
Drohnenabwehr: Deutschland braucht endlich ein zentrales Verteidigungszentrum
Die Bedrohung schwebt buchstäblich über unseren Köpfen, doch die Politik reagiert wie gewohnt: mit endlosen Debatten statt konkreten Taten. Der ehemalige NATO-General Christian Badia fordert nun ein nationales Abwehrzentrum gegen Drohnen - eine Forderung, die längst überfällig ist. Während andere Länder ihre kritische Infrastruktur längst schützen, diskutiert man hierzulande noch über Zuständigkeiten.
Ein General spricht Klartext
General a.D. Badia, der bis Juli 2025 stellvertretender Kommandeur des strategischen NATO-Kommandos in Norfolk war, unterstützt den Vorstoß von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt. Seine Worte könnten deutlicher kaum sein: "Wir müssen endlich handeln, nicht nur reden." Diese Mahnung trifft den Nagel auf den Kopf - seit dem Afghanistan-Krieg sei die Drohnenbedrohung bekannt, passiert sei jedoch wenig.
Die Forderung nach einem vernetzten System aus Bundeswehr, Bundes- und Länderpolizeien sowie zivilen Luftfahrtbehörden klingt nach gesundem Menschenverstand. Doch in einem Land, in dem Bürokratie oft wichtiger scheint als Bürgerschutz, wirkt selbst diese logische Schlussfolgerung wie eine Revolution.
Innere und äußere Sicherheit verschmelzen
Besonders bemerkenswert ist Badias Feststellung, dass innere und äußere Sicherheit nicht mehr zu trennen seien. Diese Erkenntnis müsste eigentlich jeden Politiker aufrütteln. Während man sich in Berlin noch darüber streitet, wer für was zuständig ist, könnten feindliche Drohnen längst unsere Kraftwerke, Chemieparks oder andere kritische Infrastrukturen ins Visier nehmen.
"Die Polizei braucht unterhalb dieser Schwelle eigenes Gerät, aber es muss nicht jeder alles haben. Wichtig ist, dass alle Ebenen regelmäßig gemeinsam üben."
Private Betreiber in der Pflicht
Der General geht noch einen Schritt weiter und fordert, dass auch Betreiber kritischer Infrastrukturen in die Lage versetzt werden müssten, sich gegen Drohnen zu wehren. Kraftwerke, Häfen und Raffinerien sollten zumindest Sensorik einsetzen dürfen, um Bedrohungen zu erkennen. Ein vernünftiger Vorschlag - doch die rechtlichen Hürden in Deutschland sind bekanntlich höher als jede Drohne fliegen kann.
Es ist bezeichnend für den Zustand unseres Landes, dass wir erst einen ehemaligen NATO-General brauchen, der uns erklärt, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Der Schutz unserer kritischen Infrastruktur vor modernen Bedrohungen.
Die Zeit drängt
Während in der Ukraine Drohnen längst zur tödlichen Realität des Krieges gehören, während der Iran und andere Akteure ihre Drohnentechnologie stetig verbessern, diskutiert Deutschland noch über Zuständigkeiten. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat hier die Chance, endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Es bleibt zu hoffen, dass Dobrindts Initiative nicht im üblichen Behördendschungel versandet. Deutschland braucht keine weiteren Arbeitskreise oder Expertenkommissionen - es braucht ein funktionierendes Abwehrsystem. Jetzt.
Die Forderung nach "gesamtstaatlicher Resilienz", wie Badia es nennt, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch in einem Land, das seine Bundeswehr jahrzehntelang kaputtgespart hat und in dem die innere Sicherheit zunehmend erodiert, klingt selbst diese Minimalforderung nach einer Herkulesaufgabe.
Vielleicht braucht es tatsächlich erst einen konkreten Vorfall, bevor die Politik aufwacht. Doch dann könnte es bereits zu spät sein. Die Drohnenbedrohung ist real, sie ist jetzt - und sie wartet nicht auf deutsche Gründlichkeit.
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