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17.06.2025
13:38 Uhr

German Property Group: Milliardenbetrug mit Ansage – und die Behörden schauten jahrelang zu

Das Urteil gegen Charles Smethurst markiert einen vorläufigen Schlusspunkt in einem der größten Anlegerskandale der deutschen Geschichte. Sechs Jahre und elf Monate Haft für den ehemaligen Geschäftsführer der German Property Group – ein Strafmaß, das angesichts des Schadens von mindestens 26,5 Millionen Euro und bis zu 25.000 betroffenen Anlegern geradezu milde erscheint. Doch was noch schwerer wiegt: Der Verbleib von sage und schreibe 800 Millionen Euro bleibt ungeklärt, und die deutschen Behörden glänzten jahrelang durch skandalöse Untätigkeit.

Ein Betrugssystem mit System – und ohne wirksame Kontrolle

Die Geschichte der German Property Group liest sich wie ein Lehrbuch des organisierten Anlagebetrugs. Bereits seit 2008 sammelte Smethurst über seine Firmen Dolphin Capital und später Dolphin Trust Gelder ein – vornehmlich bei ausländischen Anlegern aus Asien und Großbritannien. Das Versprechen klang verlockend: Bis zu 15 Prozent Rendite jährlich durch die Sanierung und den Weiterverkauf denkmalgeschützter Immobilien in Deutschland. Die Realität sah anders aus: Statt prachtvoller Sanierungsprojekte verrotteten die meisten der 75 erworbenen Liegenschaften vor sich hin.

Besonders perfide war die Methode, mit der Smethurst seinen Anlegern Sicherheit vorgaukelte. Über Treuhänder ließ er hohe Grundschulden auf die teilweise baufälligen Gebäude eintragen – Beträge, die den tatsächlichen Wert der Immobilien oft bei weitem überstiegen. Eine Luftnummer als Sicherheit, die offenbar niemand hinterfragte.

Behördenversagen der Extraklasse

Was diese Affäre zu einem Skandal der besonderen Art macht, ist das eklatante Versagen deutscher Aufsichtsbehörden. Seit 2013 wurden für die meisten der rund 150 Gesellschaften keine Jahresabschlüsse mehr erstellt – am Ende fehlten etwa 700 Bilanzen. Die Reaktion der zuständigen Stellen? Ordnungsgelder verhängen und ansonsten zusehen, wie der Betrug munter weiterging. Ein Armutszeugnis für den deutschen Rechtsstaat, der offenbar erst dann aktiv wird, wenn das Kind nicht nur in den Brunnen gefallen, sondern bereits ertrunken ist.

Diese behördliche Lethargie wirft fundamentale Fragen auf: Wie kann es sein, dass ein derart offensichtliches Betrugssystem über Jahre hinweg ungehindert operieren konnte? Wo waren die Kontrollmechanismen, die genau solche Machenschaften verhindern sollten? Die Antwort ist so einfach wie erschreckend: Sie haben versagt – oder wurden bewusst nicht angewendet.

Die Spitze des Eisbergs?

Insolvenzverwalter Justus von Buchwaldt spricht von der "Spitze des Eisbergs" – und diese Einschätzung dürfte der Wahrheit nahekommen. Von 1,3 Milliarden Euro Zahlungseingängen konnte er lediglich den Verbleib von 360 Millionen Euro nachvollziehen. Der Rest? Verschwunden im Nebel internationaler Geldflüsse und undurchsichtiger Firmenkonstrukte. Smethurst selbst schweigt beharrlich über den Verbleib der Gelder – ein Schweigen, das Bände spricht.

Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass trotz dieser offenen Fragen derzeit keine weiteren Ermittlungen gegen mögliche Mittäter laufen. Die Staatsanwaltschaft Hannover scheint das Kapitel abschließen zu wollen – eine Entscheidung, die bei den Geschädigten für Fassungslosigkeit sorgt. Zu Recht, möchte man hinzufügen.

Die menschliche Tragödie hinter den Zahlen

Hinter den Millionenbeträgen stehen Schicksale wie das von Mark Hambling. Der Brite investierte mehrere hunderttausend Euro seiner Altersvorsorge in Smethursts Luftschlösser. Bis heute wartet er auf sein Geld – und er ist nicht allein. "Es gibt Menschen, die haben alles verloren", sagt Hambling. Seine Frustration über das aus seiner Sicht zu milde Urteil und die mangelnde Aufklärung ist nachvollziehbar.

Besonders bitter: Smethurst hat parallel zum Strafverfahren seine Privatinsolvenz angemeldet. Sollte es zur Restschuldbefreiung kommen, gingen alle Gläubiger leer aus. Ein Schlag ins Gesicht für die Opfer, die nicht nur ihr Geld, sondern oft auch ihre Zukunftsperspektiven verloren haben.

Ein System, das Betrüger begünstigt?

Der Fall German Property Group wirft ein grelles Schlaglicht auf die Schwächen des deutschen Finanzsystems. Während ehrliche Bürger bei jeder Kontoeröffnung ihre Bonität nachweisen müssen, konnten hier über Jahre hinweg Milliardenbeträge verschoben werden, ohne dass jemand genauer hinschaute. Die Lehre daraus kann nur sein: Wir brauchen schärfere Kontrollen, härtere Strafen und vor allem Behörden, die ihren Aufsichtspflichten nachkommen – und zwar bevor der Schaden entstanden ist, nicht erst danach.

Für Anleger bleibt die bittere Erkenntnis: In Zeiten, in denen selbst staatliche Aufsicht versagt, ist Vorsicht das oberste Gebot. Wer sein Vermögen schützen will, sollte auf bewährte Werte setzen – physische Edelmetalle etwa bieten eine Sicherheit, die keine noch so verlockende Renditeversprechen aufwiegen kann. Gold und Silber mögen keine spektakulären Gewinne versprechen, aber sie verschwinden auch nicht einfach in dubiosen Firmengeflechten.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss eigenverantwortlich entscheiden und sollte sich vor Investitionsentscheidungen umfassend informieren. Wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Basis dieses Artikels getroffen werden.

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