
Epstein-Akten: US-Justizministerium veröffentlicht weitere 30.000 Seiten – und warnt vor falschen Anschuldigungen
Was für ein Schauspiel sich derzeit in Washington abspielt, lässt selbst hartgesottene Beobachter des politischen Theaters staunen. Das amerikanische Justizministerium hat am Dienstag weitere knapp 30.000 Seiten aus den berüchtigten Epstein-Akten freigegeben – nachdem man die ursprüngliche Frist vom vergangenen Freitag bereits gerissen hatte. Doch damit nicht genug: Die Behörde sah sich genötigt, in einer bemerkenswerten Stellungnahme darauf hinzuweisen, dass einige der enthaltenen Dokumente schlichtweg unwahre und sensationsheischende Behauptungen gegen Präsident Donald Trump enthalten würden.
Politische Munition kurz vor der Wahl 2020?
Die Erklärung des Justizministeriums liest sich wie ein vorweggenommenes Dementi. Man betonte ausdrücklich, dass gewisse Anschuldigungen gegen Trump dem FBI unmittelbar vor der Präsidentschaftswahl 2020 zugespielt worden seien. Diese Behauptungen seien unbegründet und falsch – hätten sie auch nur einen Funken Glaubwürdigkeit besessen, wären sie längst gegen den Präsidenten instrumentalisiert worden, so die Behörde.
Dennoch veröffentliche man die Dokumente im Sinne der Transparenz und des Gesetzes, selbstverständlich unter Wahrung des rechtlich gebotenen Schutzes für Epsteins Opfer. Eine bemerkenswerte Gratwanderung zwischen Offenlegungspflicht und Rufschutz, die Fragen aufwirft.
Dilettantismus bei den Schwärzungen
Besonders pikant erscheint der Umstand, dass die Redaktionen der sensiblen Dokumente offenbar mit heißer Nadel gestrickt wurden. Wie aufmerksame Beobachter feststellten, handelt es sich bei vielen der vermeintlich geschwärzten Passagen lediglich um schwarze Rechtecke, die über den Text gelegt wurden. Die darunterliegenden Daten seien vollständig extrahierbar – ein Anfängerfehler, der bei einer Behörde dieses Kalibers schlicht inakzeptabel ist.
„Viele der 'geschwärzten' PDFs aus den Epstein-Akten sind gar nicht wirklich geschwärzt. Die zugrundeliegenden Daten lassen sich vollständig auslesen."
Der Schatten des Skandals
Die Veröffentlichung erfolgt auf Grundlage des sogenannten Epstein Files Transparency Act, den der Kongress verabschiedete und Trump selbst unterzeichnete. Das Gesetz verpflichtet das Justizministerium, sämtliche Unterlagen zu Jeffrey Epstein, seiner Komplizin Ghislaine Maxwell und möglichen weiteren Mittätern offenzulegen.
Maxwell verbüßt derzeit eine zwanzigjährige Haftstrafe nach ihrer Verurteilung wegen Sexhandels im Jahr 2021. Epstein selbst wurde im August 2019 tot in seiner New Yorker Gefängniszelle aufgefunden – angeblich durch Suizid, was bis heute von vielen bezweifelt wird.
Ein Lehrstück über politische Instrumentalisierung
Der gesamte Vorgang illustriert eindrücklich, wie sensible Informationen im politischen Machtkampf eingesetzt werden können. Dass ausgerechnet kurz vor einer Präsidentschaftswahl belastendes Material beim FBI eingereicht wurde, das sich nun als haltlos erweist, sollte jeden kritischen Bürger aufhorchen lassen. Die Frage, wer hier wen zu welchem Zweck zu diskreditieren versuchte, bleibt vorerst unbeantwortet – doch sie verdient eine ehrliche Aufarbeitung.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











