
Intel überrascht mit Umsatzplus – doch der Schein trügt
Was für eine Überraschung: Intel, einst der unangefochtene König der Halbleiterindustrie und heute nur noch ein müder Schatten seiner selbst, hat tatsächlich einmal kein katastrophales Quartal hingelegt. Der Chipgigant, der die komplette KI-Revolution verschlafen hat, meldet für das zweite Quartal einen Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar – ein hauchdünnes Plus von 0,2 Prozent im Jahresvergleich, aber immerhin deutlich über den Erwartungen von 11,9 Milliarden Dollar.
Trumps Zollpolitik als unerwarteter Retter?
Die Ironie könnte kaum größer sein: Ausgerechnet Donald Trumps angekündigte Importzölle haben Intel einen unverhofften Auftrieb beschert. Großkunden stürzten sich förmlich auf PC-Chips, um sich vor den drohenden Zöllen zu schützen. Die PC-Sparte erzielte stolze 7,9 Milliarden Dollar Umsatz und übertraf damit die Prognosen von 7,3 Milliarden Dollar deutlich. Man könnte fast meinen, Trump hätte Intel einen größeren Gefallen getan als das gesamte Management in den letzten Jahren.
Doch bevor die Champagnerkorken knallen: Intel schreibt weiterhin rote Zahlen. Der Verlust beträgt 10 Cent pro Aktie, und die Bruttomarge dümpelt bei mageren 30 Prozent herum – nicht einmal halb so viel wie zu Zeiten, als Intel noch den Datacenter-Markt dominierte. Zum Vergleich: Nvidia, der neue Platzhirsch im KI-Geschäft, lacht mit Margen von über 70 Prozent.
Neue Führung, alte Probleme
Der neue CEO Lip-Bu Tan, seit vier Monaten im Amt, versucht verzweifelt, das sinkende Schiff zu retten. Seine Botschaft an die Mitarbeiter klingt wie eine Kapitulationserklärung: "Es gibt keine Blankoschecks mehr. Jede Investition muss wirtschaftlich sinnvoll sein." Was für eine revolutionäre Erkenntnis! Man fragt sich, was das Management all die Jahre zuvor gemacht hat.
"Wir haben das Gefühl, dass die Zölle im zweiten Quartal ein Gegenwind sein könnten und die Wirtschaft weiter verunsichern würden. Nichts davon ist eingetreten."
So kommentierte CFO Dave Zinsner die überraschend starke Nachfrage. Doch die Wahrheit ist brutaler: Intel profitiert momentan nur von einer künstlichen Nachfrage, die durch Trumps Zolldrohungen ausgelöst wurde. Was passiert, wenn dieser Effekt verpufft?
Radikaler Stellenabbau als Heilmittel?
Tans Strategie ist so vorhersehbar wie verzweifelt: Kosten senken, Mitarbeiter entlassen, Projekte streichen. Die bereits angekündigten Entlassungen sollen die Belegschaft um 15 Prozent reduzieren. Bis Ende des Jahres will Intel nur noch 75.000 Mitarbeiter beschäftigen – ein Rückgang von über 20 Prozent gegenüber dem Juni-Quartal. Die einst stolzen Expansionspläne in Deutschland und Polen? Gestrichen. Das ambitionierte Ohio-Projekt? Auf Eis gelegt.
Während Intel schrumpft, explodieren Konkurrenten wie Nvidia und AMD. Sie haben verstanden, was Intel verschlafen hat: Die Zukunft gehört der künstlichen Intelligenz, nicht den PC-Chips von gestern. Intel versucht nun verzweifelt, mit neuen Produktionstechniken wie 18A und 14A wieder Anschluss zu finden. Doch die Realität ist ernüchternd: Die besten Intel-Produkte enthalten mittlerweile Komponenten von Taiwan Semiconductor Manufacturing – dem Erzrivalen.
Die bittere Wahrheit über Intels Zukunft
Die Börse reagierte mit verhaltener Freude: Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um magere 2 Prozent. Für das Jahr liegt Intel mit einem Plus von 13 Prozent zwar im Branchendurchschnitt, aber weit hinter den Kursgewinnen von Nvidia und AMD zurück. Das sagt alles über die wahren Zukunftsaussichten des einstigen Technologiegiganten.
Was bleibt, ist ein Unternehmen, das von vergangener Größe zehrt und verzweifelt versucht, nicht völlig abgehängt zu werden. Die kurzfristig positive Überraschung beim Umsatz kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Intel fundamental die falschen Weichen gestellt hat. Während andere die KI-Revolution vorantreiben, klammert sich Intel an ein sterbendes Geschäftsmodell.
Für Anleger bedeutet das: Finger weg von Intel-Aktien. Wer sein Vermögen schützen will, sollte lieber auf bewährte Sachwerte setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten in diesen unsicheren Zeiten einen verlässlichen Schutz vor den Verwerfungen an den Technologiemärkten. Sie mögen keine spektakulären Kursgewinne versprechen, aber sie werden auch nicht über Nacht obsolet – im Gegensatz zu Intels Geschäftsmodell.
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