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24.09.2025
13:37 Uhr

Großbritannien ernennt neue EU-Botschafterin: Peking-Veteranin soll Brexit-Beziehungen kitten

Die britische Regierung plant einen bedeutsamen Personalwechsel an der Spitze ihrer EU-Vertretung in Brüssel. Caroline Wilson, die bisherige Botschafterin in Peking, soll ab Herbst 2026 die Leitung der britischen Mission bei der Europäischen Union übernehmen. Diese Personalie könnte als Signal verstanden werden, dass London seine Beziehungen zu Brüssel neu justieren möchte – oder aber als Zeichen dafür, dass die Brexit-Realität weiterhin schwer zu bewältigen ist.

Von der Großen Mauer zur Brüsseler Mauer

Wilson würde damit Lindsay Croisdale-Appleby ablösen, der seit 2021 die schwierige Aufgabe innehat, britische Interessen in einer Stadt zu vertreten, in der Großbritannien nicht mehr am Tisch sitzt. Die Ironie der Geschichte: Während die EU-Bürokraten in ihren gläsernen Palästen weiter an der Überregulierung Europas arbeiten, muss die britische Vertretung von außen zusehen und versuchen, Einfluss zu nehmen – ein bisschen wie ein ehemaliger Clubmitglied, der jetzt vor der Tür steht.

Die designierte Botschafterin bringt durchaus beeindruckende Qualifikationen mit. Sie spricht fließend Mandarin, Russisch, Französisch und Deutsch – eine Sprachgewandtheit, die in Brüssel sicherlich von Nutzen sein wird, wo man bekanntlich die Kunst der diplomatischen Verschleierung zur Perfektion gebracht hat. Ihre Erfahrung als Europa-Direktorin des Foreign Office während der ersten Brexit-Verhandlungsphase von 2016 bis 2019 dürfte ihr dabei helfen, die komplexen Beziehungen zwischen London und Brüssel zu navigieren.

Brexit-Veteranen unter sich

Interessant ist, dass sowohl der scheidende als auch die kommende Missionschefin tief in die Brexit-Verhandlungen involviert waren. Croisdale-Appleby arbeitete 2020 als stellvertretender Chefunterhändler unter David Frost. Man könnte meinen, die britische Regierung schicke ihre Veteranen an die Front, um die Scherben des Brexit-Chaos aufzusammeln.

Die UK Mission to the EU, kurz UKMis genannt, hat ihren Sitz in der Avenue d'Auderghem, unweit des Schuman-Kreisverkehrs – dem Herzen der EU-Bürokratie. Doch anders als früher hat sie keinen formellen Sitz mehr an den Tischen der EU-Institutionen.

Die Tatsache, dass Wilson von 2000 bis 2004 bereits in Brüssel tätig war, als Großbritannien noch vollwertiges EU-Mitglied war, verleiht ihrer Ernennung eine besondere Note. Sie kennt die Stadt aus Zeiten, als britische Diplomaten noch mitentscheiden konnten, statt nur zuzuschauen. Ihr Masterstudium in europäischem Gemeinschaftsrecht an der Université libre de Bruxelles dürfte ihr helfen, die juristischen Feinheiten zu verstehen – auch wenn man sich fragen muss, ob all diese Expertise nicht verschwendet ist, wenn man draußen vor der Tür steht.

Die neue Realität der britisch-europäischen Beziehungen

Die politisch sensible Natur der Diskussionen über Großbritanniens Beziehung zur EU hat dazu geführt, dass aufeinanderfolgende Premierminister viel Arbeit zu diesem Thema ins Kabinettsbüro verlagert haben. Dies zeigt, wie heikel das Thema nach wie vor ist. Die UKMis arbeitet eng mit dem für EU-Beziehungen zuständigen Minister Nick Thomas-Symonds zusammen, der im Cabinet Office angesiedelt ist.

Was diese Personalrochade wirklich bedeutet, bleibt abzuwarten. Wird Wilson neue Impulse für eine pragmatischere Zusammenarbeit setzen können? Oder wird sie, wie ihre Vorgänger, hauptsächlich damit beschäftigt sein, die Folgen einer Entscheidung zu verwalten, die Großbritannien von seinem wichtigsten Handelspartner getrennt hat?

Eines ist sicher: Die Ernennung einer China-Expertin für den EU-Posten könnte auch als Signal verstanden werden, dass London seine globalen Ambitionen ernst nimmt. Während die EU sich in endlosen Regulierungsdebatten verliert und Deutschland unter der Last seiner gescheiterten Energiewende ächzt, versucht Großbritannien, neue Wege zu gehen. Ob diese Wege erfolgreicher sind als der bisherige Brexit-Kurs, wird die Zeit zeigen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Tatsache, dass Croisdale-Appleby als möglicher Nachfolger für den Botschafterposten in Washington gehandelt wurde, zeigt, wie begehrt erfahrene Brexit-Unterhändler in der britischen Diplomatie sind. Es scheint, als würde die Regierung ihre besten Leute dort einsetzen, wo die Beziehungen am kompliziertesten sind.

Für die deutsch-britischen Beziehungen könnte Wilsons Ernennung durchaus positive Signale senden. Ihre Deutschkenntnisse und ihr Verständnis für kontinentaleuropäische Denkweisen könnten helfen, Brücken zu bauen – Brücken, die nach Jahren der Brexit-Turbulenzen dringend benötigt werden. Allerdings sollte man sich keine Illusionen machen: Solange die EU an ihrem bürokratischen Zentralismus festhält und Länder wie Deutschland ihre Wirtschaft mit ideologiegetriebener Politik ruinieren, werden die Gräben zwischen London und Brüssel tief bleiben.

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