
EZB-Zinspolitik am Scheideweg: Amundi prophezeit weitere Lockerungen trotz Marktskepsis
Die Europäische Zentralbank steht vor einer heiklen Entscheidung. Nachdem sie die Zinsen innerhalb von zwölf Monaten von 4,0 Prozent auf 2,0 Prozent halbiert hat, herrscht am Markt die Überzeugung, der Zinssenkungszyklus sei beendet. Schließlich erfüllt die Inflation mit 2,1 Prozent nahezu punktgenau das EZB-Ziel. Doch ausgerechnet Europas größter Vermögensverwalter Amundi wirft diese Gewissheit über den Haufen und prognostiziert zwei weitere Zinssenkungen.
Mortiers mutige Prognose gegen den Marktkonsens
Vincent Mortier, Chief Investment Officer bei Amundi, schwimmt bewusst gegen den Strom. Während die Geldmärkte nur noch eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung bis Mitte nächsten Jahres einpreisen – ein dramatischer Rückgang von über 60 Prozent vor der jüngsten EZB-Entscheidung –, bleibt Mortier bei seiner Einschätzung: Die europäische Wirtschaft werde weiterhin schwächeln, und die EZB müsse reagieren.
Diese Prognose steht in krassem Widerspruch zu den Signalen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die die aktuelle Geldpolitik als „gut aufgestellt" bezeichnete. Offizielle Vertreter der Notenbank betonten zudem, die Wachstumsrisiken seien ausgewogen und der Disinflationsprozess abgeschlossen. Doch Mortier lässt sich davon nicht beirren.
Die deutsche Wirtschaftsmisere als Treiber
„Die europäische Wirtschaft wird weiterhin schwach bleiben", erklärte Mortier im Bloomberg-Fernsehen. Besonders bemerkenswert ist seine Einschätzung zur deutschen Wirtschaft: Selbst die angekündigten Ausgabenpläne der neuen Großen Koalition unter Friedrich Merz würden erst in vielen Jahren positive Auswirkungen zeigen. Eine ernüchternde Prognose für Europas Wirtschaftsmotor, der seit Jahren im Leerlauf dümpelt.
Die Märkte reagierten prompt auf die gemischten Signale. Europäische Anleihen setzten ihren Ausverkauf fort, die Renditen zweijähriger deutscher Bundesanleihen kletterten um bis zu vier Basispunkte auf 2,03 Prozent – den höchsten Stand seit April. Ein klares Zeichen dafür, dass Investoren ihre Erwartungen an weitere Zinssenkungen zurückschrauben.
Der Fed-Faktor: Amerikas Einfluss auf Europas Geldpolitik
Interessanterweise sieht Mortier einen entscheidenden Katalysator jenseits des Atlantiks. „Wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt, wird es auch für die EZB einfacher sein, die Zinsen zu senken", argumentiert er. Die US-Notenbank steht tatsächlich vor ihrer ersten Zinssenkung in diesem Jahr, nachdem die Inflationszahlen moderat ausgefallen sind und sich der amerikanische Arbeitsmarkt abkühlt.
Diese transatlantische Verflechtung der Geldpolitik offenbart die Abhängigkeit Europas von globalen Entwicklungen. Während die EZB offiziell ihre Unabhängigkeit betont, zeigt die Realität ein anderes Bild: Die Entscheidungen der Fed haben erheblichen Einfluss auf die europäischen Finanzmärkte und damit indirekt auch auf die EZB-Politik.
Gespaltene Meinungen innerhalb der EZB
Die Uneinigkeit beschränkt sich nicht nur auf die Diskrepanz zwischen Amundi und den Märkten. Auch innerhalb der EZB herrscht offenbar keine Einigkeit über den weiteren Kurs. Während einige Vertreter darauf beharren, weitere Zinssenkungen nicht kategorisch auszuschließen, sehen andere derzeit keinen Bedarf für zusätzliche Lockerungsmaßnahmen.
Diese Spaltung spiegelt das grundlegende Dilemma der EZB wider: Einerseits hat sie ihr Inflationsziel nahezu erreicht, was für ein Ende der Zinssenkungen spricht. Andererseits bleibt das Wirtschaftswachstum in der Eurozone besorgniserregend schwach, was für weitere geldpolitische Unterstützung sprechen würde.
Physische Edelmetalle als Absicherung in unsicheren Zeiten
In diesem Umfeld der geldpolitischen Unsicherheit und wirtschaftlichen Schwäche gewinnen traditionelle Wertanlagen wie physisches Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Während die Notenbanken mit ihrer ultralockeren Geldpolitik die Kaufkraft der Währungen untergraben, bieten Edelmetalle einen bewährten Schutz vor Inflation und Währungsturbulenzen. Gerade in Zeiten, in denen selbst Experten wie Mortier weitere Zinssenkungen prognostizieren, sollten Anleger über eine Beimischung physischer Edelmetalle in ihr Portfolio nachdenken – als solide Basis für die Vermögenssicherung in einem zunehmend volatilen Marktumfeld.

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