
Handelskrieg 2.0: Trump und Xi pokern erneut um die Weltwirtschaft
Die Weltbühne bereitet sich auf ein Déjà-vu der besonderen Art vor. US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping werden sich am kommenden Donnerstag beim Apec-Gipfel in Südkorea gegenübersitzen – ein Treffen, das noch vor zwei Wochen in weiter Ferne schien. Was als diplomatische Eiszeit begann, könnte nun zur nächsten Runde im globalen Wirtschaftspoker werden.
Vom Säbelrasseln zur Verhandlung
Noch vor vierzehn Tagen tönte Trump markig, es gebe „keinen Grund mehr" für ein Treffen mit Xi. Die Drohung mit „massiven" Zollerhöhungen lag schwer in der Luft, nachdem Peking die Kontrollen beim Export Seltener Erden verschärft hatte. Doch wie so oft in Trumps politischem Repertoire folgte auf die Drohgebärde die überraschende Kehrtwende.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, verkündete nun das Gegenteil: Das Treffen findet statt. Ein klassisches Manöver aus dem Trump'schen Verhandlungshandbuch – erst mit dem Hammer drohen, dann an den Verhandlungstisch zurückkehren.
Ein Handelskrieg mit Tradition
Seit Trumps erneutem Amtsantritt im Januar haben sich die Spannungen zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten dramatisch verschärft. Die gegenseitigen Zollschlachten erreichten neue Höhen: 34 Prozent auf chinesische Importe – ein Schlag, der Pekings Exportmaschine empfindlich trifft. China revanchierte sich mit eigenen Handelsbeschränkungen, und die Spirale drehte sich weiter.
Interessanterweise gab es im Frühsommer eine kurze Atempause. Die Zölle wurden temporär reduziert, Unterhändler beider Seiten verhandelten über ein umfassendes Abkommen. Doch wie ein Sommergewitter zog auch diese Entspannung schnell vorüber. Die Zeichen stehen wieder auf Sturm.
Die wahren Verlierer: Verbraucher und Mittelstand
Während die Großmächte ihre Muskeln spielen lassen, zahlen andere die Zeche. Deutsche Unternehmen, eingeklemmt zwischen den Fronten, kämpfen mit steigenden Importkosten und unsicheren Lieferketten. Die Inflation, ohnehin schon durch die verfehlte Geldpolitik der letzten Jahre angeheizt, erhält zusätzlichen Schub.
Besonders bitter: Während sich die politischen Eliten in Handelskriegen ergehen, suchen kluge Anleger nach sicheren Häfen. Gold und Silber erleben nicht umsonst eine Renaissance – sie bieten Schutz vor den Verwerfungen, die solche geopolitischen Machtspiele unweigerlich mit sich bringen.
Ein Blick in die Kristallkugel
Was können wir vom Treffen in Südkorea erwarten? Trump, der Dealmaker, wird versuchen, seinen harten Kurs als Verhandlungsmasse einzusetzen. Xi, der langfristig denkende Stratege, wird Chinas Position als aufstrebende Supermacht verteidigen. Beide wissen: In diesem Spiel gibt es keine dauerhaften Gewinner, nur temporäre Vorteile.
Die Geschichte lehrt uns, dass Handelskriege selten die erhofften Ergebnisse bringen. Die Smoot-Hawley-Zölle der 1930er Jahre verschärften die Große Depression. Heute, in einer noch stärker vernetzten Weltwirtschaft, könnten die Folgen noch verheerender sein.
Eines ist sicher: Während Trump und Xi ihre nächste Partie Schach spielen, täten Anleger gut daran, ihre Portfolios krisenfest zu machen. Physische Edelmetalle haben sich über Jahrhunderte als Wertspeicher in turbulenten Zeiten bewährt – eine Weisheit, die in Zeiten digitaler Spekulationsblasen und geopolitischer Unsicherheiten aktueller denn je erscheint.

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