
Epstein-Akten bleiben unter Verschluss: Was will die Trump-Regierung verbergen?
Die Kehrtwende der Trump-Administration in der Causa Epstein wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Nachdem der US-Präsident im Wahlkampf vollmundig die Veröffentlichung aller Dokumente versprochen hatte, rudert seine Regierung nun zurück. Eine angeblich nicht existente Klientenliste, manipulierte Überwachungsvideos und auffällig viele "Selbstmorde" im Umfeld des verstorbenen Finanzjongleurs lassen die Gerüchteküche brodeln.
Das Versteckspiel beginnt
Es war ein denkwürdiger Moment, als Fox-News-Korrespondent Peter Doocy die Pressesprecherin des Weißen Hauses mit einer simplen Frage konfrontierte: Wo sei denn nun die Klientenliste, die Justizministerin Pam Bondi noch vor wenigen Monaten auf ihrem Schreibtisch liegen sah? Die ausweichende Antwort von Karoline Leavitt sprach Bände. Plötzlich habe sich Bondi nur auf die "Gesamtheit aller Dokumente" bezogen, nicht auf eine konkrete Liste prominenter Namen.
Noch entlarvender war Trumps Reaktion, als Reporter das Thema ansprachen. Der Mann, der im Wahlkampf Transparenz versprochen hatte, grätschte genervt dazwischen: "Reden die Leute immer noch über diesen Typen? Über diesen Widerling? Das ist unglaublich. Ihr wollt eure Zeit verschwenden!" Eine bemerkenswerte Volte für jemanden, der das Thema selbst immer wieder hochgekocht hatte.
Die mysteriöse fehlende Minute
Besonders brisant erscheint die Manipulation des Überwachungsvideos aus Epsteins Gefängniszelle. Ausgerechnet eine Minute fehlt in der Aufnahme kurz vor seinem angeblichen Selbstmord am 10. August 2019. Die Erklärung der Justizministerin, solche Schnitte seien Standard, überzeugt niemanden. Warum sollte man ausgerechnet in diesem kritischen Moment 60 Sekunden herausschneiden?
Die offizielle Version, Epstein habe sich in seiner Zelle erhängt, wird von vielen angezweifelt. Zu viele Ungereimtheiten, zu viele tote Zeugen. Virginia Giuffre, eines der prominentesten Opfer, starb im April 2025 – angeblich durch Selbstmord auf ihrer Farm. Nur einen Monat zuvor hatte sie von einem schweren Verkehrsunfall berichtet. Der französische Modelagent Jean-Luc Brunel wurde 2022 erhängt in seiner Pariser Zelle aufgefunden. Zufälle häufen sich hier in einer Weise, die selbst den naivsten Beobachter stutzig machen müsste.
Die Mossad-Connection
Der konservative TV-Moderator Tucker Carlson brachte eine brisante These ins Spiel: Epstein könnte für den israelischen Geheimdienst Mossad gearbeitet haben. Tatsächlich traf sich Israels Ex-Premierminister Ehud Barak zwischen 2013 und 2017 über 30 Mal mit Epstein. Ghislaine Maxwells Vater, der Medienmogul Robert Maxwell, wurde vom britischen Außenministerium verdächtigt, für den Mossad tätig gewesen zu sein. Bei seiner Beerdigung 1991 nahmen sechs amtierende und ehemalige Leiter israelischer Geheimdienste teil.
"Er hat mehr für Israel getan, als man heute sagen kann", sagte der damalige israelische Premierminister Jitzchak Schamir in seiner Laudatio auf Robert Maxwell.
Die Frage drängt sich auf: Nutzte Epstein seinen Sexring zur Erpressung hochrangiger Politiker? Zwischen 2007 und 2011 flossen über 20 Millionen Dollar von Epsteins Offshore-Konten an Ghislaine Maxwell. Wofür diese enormen Summen gezahlt wurden, bleibt im Dunkeln.
Trumps peinliche Kehrtwende
Die Enttäuschung in konservativen Kreisen über Trumps Rückzieher ist groß. Alex Jones zeigte sich in seinem Podcast empört und fragte süffisant, ob das Justizministerium als nächstes behaupten werde, "Jeffrey Epstein hat nie existiert". Die konservative Kommentatorin Candace Owens warf der Regierung offen Vertuschung vor: "Erst verspricht man Transparenz, dann behauptet man, es gibt nichts zu sehen? Das stinkt nach Deep State!"
Trump und Epstein waren in den 1990er und frühen 2000er Jahren eng befreundet, feierten gemeinsam auf zahlreichen Partys. Noch 2002 schwärmte Trump über seinen Nachbarn in Florida: "Toller Typ. Macht Spaß, mit ihm zusammen zu sein. Es heißt sogar, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich – und viele von ihnen sind jünger."
Was bleibt im Dunkeln?
Die Behauptung der US-Administration, man wolle die Opfer schonen, wirkt vorgeschoben. Schließlich geht es nicht um die Geschädigten, sondern um die prominenten Kunden des Sexrings. Bill Clinton soll laut Flugbüchern 27 Mal in Epsteins "Lolita-Express" mitgeflogen sein. Virginia Giuffre sagte aus, sie habe Clinton auf Epsteins Privatinsel zusammen mit zwei "jungen Mädchen" gesehen.
Die offizielle Schließung des Falls in den USA wird die Spekulationen nicht beenden – im Gegenteil. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet, zu viele Dokumente unter Verschluss. Was auch immer in diesen Akten steht, es muss brisant genug sein, um selbst einen Donald Trump zum Rückzug zu bewegen. Die Wahrheit über das Epstein-Netzwerk und seine möglichen geheimdienstlichen Verbindungen bleibt vorerst im Dunkeln – sehr zum Ärger all jener, die auf Transparenz gehofft hatten.
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