
Energiekrise frisst erste Stadtwerke: Norddeutschlands kommunaler Versorger kollabiert
Die Energiewende fordert ihr erstes prominentes Opfer im hohen Norden: Die Stadtwerke Laage in Mecklenburg-Vorpommern haben Insolvenz angemeldet. Was als lokales Ereignis erscheinen mag, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Menetekel für die deutsche Energiepolitik. Erstmals in der Geschichte Norddeutschlands muss ein kommunaler Energieversorger die Segel streichen – und das wird vermutlich nicht der letzte Fall bleiben.
Wenn Politik auf Realität trifft
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 1,5 Millionen Euro Schulden häuften sich allein im Jahr 2022 an, gefolgt von weiteren 1,4 Millionen Euro im Folgejahr. Für einen Versorger mit nur wenigen hundert Kunden eine erdrückende Last. Doch die wahre Tragödie liegt nicht in den nackten Zahlen, sondern in dem, was dahintersteckt: Ein Lehrstück über die fatalen Folgen, wenn ideologische Sturheit auf wirtschaftliche Realitäten prallt.
Der Teterower Bürgermeister Andreas Lange bringt es auf den Punkt: Die beschlossenen Preiserhöhungen seien "politische Preise" gewesen – schön für die Wähler, verheerend für die Bilanz. Die Stadtvertretung in Laage musste nämlich allen Preiserhöhungen über zehn Prozent zustimmen. Ein Mechanismus, der in Zeiten explodierender Energiekosten zum Verhängnis wurde.
Das Versagen der Ampel-Politik
Man könnte meinen, die Insolvenz sei hausgemacht – und tatsächlich trägt die lokale Politik ihren Teil der Verantwortung. Doch wäre es zu kurz gegriffen, die Schuld allein bei den Kommunalpolitikern zu suchen. Die wahren Architekten dieses Desasters sitzen in Berlin, wo eine ideologiegetriebene Energiepolitik die Grundlagen für solche Pleiten schuf.
Die Energiekrise, verschärft durch die verfehlte Sanktionspolitik und den überhasteten Atomausstieg, traf kleine Versorger besonders hart. Während Großkonzerne ihre Verluste auf Millionen Kunden umlegen können, standen die Stadtwerke Laage mit ihren wenigen hundert Abnehmern auf verlorenem Posten. Ein klassisches Beispiel dafür, wie die Energiewende die Kleinen frisst, während die Großen profitieren.
Ein Novum mit Signalwirkung
Dass es sich um die erste Insolvenz eines kommunalen Energieversorgers in Norddeutschland handelt, sollte niemanden beruhigen – im Gegenteil. Es markiert den Beginn einer Entwicklung, die sich fortsetzen dürfte. Denn die strukturellen Probleme, die zur Pleite führten, bestehen vielerorts: zu kleine Kundenstämme, zu hohe Fixkosten, zu wenig politischer Spielraum für notwendige Preisanpassungen.
Die vorläufige Insolvenzverwalterin Ulrike Hoge-Peters versucht nun, den Betrieb zu stabilisieren. Eine Übernahme durch einen größeren Versorger scheint die wahrscheinlichste Lösung. Wieder einmal zeigt sich: Die vielgepriesene kommunale Daseinsvorsorge kapituliert vor den Realitäten einer fehlgeleiteten Energiepolitik.
Die Bürger zahlen die Zeche
Zwar versichert die Insolvenzverwalterin, dass die Energieversorgung gesichert sei und der Geschäftsbetrieb weiterlaufe. Doch langfristig werden die Bürger die Rechnung präsentiert bekommen – sei es durch höhere Preise nach einer Übernahme oder durch Steuergelder, die zur Rettung aufgewendet werden müssen.
Besonders bitter: Die Mitarbeiter sind durch einen Betriebsführungsvertrag mit den Stadtwerken Teterow vorerst geschützt. Doch was passiert nach einer möglichen Übernahme? Die Erfahrung lehrt, dass Konsolidierungen selten ohne Stellenabbau auskommen.
Zeit für einen Kurswechsel
Die Insolvenz der Stadtwerke Laage sollte ein Weckruf sein. Sie zeigt exemplarisch, wohin eine Politik führt, die Ideologie über Ökonomie stellt. Während in Berlin von der Energiewende geschwärmt wird, kämpfen vor Ort die kommunalen Versorger ums Überleben. Es rächt sich nun, dass jahrelang die Warnungen der Praktiker ignoriert wurden.
Was Deutschland braucht, ist eine Energiepolitik, die nicht nur auf dem Papier funktioniert, sondern auch in der Realität. Eine Politik, die kleine und mittlere Versorger nicht dem Markt opfert, sondern ihnen Raum zum Atmen lässt. Doch davon sind wir unter der aktuellen Regierung weiter entfernt denn je.
Die Pleite in Laage mag nur ein kleiner Baustein im großen Puzzle der deutschen Energiekrise sein. Doch sie steht symbolisch für das Scheitern einer Politik, die den Bezug zur Realität verloren hat. Wenn selbst kommunale Grundversorger nicht mehr überleben können, stimmt etwas Grundlegendes nicht im System. Es wird Zeit, dass diese Erkenntnis auch in den Berliner Regierungszentralen ankommt – bevor weitere Stadtwerke dem Beispiel Laages folgen müssen.
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