
Deutsche Bahn im freien Fall: Mitarbeiter verlieren jegliches Vertrauen in die Konzernführung
Die Deutsche Bahn steuert auf eine beispiellose Vertrauenskrise zu. Eine interne Umfrage offenbart schonungslos das Ausmaß des Desasters: Nur noch 31 Prozent der Mitarbeiter blicken optimistisch in die Zukunft - ein dramatischer Absturz von ehemals 56 Prozent vor drei Jahren. Der sogenannte "Eisenbahnerstolz" ist mit 57 Prozent auf einem historischen Tiefstand angelangt. Was hier sichtbar wird, ist nichts weniger als der Kollaps eines einst stolzen Staatskonzerns.
Das Erbe gescheiterter Strategien
Besonders vernichtend fällt das Urteil der Belegschaft über die Konzernstrategien des ehemaligen Bahnchefs Richard Lutz aus. Gerade einmal ein Drittel der Befragten glaubt noch an seine Strategie "S3", und nur noch 27 Prozent halten die einst als Heilsbringer gepriesene "Starke Schiene" für erfolgversprechend. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Führungsriege hat es über Jahre hinweg versäumt, die eigenen Mitarbeiter von ihrem Kurs zu überzeugen.
Die zwischen dem 9. September und 2. Oktober durchgeführte Befragung, an der etwa 13.000 Mitarbeiter teilnahmen, zeichnet das Bild eines Unternehmens, das sich in einer tiefen Identitätskrise befindet. "Die Distanzierung der Beschäftigten von der Bahn hält an", heißt es in einer internen Präsentation - eine Formulierung, die in ihrer Nüchternheit die ganze Tragweite der Misere nur unzureichend erfasst.
Führungskräfte fordern radikalen Neuanfang
Bemerkenswert ist, dass gerade die Führungsebene den Ernst der Lage erkannt zu haben scheint. Während 70 Prozent aller Befragten einen Neuanfang fordern, sind es bei den Führungskräften bereits 83 Prozent und auf der obersten Leitungsebene sogar 95 Prozent. Diese Zahlen offenbaren eine bemerkenswerte Diskrepanz: Je näher man am Machtzentrum sitzt, desto klarer wird offenbar, dass der bisherige Weg in die Sackgasse geführt hat.
"Die Ergebnisse sind - wenig überraschend - nicht besonders erfreulich", räumt Personalvorstand Martin Seiler ein. "Sie zeigen aber auch, dass die Mehrheit der Belegschaft grundlegende Veränderungen in unserem Konzern will."
Diese Aussage wirkt angesichts der katastrophalen Zahlen fast schon zynisch. Wenn die Ergebnisse "wenig überraschend" sind, stellt sich die Frage, warum die Konzernführung nicht längst gegengesteuert hat.
Ein Spiegelbild deutscher Verkehrspolitik
Was sich bei der Deutschen Bahn abspielt, ist symptomatisch für die verfehlte Verkehrspolitik der vergangenen Jahre. Während die Politik von Verkehrswende und Klimaneutralität schwadroniert, verfällt die Infrastruktur zusehends. Die Bahn, einst Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst, ist zum Sinnbild für Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit und Misswirtschaft verkommen.
Die neue Bahnchefin Evelyn Palla, die am 1. Oktober ihr Amt angetreten hat, steht vor einer Herkulesaufgabe. Ob sie den Karren aus dem Dreck ziehen kann, darf bezweifelt werden - zu tief sitzt die Krise, zu groß sind die strukturellen Probleme. Die Tatsache, dass erstmals mehr Führungskräfte pessimistisch (35 Prozent) als optimistisch (31 Prozent) in die Zukunft blicken, spricht Bände.
Zeit für echte Reformen statt Symbolpolitik
Was die Deutsche Bahn braucht, sind keine neuen Hochglanzstrategien mit wohlklingenden Namen, sondern eine grundlegende Rückbesinnung auf ihre Kernaufgabe: einen zuverlässigen, pünktlichen Bahnverkehr zu gewährleisten. Stattdessen hat man sich in Prestigeprojekten und politisch motivierten Experimenten verzettelt.
Die Mitarbeiter haben das Vertrauen verloren - nicht nur in ihre Führung, sondern in das gesamte System. Wenn selbst der "Eisenbahnerstolz" auf einem historischen Tiefstand angelangt ist, dann ist das mehr als nur eine betriebsinterne Krise. Es ist das Eingeständnis eines fundamentalen Scheiterns.
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, aus diesem Debakel die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das angekündigte 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur könnte eine Chance sein - wenn es denn sinnvoll eingesetzt wird. Doch die Erfahrung lehrt: Mehr Geld allein löst keine strukturellen Probleme. Was es braucht, ist ein radikales Umdenken, eine Abkehr von ideologiegetriebener Politik hin zu pragmatischen Lösungen.
Die Deutsche Bahn ist zum Sinnbild einer verfehlten Politik geworden, die große Versprechen macht, aber an der Realität scheitert. Die Mitarbeiter haben das längst erkannt. Es wird Zeit, dass auch die Politik diese bittere Wahrheit akzeptiert.
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