
Europa im Abseits: Warum Merz endlich zum Hörer greifen sollte
Während sich die europäischen Spitzenpolitiker in Berlin versammeln, um über das Schicksal der Ukraine zu beraten, ohne dabei mit der entscheidenden Partei zu sprechen, legt der renommierte Ökonom Jeffrey Sachs den Finger in die Wunde. Seine Botschaft an Bundeskanzler Friedrich Merz könnte deutlicher nicht sein: „Rufen Sie Putin an!" Was für die meisten deutschen Politiker einem Sakrileg gleichkommt, ist für Sachs schlicht eine Frage der Vernunft.
Die verpasste Chance der deutschen Diplomatie
Es ist schon bemerkenswert, wie sehr sich die deutsche Politik in ihrer eigenen Russophobie verfangen hat. Da treffen sich die EU-Größen mit Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump, um über einen amerikanisch-russischen Gipfel zu diskutieren, bei dem sie selbst nur Zaungäste sein werden. Sachs' Analyse trifft ins Schwarze: Die Europäer müssten eigentlich direkt mit Moskau sprechen, wenn sie ihre Interessen wahren wollen. Stattdessen überlassen sie das Feld den Amerikanern und wundern sich später über die Ergebnisse.
Besonders pikant wird es, wenn Sachs die deutsche Geschichte ins Spiel bringt. Er erinnert an die Versprechen Hans-Dietrich Genschers gegenüber Gorbatschow im Jahr 1990, als die NATO-Osterweiterung noch undenkbar schien. Ein Versprechen, das bekanntlich gebrochen wurde – mit fatalen Folgen für die europäische Sicherheitsarchitektur.
Merz als Kriegstreiber? Eine unbequeme Wahrheit
Die Einschätzung des US-Diplomaten über unseren Bundeskanzler fällt vernichtend aus. „Merz ist ein Kriegstreiber", so Sachs unverblümt. Man mag über diese harte Formulierung streiten, doch die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Die neue Große Koalition hat gerade erst ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen beschlossen – angeblich für Infrastruktur, doch ein erheblicher Teil dürfte in die Aufrüstung fließen. Dabei hatte Merz noch im Wahlkampf versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Die Zeche zahlen werden unsere Kinder und Enkel.
„Russland wird Deutschland nicht angreifen. Russland und Deutschland sind natürliche Wirtschaftspartner – die USA haben immer versucht, sie auseinanderzuhalten!"
Diese Aussage von Sachs trifft einen wunden Punkt. Die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline – ein Thema, über das in deutschen Medien erstaunlich wenig gesprochen wird – zeigt, wer hier wirklich die Fäden zieht. Es waren nicht die Russen, die unsere Energieversorgung sabotiert haben.
Der militärisch-industrielle Komplex und seine Interessen
Sachs benennt klar die Kräfte, die kein Interesse an Frieden haben: CIA, Rüstungskonzerne und rechte Ideologen in Washington. Sie wollen ihre Waffen testen – mit ukrainischen Leben, wie er bitter anmerkt. Diese Einschätzung mag manchem zu hart erscheinen, doch die Geschichte der amerikanischen Außenpolitik der letzten Jahrzehnte gibt ihm recht. Von Vietnam über den Irak bis Afghanistan – die Liste der gescheiterten Militärinterventionen ist lang.
Besonders beunruhigend ist Sachs' Warnung vor einer militärischen Aufrüstung Europas. Sie sei nicht nur eine „enorme Geldverschwendung", sondern könne leicht zu einem tatsächlichen Krieg führen – als Ursache, nicht als Folge. In Zeiten, in denen Deutschland mit maroder Infrastruktur, Energiekrise und sozialen Spannungen kämpft, werden Milliarden in Waffen gesteckt. Ein fataler Irrweg.
Die Realität anerkennen
Was Sachs vorschlägt, klingt für deutsche Ohren revolutionär, ist aber eigentlich nur gesunder Menschenverstand: Die NATO-Osterweiterung stoppen, territoriale Realitäten anerkennen und echte Diplomatie betreiben. Die Alternative? Ein endloser Konflikt, der Europa wirtschaftlich ruiniert und politisch spaltet.
Die EU könne an diesem Streit zerbrechen, warnt Sachs. Wenn man sich die erbärmlichen Zustimmungswerte von Merz, Macron und anderen europäischen Politikern ansieht, scheint diese Warnung nicht aus der Luft gegriffen. Die europäische Bevölkerung will Frieden, die Politik liefert Aufrüstung und Konfrontation.
Zeit für einen Kurswechsel
Es ist höchste Zeit, dass die deutsche Politik ihre ideologischen Scheuklappen ablegt. Die Ostpolitik eines Willy Brandt hat gezeigt, dass Dialog und Entspannung möglich sind. Heute scheint diese Weisheit vergessen. Stattdessen folgt Berlin brav der Linie Washingtons – zum eigenen Schaden.
Sachs' Appell sollte nicht ungehört verhallen. Wenn Merz wirklich die Interessen Deutschlands vertreten will, muss er den Hörer in die Hand nehmen. Nicht um zu kapitulieren, sondern um zu verhandeln. Nicht aus Schwäche, sondern aus Stärke. Denn eines ist klar: Ohne direkte Gespräche mit Moskau wird es keinen dauerhaften Frieden in Europa geben. Die Alternative ist ein Stellvertreterkrieg, der nur Verlierer kennt – vor allem in Europa.
Die Frage ist nur: Hat unsere politische Führung den Mut, diesen Schritt zu gehen? Oder bleibt sie weiter in ihrer selbstgewählten Unmündigkeit gefangen, während andere über Europas Schicksal entscheiden? Die Zeit drängt, und die Geduld der Bürger ist nicht unendlich.
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