
Goldreserven im Ausland: Warum Deutschlands Schatz endlich heimkehren muss
Die Diskussion um die deutschen Goldreserven flammt erneut auf – und das aus gutem Grund. Während 1.236 Tonnen unseres nationalen Goldschatzes noch immer in den Tresoren der US-Notenbank in New York lagern, mehren sich die Stimmen, die eine vollständige Rückholung fordern. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus und seinen aggressiven Zollpolitiken stellt sich die Frage drängender denn je: Wie sicher ist unser Gold wirklich in amerikanischen Händen?
Ein Vermögen in fremden Händen
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von den 3.352 Tonnen Gold der Bundesbank lagern noch immer 37 Prozent – das entspricht einem aktuellen Marktwert von etwa 118 Milliarden Euro – in den USA. Diese Summe übersteigt das Bruttoinlandsprodukt ganzer Länder und könnte in Krisenzeiten über die Stabilität unserer Währung entscheiden. Doch während die Bundesbank von "regelmäßigen Inspektionen" spricht, bleiben die Details im Dunkeln.
Besonders pikant: Die Prüfprotokolle unterliegen einer Geheimhaltungsvereinbarung mit der Fed. Man wolle die "Beziehungen nicht beeinträchtigen", heißt es aus Frankfurt. Eine bemerkenswerte Aussage für eine Institution, die eigentlich dem deutschen Volk verpflichtet sein sollte. Transparenz sieht anders aus.
Stichproben statt Vollkontrolle
Die Bundesbank gibt zu, dass eine vollumfängliche Prüfung der 98.613 Goldbarren in New York "weder organisatorisch noch zeitlich möglich" sei. Seit 2015 wurden gerade einmal 13 Prozent des Bestands physisch überprüft. Man verlässt sich auf Stichproben und das Wohlwollen der amerikanischen Partner. In Zeiten, in denen die USA unter Trump Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe erheben und internationale Verträge wie Konfetti behandeln, wirkt dieses Vertrauen geradezu naiv.
"Eine vollumfängliche Prüfung sei bei der Fed aufgrund der Größe des Bestands weder organisatorisch noch zeitlich möglich, da der Tresor der Fed New York auch für andere Aktivitäten zur Verfügung stehen muss."
Diese Aussage der Bundesbank wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Welche "anderen Aktivitäten" sind wichtiger als die Sicherung deutschen Volksvermögens? Und warum akzeptiert man solche Einschränkungen bei einem Vermögenswert, der über sieben Prozent unserer jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht?
Historisches Erbe mit aktuellem Risiko
Die Goldbestände stammen noch aus der Zeit des Bretton-Woods-Systems, als eine Unze Gold für lächerliche 35 Dollar gehandelt wurde. Heute liegt der Preis bei über 3.350 Dollar – eine Wertsteigerung, die das deutsche Wirtschaftswunder widerspiegelt. Doch während das Gold damals aus praktischen Gründen an den großen Handelsplätzen verblieb, haben sich die geopolitischen Realitäten fundamental gewandelt.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz mag versprochen haben, keine neuen Schulden zu machen, doch das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur spricht eine andere Sprache. In Zeiten explodierender Staatsverschuldung und galoppierender Inflation gewinnt physisches Gold als Stabilitätsanker an Bedeutung. Umso unverständlicher ist es, dass ein Großteil dieses Ankers außerhalb unserer Kontrolle liegt.
Die wahre Frage: Vertrauen oder Naivität?
Johannes Beermann, ehemaliger Bundesbank-Vorstand, sprach davon, dass der Goldbestand in Frankfurt "ein Vertrauensanker für die Werthaltigkeit der Bilanz" sei und "für die Bevölkerung einen hohen Symbolwert" habe. Doch welchen Symbolwert hat Gold, das man nicht anfassen, nicht vollständig prüfen und im Ernstfall vielleicht nicht einmal zurückbekommen kann?
Die Initiative "Holt unser Gold heim!" des Europäischen Steuerzahlerbunds und der Deutschen Edelmetall-Gesellschaft hatte bereits 2012 den Finger in die Wunde gelegt. Seitdem wurden zwar 300 Tonnen aus New York abgezogen, doch der Großteil verbleibt dort. Man fragt sich: Warum diese Halbherzigkeit?
Zeit für konsequentes Handeln
In einer Welt, in der internationale Abkommen zunehmend das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben stehen, in der Sanktionen und Gegensanktionen die Tagesordnung bestimmen und in der selbst befreundete Nationen ihre eigenen Interessen rücksichtslos durchsetzen, ist es fahrlässig, einen derart bedeutenden Teil des nationalen Vermögens im Ausland zu belassen.
Die Bundesbank argumentiert, dass der Umtausch in ausländische Reservewährungen im Krisenfall nur auf den Goldhandelsplätzen London und New York möglich sei. Doch was nützt diese theoretische Möglichkeit, wenn im Ernstfall der Zugriff verweigert werden könnte? Die Geschichte kennt genügend Beispiele, in denen Vermögenswerte "eingefroren" oder konfisziert wurden.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland seine Goldreserven vollständig heimholt. Nicht aus Misstrauen gegenüber unseren Partnern, sondern aus dem simplen Grund der Souveränität. Ein Land, das seine wichtigsten Vermögenswerte nicht selbst kontrolliert, hat seine finanzielle Unabhängigkeit aufgegeben. In Zeiten zunehmender globaler Unsicherheit und einer Bundesregierung, die Billionen für ideologische Projekte ausgibt, wäre die physische Kontrolle über unsere Goldreserven ein wichtiges Signal: Deutschland nimmt seine finanzielle Zukunft selbst in die Hand.
Hinweis: Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich historisch als krisensichere Vermögenswerte bewährt. Sie bieten Schutz vor Inflation und Währungskrisen und sollten in jedem ausgewogenen Anlageportfolio vertreten sein. Wir weisen darauf hin, dass dieser Artikel keine Anlageberatung darstellt. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen.

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