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03.12.2025
07:13 Uhr

Fed im Chaos: Zinsstreit offenbart tiefe Risse in der US-Notenbank

Die amerikanische Notenbank Federal Reserve präsentiert sich derzeit in einem Zustand beispielloser Zerrissenheit. Während die Märkte mit 89,2-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung am 10. Dezember einpreisen, tobt hinter den Kulissen ein erbitterter Richtungsstreit über die langfristige Geldpolitik. Die Spaltung innerhalb der Fed sei so groß wie seit mindestens 2012 nicht mehr, berichten die Bloomberg-Redakteure Maria Eloisa Capurro und Catarina Saraiva in ihrer aktuellen Analyse.

Der neutrale Zinssatz als Zankapfel

Im Zentrum der Kontroverse steht die Frage nach dem sogenannten "neutralen Zinssatz" - jenem mysteriösen Niveau, bei dem die Geldpolitik weder stimulierend noch bremsend wirkt. Die 19 Notenbanker präsentierten im September sage und schreibe elf verschiedene Schätzungen, die zwischen 2,6 und 3,9 Prozent rangieren. Diese außergewöhnliche Bandbreite spiegelt die fundamentale Unsicherheit wider, mit der die Fed-Entscheider konfrontiert sind.

Fed-Chef Jerome Powell räumte ungewöhnlich offen ein, dass im Zinsausschuss "stark divergierende Ansichten" darüber herrschen würden, welches der beiden Mandate - Preisstabilität oder Vollbeschäftigung - Priorität genießen solle. Diese Offenheit ist bemerkenswert für eine Institution, die traditionell Geschlossenheit nach außen demonstriert.

Zwischen Inflation und Arbeitsmarkt

Die Präsidentin der Fed von Philadelphia, Anna Paulson, brachte das Dilemma auf den Punkt: "Die Geldpolitik muss einen schmalen Grat gehen. Jede Zinssenkung bringt uns näher an das Niveau, an dem die Politik von einer leichten Dämpfung der Konjunktur zu einer Ankurbelung übergeht." Diese Gratwanderung wird durch die anhaltend erhöhte Inflation und die Unsicherheit über mögliche Zollerhöhungen unter der Trump-Administration zusätzlich erschwert.

Stephen Stanley, Chefökonom bei Santander, beobachtet die Situation mit Sorge: "Wir haben Leute überall verstreut. Die aktuelle Spanne ist größer als je zuvor." Diese Uneinigkeit könnte jede weitere Zinssenkung zu einem politischen Drahtseilakt machen.

Trump-Faktor verschärft die Spannungen

Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus wirft zusätzliche Schatten auf die Fed-Politik. Der neue Präsident hat bereits angekündigt, 2026 einen neuen Fed-Vorsitzenden zu ernennen, der sich für niedrigere Zinsen einsetzen soll. Sein jüngster Neuzugang im Fed-Board, Stephen Miran, argumentiert bereits, dass Trumps Wirtschaftspolitik - einschließlich Zöllen und Steuersenkungen - den neutralen Zinssatz gesenkt habe und die Fed daher ihre Politik deutlich lockern müsse.

Diese politische Einflussnahme steht im krassen Gegensatz zur traditionellen Unabhängigkeit der Notenbank. Während einige Fed-Mitglieder wie Neel Kashkari optimistisch auf die Produktivitätsgewinne durch künstliche Intelligenz blicken und höhere neutrale Zinssätze erwarten, warnen andere vor den destabilisierenden Effekten kurzfristiger politischer Eingriffe.

Die Suche nach der "dunklen Materie" der Geldpolitik

John Williams, Chef der New Yorker Fed, vergleicht den neutralen Zinssatz mit dem, was "dunkle Materie" für Astronomen sei - etwas, das man nicht direkt beobachten könne. Diese Unsichtbarkeit macht die Debatte umso brisanter. Während Williams auf langfristige globale Trends wie die alternde Bevölkerung verweist, die für niedrige neutrale Zinssätze sprechen würden, sehen andere in den engen Kreditspreads und niedrigen Ausfallraten Zeichen dafür, dass die aktuelle Politik kaum restriktiv sei.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die sich hartnäckig um die 4-Prozent-Marke bewegt, wird von verschiedenen Fed-Mitgliedern völlig unterschiedlich interpretiert. Für die einen ein Zeichen lockerer Finanzierungsbedingungen, für die anderen Ausdruck globaler Unsicherheit und Flucht in sichere Häfen.

Fazit: Unsicherheit als neue Normalität

Die tiefe Spaltung innerhalb der Fed offenbart die fundamentalen Herausforderungen moderner Geldpolitik in einer zunehmend komplexen und politisierten Wirtschaftswelt. Während die Märkte auf klare Signale hoffen, navigiert die Notenbank durch unbekannte Gewässer. Patrick Harker, der ehemalige Chef der Philadelphia Fed, mahnt zur Besonnenheit: Der neutrale Zinssatz sei "ein nützliches konzeptionelles Instrument, aber eben nur ein Instrument".

In dieser Situation der Unsicherheit bleibt für Anleger nur eine Gewissheit: Die Zeiten niedriger Zinsen und vorhersehbarer Geldpolitik sind endgültig vorbei. Wer sein Vermögen schützen möchte, sollte daher über zeitlose Werte nachdenken. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als verlässlicher Schutz gegen geldpolitische Experimente und politische Unwägbarkeiten bewährt. In Zeiten, in denen selbst die klügsten Köpfe der Notenbank nicht wissen, wohin die Reise geht, bieten sie einen Anker der Stabilität in einem breit diversifizierten Portfolio.

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