
Handelsdeal mit China: Trump setzt auf bewährte Erpressungstaktik
Die Verhandlungen zwischen Washington und Peking über ein neues Handelsabkommen nehmen zunehmend Gestalt an – und sie erinnern verdächtig an die gescheiterte Phase-Eins-Vereinbarung aus Trumps erster Amtszeit. Stephen Biegun, der von 2019 bis 2021 als stellvertretender Außenminister unter Trump diente, ließ beim Aspen Security Forum durchblicken, dass die neue Vereinbarung in ihren Grundzügen dem alten Deal ähneln werde.
Déjà-vu mit bitteren Erinnerungen
Im Kern gehe es wieder darum, dass China substanzielle Mengen amerikanischer Agrar- und Industriegüter kaufen solle, erklärte Biegun. Das klingt nach einer Neuauflage des 2020 geschlossenen Abkommens, in dem sich Peking verpflichtete, innerhalb von zwei Jahren zusätzliche US-Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar zu erwerben – verglichen mit dem Niveau von 2017. Bekanntlich scheiterte dieser Deal kläglich, was die Trump-Administration gerne auf die Corona-Pandemie schiebt.
Doch die wahren Gründe dürften tiefer liegen: China hatte schlichtweg kein Interesse daran, sich von Washington diktieren zu lassen, was und wie viel es zu kaufen habe. Die erzwungenen Käufe widersprachen fundamental den Prinzipien einer freien Marktwirtschaft – ein Umstand, der Trump offenbar bis heute nicht stört.
Erpressung als Verhandlungsstrategie
Finanzminister Scott Bessent, der die aktuellen Verhandlungen leitet, bezeichnete das gescheiterte Phase-Eins-Abkommen kürzlich als „Wegweiser" für die laufenden Gespräche. Man müsse Pekings Versäumnis, die damaligen Verpflichtungen zu erfüllen, „berücksichtigen". Was er damit meint, liegt auf der Hand: Die Zollkeule wird geschwungen, bis China nachgibt.
„Die chinesischen Beamten haben erkannt, dass sie einen gewissen Preis zahlen müssen, um zumindest ein temporäres Gleichgewicht in den amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen zu schaffen"
So formulierte es Biegun diplomatisch. Übersetzt bedeutet das: Peking soll sich dem amerikanischen Diktat beugen, sonst drohen noch härtere Strafzölle. Trump habe bereits am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit eine Überprüfung der chinesischen Einhaltung des alten Abkommens angeordnet – ein deutliches Drohsignal.
Handelsbilanz als einziger Maßstab
Biegun enthüllte auch Trumps simple Weltsicht: „Der Präsident nutzt die Handelsbilanz als seinen einzigen Maßstab, um die wirtschaftliche Fairness in bilateralen Beziehungen mit jedem Land der Welt zu messen, einschließlich Verbündeter." Diese eindimensionale Betrachtungsweise ignoriere völlig die Komplexität moderner Wirtschaftsbeziehungen und die Vorteile internationaler Arbeitsteilung.
Während Trump mit seinen 34-prozentigen Strafzöllen auf chinesische Importe prahlt und Peking zu Zwangskäufen nötigen will, leiden amerikanische Verbraucher unter steigenden Preisen. Die Rechnung für diese protektionistische Politik zahlen am Ende die eigenen Bürger – eine Tatsache, die in Trumps Handelsbilanz-Fixierung keinen Platz findet.
Verpasste Chancen für echte Reformen
Statt oberflächliche Kaufverpflichtungen zu erzwingen, könnte Washington die Verhandlungen nutzen, um strukturelle Probleme anzugehen: den Schutz geistigen Eigentums, faire Marktzugangsbedingungen oder die Beendigung von Zwangstechnologietransfers. Doch diese komplexen Themen erfordern Geduld und diplomatisches Geschick – Eigenschaften, die in der Trump-Administration Mangelware sind.
Die Ironie dabei: Während Trump China zu Käufen zwingen will, die marktwirtschaftlichen Prinzipien widersprechen, untergräbt er genau jene Werte, die Amerika angeblich verteidigen will. In einer Zeit, in der kluge Wirtschaftspolitik und internationale Kooperation gefragt wären, setzt Washington auf Erpressung und Protektionismus.
Für deutsche Anleger bedeutet diese Entwicklung vor allem eines: Die Unsicherheit an den Märkten wird bleiben. Handelskriege und erzwungene Deals schaffen keine stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In solchen Zeiten bewähren sich physische Edelmetalle als krisensichere Anlage, die unabhängig von politischen Launen ihren Wert behält.
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