
Deutsche Bahn opfert Verkehrswende auf dem Altar der Profitgier – 8000 Arbeitsplätze vor dem Aus
Die Deutsche Bahn führt wieder einmal vor, wie man ein Land systematisch an die Wand fährt. Während die Ampel-Nachfolgeregierung unter Friedrich Merz vollmundig von Klimaschutz und Verkehrswende schwadroniert, plant die DB-Güterverkehrstochter DB Cargo einen radikalen Kahlschlag, der nicht nur 8000 deutsche Arbeitsplätze vernichten, sondern auch die vielgepriesene Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene endgültig beerdigen könnte.
Der Ausverkauf des Schienenverkehrs nimmt Fahrt auf
Was sich derzeit bei DB Cargo abspielt, gleicht einem Trauerspiel deutscher Industriepolitik. Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn erwägt allen Ernstes, sich aus dem Einzelwagenverkehr zurückzuziehen – jenem Geschäftsbereich, der für kleine und mittelständische Unternehmen oft die einzige Möglichkeit darstellt, ihre Waren umweltfreundlich per Schiene zu transportieren. Berater jonglieren bereits mit Horrorszenarien, die eine Reduktion um bis zu 80 Prozent vorsehen. Man fragt sich unwillkürlich: Ist das noch Sanierung oder schon Sabotage?
Der Einzelwagenverkehr mag für die Bilanzjongleure in den Chefetagen ein rotes Tuch sein, für die deutsche Wirtschaft ist er jedoch unverzichtbar. Unternehmen können einzelne Waggons direkt an ihren Standorten beladen lassen, die dann auf Rangierbahnhöfen zu kompletten Zügen zusammengestellt werden. Ein System, das über Jahrzehnte gewachsen ist und nun dem Rotstift zum Opfer fallen soll.
Die wahren Verlierer: Mittelstand und Umwelt
Besonders perfide erscheint die Timing dieser Pläne. Während die Große Koalition das Klimaneutralitätsziel bis 2045 sogar im Grundgesetz verankert hat – ein Schritt, der künftige Generationen mit astronomischen Kosten belasten wird –, plant man gleichzeitig die Zerschlagung genau jener Infrastruktur, die für die Erreichung dieser Ziele unerlässlich wäre. Die Logik dahinter? Fehlanzeige.
Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Branchen wie Stahl, Chemie und Bau müssten wieder verstärkt auf Lkw-Transporte setzen. Mehr Lastwagen auf deutschen Autobahnen bedeuten mehr Staus, mehr Unfälle, mehr CO₂-Emissionen. Aber vielleicht ist das ja gewollt? Schließlich lässt sich mit dem schlechten Gewissen der Bürger trefflich Politik machen – und neue Steuern rechtfertigen.
Ein Blick auf die nackten Zahlen
DB Cargo kontrolliert derzeit 90 Prozent des deutschen Einzelwagenmarktes. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent am gesamten Transportvolumen ist diese Sparte alles andere als eine Randerscheinung. Dennoch schreibt sie rote Zahlen – 2024 belief sich das Minus auf 357 Millionen Euro. DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta fordert daher zusätzliche Bundesförderungen, andernfalls sei ein Weiterbetrieb ausgeschlossen.
Doch halt! Gibt es nicht auch kleinere Anbieter, die in diesem Segment profitabel arbeiten? In der Tat. Was also läuft bei DB Cargo schief? Branchenkenner wie Peter Westenberger sehen die Ursache vor allem in ineffizienten Abläufen und verschleppten Modernisierungen. Die Digitalisierung der automatischen Kupplung lässt auf sich warten, was zu hohen Personalkosten führt. Statt diese Hausaufgaben zu machen, greift man lieber zur Abrissbirne.
Die EU als willkommener Sündenbock
Wie praktisch, dass die EU-Kommission ab 2026 keine Konzernsubventionen mehr für DB Cargo erlaubt. Ein gefundenes Fressen für alle, die schon immer der Meinung waren, dass sich der Staat aus der Wirtschaft heraushalten sollte. Nur: Beim Schienenverkehr geht es um mehr als bloße Profitmaximierung. Es geht um Daseinsvorsorge, um Infrastruktur, um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.
Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat einen interessanten Vorschlag unterbreitet: Den Einzelwagenverkehr als gemeinnützig einzustufen und unter das Dach von DB InfraGO zu stellen. So wäre kein Gewinnzwang mehr gegeben. Ein vernünftiger Ansatz, der jedoch vermutlich an ideologischen Grabenkämpfen scheitern wird.
Was bleibt von der deutschen Verkehrspolitik?
Bereits vor zwei Jahren war von einer Reduzierung der Verladestellen die Rede. Von rund 1000 Standorten könnten nur noch 100 übrig bleiben. Auch die 144 Zugbildungsanlagen stehen zur Disposition – bis zu zwei Drittel könnten stillgelegt werden. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, wohin die Reise geht: Deutschland schafft sich ab – Stück für Stück, Gleis für Gleis.
Während andere europäische Länder ihre Schieneninfrastruktur ausbauen und modernisieren, betreibt Deutschland Rückbau im großen Stil. Die Folgen werden wir alle zu spüren bekommen: verstopfte Autobahnen, steigende Transportkosten, wachsende Umweltbelastungen. Aber Hauptsache, die Bilanz stimmt.
Im Bundesverkehrsministerium wird derzeit über eine Neuausrichtung der Bahnstrategie beraten. Man darf gespannt sein, welche Luftschlösser dort errichtet werden. Fest steht nur eines: Mit der aktuellen Politik fahren wir nicht in Richtung Zukunft, sondern mit Volldampf zurück in die Vergangenheit. Die 8000 betroffenen Arbeitsplätze sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Was hier demontiert wird, ist nichts Geringeres als die Grundlage für eine nachhaltige Verkehrspolitik.
Es bleibt zu hoffen, dass sich noch genügend vernünftige Kräfte finden, die diesem Wahnsinn Einhalt gebieten. Andernfalls werden wir in wenigen Jahren feststellen müssen, dass wir nicht nur die Verkehrswende, sondern auch einen wichtigen Teil unserer industriellen Basis auf dem Altar kurzfristiger Profitinteressen geopfert haben.

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