
Khameneis Siegesrhetorik: Wenn Realitätsverweigerung zur Staatsräson wird
Während Teheran noch immer unter den Trümmern der israelischen Luftangriffe ächzt und über 630 Iraner ihr Leben verloren haben, verkündet Ayatollah Ali Khamenei in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit dem Waffenstillstand einen "Sieg" über Israel. Man könnte meinen, der oberste Führer des Iran habe die letzten zwölf Tage in einem Paralleluniversum verbracht.
Die Kunst der Selbsttäuschung
"Das zionistische Regime ist fast zusammengebrochen und wurde unter den Schlägen der Islamischen Republik zermalmt", tönte Khamenei vor seinen Anhängern. Eine bemerkenswerte Aussage, bedenkt man, dass israelische Kampfjets systematisch die iranische Nuklearinfrastruktur zerstörten und mindestens 14 iranische Atomwissenschaftler ihr Leben verloren. Doch in der Welt des Ayatollahs scheint die Realität eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Besonders pikant wird seine Behauptung, man habe "Amerika eine Ohrfeige verpasst", wenn man bedenkt, dass die Trump-Administration gerade die weitgehende Zerstörung des iranischen Atomprogramms feiert. Aber warum sollte man sich von Fakten beirren lassen, wenn die eigene Propaganda so viel beruhigender klingt?
Symbolpolitik statt Substanz
Während Khamenei von "glorreichen Siegen" schwadroniert, versucht das Regime mit orchestrierten Massenaufmärschen und Konzerten des Teheraner Symphonieorchesters auf dem Azadi-Platz Normalität vorzutäuschen. Das Orchester spielte "Ey Iran", die inoffizielle Nationalhymne – ironischerweise ein Lied, das einst von der Islamischen Republik selbst verboten wurde, weil es mit regierungskritischen Stimmen assoziiert wurde.
"Wir danken Gott für die Unterstützung unserer Streitkräfte, die es geschafft haben, ihre fortschrittlichen mehrschichtigen Verteidigungssysteme zu durchbrechen", behauptete Khamenei.
Tatsächlich gelang es iranischen Raketen, einige Ziele in Tel Aviv zu treffen. Doch im Vergleich zu den verheerenden israelischen Gegenschlägen, die weite Teile Teherans in Schutt und Asche legten, wirkt diese "Leistung" eher wie ein Pyrrhussieg.
Die Realität hinter der Fassade
Die nackten Zahlen sprechen eine andere Sprache als Khameneis Triumphgeheul: Über 630 tote Iraner, Tausende Verletzte, zerstörte Nuklearanlagen und eine dezimierte militärische Führungsriege. Auf der anderen Seite konnte Israel trotz einiger Treffer seine militärische Schlagkraft weitgehend erhalten und seine strategischen Ziele erreichen.
Khameneis Behauptung, die USA seien nur deshalb in den Konflikt eingetreten, weil Israel sonst "zerstört worden wäre", entbehrt jeder Grundlage. Vielmehr demonstrierte die israelische Luftwaffe eindrucksvoll ihre technologische Überlegenheit und die Verwundbarkeit der iranischen Verteidigungssysteme.
Ein Regime im Realitätsverlust
Was bleibt, ist das Bild eines Regimes, das sich in Siegesrhetorik flüchtet, während das Land in Trümmern liegt. Die iranische Führung mag ihrem Volk weismachen wollen, man habe einen historischen Sieg errungen, doch die Realität lässt sich nicht dauerhaft leugnen. Die zerstörten Atomanlagen werden nicht durch Propagandareden wieder aufgebaut, und die getöteten Wissenschaftler kehren nicht durch martialische Aufmärsche ins Leben zurück.
Besonders bemerkenswert ist Khameneis Versprechen, die Entwicklung der Nuklearenergie als "Frage der nationalen Souveränität" fortzusetzen. Nach der systematischen Zerstörung der wichtigsten Anlagen klingt das eher wie das Pfeifen im dunklen Wald als wie eine realistische Ankündigung.
Die Geschichte lehrt uns, dass Regime, die sich in Parallelwelten flüchten und die Realität verleugnen, selten lange Bestand haben. Ob das iranische Volk auf Dauer bereit sein wird, die Märchen seiner Führung zu glauben, während die Trümmer der "glorreichen Niederlage" noch rauchen, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Mit Realitätsverweigerung lassen sich keine Kriege gewinnen – weder militärische noch propagandistische.
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