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24.08.2025
15:11 Uhr

Großbritannien wird zum Überwachungsstaat: Massenhafte Gesichtserkennung auf den Straßen

Während die EU den Einsatz von Echtzeit-Gesichtserkennung weitgehend verbietet, marschiert Großbritannien in die entgegengesetzte Richtung. Als einziges europäisches Land setzt das Vereinigte Königreich die umstrittene Technologie mittlerweile flächendeckend ein – ein Vorgehen, das selbst hartgesottene Sicherheitspolitiker nachdenklich stimmen sollte.

Millionen Briten unter permanenter Beobachtung

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Allein im Jahr 2024 wurden bereits 4,7 Millionen Gesichter gescannt. Seit Ende Januar kam die Technologie etwa 100 Mal zum Einsatz – eine dramatische Steigerung gegenüber den zehn Einsätzen zwischen 2016 und 2019. Ob beim Einkaufen im Supermarkt oder beim Besuch von Festivals – die Briten können sich der allgegenwärtigen Überwachung kaum noch entziehen.

Beim diesjährigen Notting Hill Carnival, wo zwei Millionen Menschen die afro-karibische Kultur feiern, wurden an sämtlichen Ein- und Ausgängen Gesichtserkennungskameras installiert. Die Polizei rechtfertigt dies mit der Fahndung nach Verdächtigen. Metropolitan Police Chef Mark Rowley prahlt sogar mit über 1.000 Verhaftungen seit Jahresbeginn durch diese Technologie.

Der gläserne Bürger wird Realität

Was George Orwell in seinem dystopischen Roman "1984" beschrieb, wird in Großbritannien zunehmend Wirklichkeit. Die Organisation Big Brother Watch warnt eindringlich: Das Land behandle seine Bürger wie eine "Nation von Verdächtigen". Besonders alarmierend sei, dass es keinerlei gesetzliche Grundlage für den massenhaften Einsatz gebe. Die Polizei schreibe sich ihre eigenen Regeln.

"Es verändert fundamental, was es bedeutet, in einer Stadt zu leben, weil es die Möglichkeit nimmt, anonym zu bleiben"

So formuliert es Daragh Murray, Dozent für Menschenrechte an der Queen Mary University of London. Die Konsequenzen seien weitreichend – von der Teilnahme an Demonstrationen bis hin zum alltäglichen kulturellen und politischen Leben.

Private Unternehmen springen auf den Überwachungszug auf

Nicht nur der Staat, auch Supermärkte und Bekleidungsgeschäfte nutzen die Technologie zunehmend zur Bekämpfung von Ladendiebstählen. Der Dienstleister Facewatch erstellt Listen verdächtiger Personen und alarmiert Geschäfte, sobald eine dieser Personen die Räumlichkeiten betritt. Die meisten Kunden wüssten nicht einmal, dass sie beim Einkaufen biometrisch erfasst würden.

Die 26-jährige Forensikerin Abigail Bevon zeigte sich "sehr überrascht" über den Einsatz der Technologie in Londoner Geschäften. Während sie den polizeilichen Einsatz noch nachvollziehen könne, empfinde sie die Nutzung durch Einzelhändler als "invasiv".

Europa zeigt: Es geht auch anders

Die EU hat mit ihrer KI-Verordnung seit Februar klare Grenzen gesetzt: Echtzeit-Gesichtserkennung ist verboten, mit wenigen Ausnahmen wie der Terrorismusbekämpfung. Rebecca Vincent von Big Brother Watch stellt klar: "Der Einsatz solch invasiver Technologie erinnert eher an das, was wir in autoritären Staaten wie China sehen."

Während demokratische Länder auf dem europäischen Festland die Privatsphäre ihrer Bürger schützen, expandiert Großbritannien sein Überwachungsnetz weiter. Innenministerin Yvette Cooper versprach zwar einen "rechtlichen Rahmen", genehmigte aber gleichzeitig den Einsatz in sieben weiteren Regionen. In Croydon, Süd-London, sollen sogar erstmals permanente Kameras installiert werden.

Rassistische Verzerrungen und Fehlidentifikationen

Besonders brisant: Die Technologie weist nachweislich rassistische Verzerrungen auf. Elf Organisationen, darunter Human Rights Watch, warfen der Polizei vor, beim Notting Hill Carnival gezielt die afro-karibische Gemeinschaft ins Visier zu nehmen. Der 39-jährige Shaun Thompson wurde fälschlicherweise als Krimineller identifiziert und verhaftet – er hat Berufung gegen die Polizei eingelegt.

Selbst die britische Menschenrechtskommission stellte fest, dass die Politik der Metropolitan Police "rechtswidrig" sei, da sie mit Menschenrechtsbestimmungen "unvereinbar" sei.

Der Weg in den totalen Überwachungsstaat?

Großbritannien zeigt eindrucksvoll, wohin die Reise gehen könnte, wenn Sicherheitsbedenken über Freiheitsrechte gestellt werden. Die schleichende Normalisierung der Massenüberwachung sollte uns alle alarmieren. Wenn selbst das Einkaufen oder der Besuch eines Kulturfestivals zur biometrischen Erfassung führt, ist die Grenze zum Überwachungsstaat längst überschritten.

Die britische Entwicklung mahnt zur Wachsamkeit: Technologie, die einmal eingeführt wurde, lässt sich nur schwer wieder zurückdrehen. Umso wichtiger ist es, dass kontinentaleuropäische Länder an ihren strengeren Datenschutzstandards festhalten. Denn was in London heute Realität ist, könnte morgen auch in Berlin oder Paris drohen – wenn wir nicht entschieden gegensteuern.

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