
Katholisches Jugendnetzwerk sorgt mit fragwürdigem "Aufklärungsvideo" für Kopfschütteln
Was sich die Katholische junge Gemeinde (KJG) dabei gedacht haben mag, bleibt wohl ihr Geheimnis: Das katholische Jugendnetzwerk KJGay sorgt derzeit mit einem Instagram-Video für erhebliches Aufsehen, in dem ausgerechnet eine Dragqueen namens "Janniq Unique" erklärt, wie man aus handelsüblichen Kondomen sogenannte "Lecktücher" bastelt. Die detaillierte Anleitung zur Verhütung beim Oralverkehr wurde auf dem offiziellen Account des Bundesverbands KJGay veröffentlicht und löst in den sozialen Medien eine Welle der Empörung aus.
Wenn die Kirche ihre Wurzeln vergisst
Man könnte meinen, die katholische Kirche hätte in Zeiten schwindender Mitgliederzahlen und gesellschaftlicher Umbrüche andere Prioritäten, als sich mit derartigen "Aufklärungsvideos" zu profilieren. Doch offenbar sieht die KJGay ihre Hauptaufgabe darin, sich als besonders progressiv und zeitgeistig zu präsentieren. Die selbsternannte "Queen of Aufklärungsarbeit" kommentierte unter dem Video stolz ihre Mission – während sich traditionsbewusste Katholiken vermutlich fragen dürften, was aus ihrer Kirche geworden ist.
Das Video ist Teil der Kampagne "Konsens? Ja Gerne!", die sich nach eigenen Angaben der sexuellen Aufklärung widmet. Dass ausgerechnet eine katholische Jugendorganisation sich derart explizit mit Sexualpraktiken beschäftigt und diese öffentlichkeitswirksam bewirbt, wirft Fragen nach dem Selbstverständnis der modernen Kirche auf. Wo einst Keuschheit und Enthaltsamkeit gepredigt wurden, scheint heute die Anpassung an den Zeitgeist oberste Priorität zu haben.
Politische Agenda statt Seelsorge
Doch die fragwürdigen Aufklärungsvideos sind nur die Spitze des Eisbergs. Die KJGay hat sich längst als politischer Akteur positioniert, der wenig mit traditioneller katholischer Jugendarbeit gemein hat. Mitglieder des Netzwerks posieren regelmäßig in T-Shirts der "Antifaschistischen Kirche" – ein ökumenisches Kirchennetzwerk, das sich offen politisch links verortet.
"Als Kirche und demokratische Zivilgesellschaft halten wir zusammen und sagen ganz klar: 'Die AfD ist gesichert rechtsextrem und gehört verboten. Punkt!'"
Diese Aussage stammt aus einer Resolution mit dem Titel "AfD-Verbot – Jetzt", die auf dem diesjährigen Kirchentag in Hannover mit überwältigender Mehrheit verabschiedet wurde. Man fragt sich unweigerlich: Ist es wirklich die Aufgabe einer katholischen Jugendorganisation, Parteiverbote zu fordern? Sollte sich die Kirche nicht vielmehr auf ihre Kernkompetenzen besinnen – Seelsorge, Nächstenliebe und die Vermittlung christlicher Werte?
Der Niedergang traditioneller Werte
Die Aktivitäten der KJGay sind symptomatisch für eine Entwicklung, die viele gläubige Katholiken mit Sorge betrachten dürften. Statt sich auf die spirituellen Bedürfnisse junger Menschen zu konzentrieren, scheint die Organisation primär damit beschäftigt zu sein, sich dem Zeitgeist anzubiedern. Workshops zur Sexualaufklärung, politische Resolutionen und die Zusammenarbeit mit Dragqueens mögen in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen Anklang finden – mit traditioneller katholischer Jugendarbeit haben sie jedoch wenig gemein.
Es ist bezeichnend, dass die KJGay sowohl beim Katholikentag als auch beim ökumenischen Kirchentag präsent ist und dort ihre Aktionen organisiert. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, die Organisation nutze die kirchlichen Strukturen primär als Plattform für ihre politische und gesellschaftspolitische Agenda. Die eigentliche Botschaft des Christentums – Nächstenliebe, Demut und der Glaube an Gott – scheint dabei zunehmend in den Hintergrund zu rücken.
Zeit für eine Rückbesinnung
Angesichts solcher Entwicklungen stellt sich die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, dass sich die katholische Kirche wieder auf ihre Wurzeln besinnt. Statt krampfhaft zu versuchen, mit jedem gesellschaftlichen Trend mitzugehen, könnte sie ihre Stärke gerade darin finden, einen Gegenpol zur zunehmenden Beliebigkeit unserer Zeit zu bilden. Traditionelle Werte wie Familie, Treue und Verantwortung haben nichts von ihrer Bedeutung verloren – auch wenn manche kirchlichen Organisationen dies offenbar anders sehen.
Die Reaktionen in den sozialen Medien zeigen, dass viele Menschen die Aktivitäten der KJGay kritisch sehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in der katholischen Kirche diese Signale ernst nehmen und sich fragen, ob der eingeschlagene Weg tatsächlich der richtige ist. Denn eines sollte klar sein: Eine Kirche, die ihre Identität aufgibt, um dem Zeitgeist zu gefallen, wird am Ende weder das eine noch das andere erreichen.
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