verabscheuungswürdigen Schritte der britischen Seite aufs Schärfste und haben energisch protestiert"
So reagierte ein Sprecher der chinesischen Botschaft in London auf die Anschuldigungen, die er als "reine Erfindung und böswillige Verleumdung" bezeichnete. Peking forderte Großbritannien auf, "diese selbstinszenierte Scharade falscher Anschuldigungen sofort zu beenden".
Gefahr im digitalen Zeitalter
Bereits im Oktober hatte MI5 vor gefälschten Stellenanzeigen gewarnt, mit denen chinesische Spione versuchten, britische Fachkräfte zur Preisgabe von Informationen zu verleiten. Tausende verdächtige Anzeigen seien auf Online-Rekrutierungsplattformen entdeckt worden. MI5-Direktor Ken McCallum sprach in seiner Jahresrede von einer "täglichen Bedrohung der nationalen Sicherheit" durch chinesische Spione.
Die britische Regierung reagiere nun mit einem 170-Millionen-Pfund-Programm zur Verbesserung der Verschlüsselungstechnologie für Beamte. Zudem würden Sicherheitsrichtlinien für Wahlkandidaten erstellt und die Regeln für politische Spenden verschärft. Chinesische Überwachungstechnik sei bereits von sensiblen Standorten entfernt worden.
Universitäten im Fokus
Besonders brisant: Die Spionageaktivitäten beschränkten sich nicht auf die Politik. Jarvis warnte, China mische sich auch in die akademische Arbeit an britischen Universitäten ein. "China hat eine niedrige Schwelle dafür, welche Informationen als wertvoll angesehen werden", mahnte der Minister. Die Regierung plane geschlossene Veranstaltungen mit Universitätsleitungen, um auf die Risiken ausländischer Einmischung hinzuweisen.
Der Fall erinnere an die Anwältin Christine Lee, die MI5 im Januar 2022 beschuldigt hatte, im Auftrag der Kommunistischen Partei Chinas "politische Einflussaktivitäten" in Großbritannien durchzuführen. Lee verlor später eine Klage gegen MI5, mit der sie ihren Namen reinwaschen wollte.
Die Entwicklung zeige einmal mehr, wie traditionelle Spionagemethoden durch moderne Technologien ersetzt würden. Während früher Diplomaten und Geschäftsleute im Fokus standen, gerieten heute zunehmend normale Bürger ins Visier - oft ohne es zu merken. In einer Zeit, in der berufliche Netzwerke und soziale Medien zum Alltag gehören, verschwimmen die Grenzen zwischen legitimer Kontaktaufnahme und Spionage zusehends.
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