
Kreml dämpft Hoffnungen auf schnelles Friedensgipfeltreffen zwischen Putin und Selenskyj
Die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs durch direkte Gespräche zwischen den Staatschefs haben einen herben Dämpfer erhalten. Der Kreml bezeichnete es am Freitag als "offensichtlich unwahrscheinlich", dass sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj innerhalb der nächsten 30 Tage zu einem Gipfeltreffen zusammenfinden könnten.
Kiews optimistischer Zeitplan stößt auf Moskauer Skepsis
Die ukrainische Seite hatte zuvor einen ambitionierten Zeitrahmen ins Spiel gebracht und ein Führungstreffen noch vor Ende August angeregt. Doch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erteilte diesen Plänen eine deutliche Absage. "Ein hochrangiges Treffen kann und muss dem Friedensprozess ein definitives Ende setzen", erklärte Peskow gegenüber Journalisten, darunter auch Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Seine rhetorische Frage machte die Position Moskaus unmissverständlich klar: "Ist es möglich, einen derart komplexen Prozess in 30 Tagen zu durchlaufen? Nun, das ist offensichtlich unwahrscheinlich."
Die Realität komplexer Friedensverhandlungen
Die zurückhaltende Reaktion des Kremls überrascht kaum, wenn man die Komplexität der Situation betrachtet. Nach über drei Jahren brutaler Kampfhandlungen, die Europa in eine seiner schwersten Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt haben, sind die Gräben zwischen beiden Seiten tief. Territoriale Fragen, Sicherheitsgarantien, Reparationszahlungen und die Zukunft der besetzten Gebiete – all diese Themen müssten in mühsamen Verhandlungen geklärt werden.
Historisch betrachtet dauerten vergleichbare Friedensprozesse oft Monate oder sogar Jahre. Die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, die den Dreißigjährigen Krieg beendeten, erstreckten sich über fünf Jahre. Selbst in der jüngeren Geschichte zeigt sich, dass nachhaltige Friedenslösungen Zeit brauchen – die Dayton-Verhandlungen zum Bosnienkrieg dauerten drei Wochen intensivster Gespräche, nachdem bereits jahrelang verhandelt worden war.
Diplomatisches Tauziehen zwischen Hoffnung und Realismus
Interessanterweise hatte Selenskyj selbst kürzlich verlauten lassen, dass russische Unterhändler "begonnen haben zu diskutieren" über ein mögliches Treffen mit Putin. Diese vorsichtig optimistische Einschätzung steht nun im krassen Gegensatz zur kalten Dusche aus Moskau. Es wirft die Frage auf, ob hier unterschiedliche Wahrnehmungen vorliegen oder ob es sich um kalkulierte diplomatische Manöver handelt.
Die Tatsache, dass überhaupt über direkte Gespräche zwischen Putin und Selenskyj spekuliert wird, könnte als kleiner Hoffnungsschimmer gewertet werden. Seit Beginn der russischen "Spezialoperation" – wie der Kreml den Angriffskrieg euphemistisch nennt – haben sich beide Staatschefs nicht persönlich getroffen. Ein solches Treffen wäre zweifellos ein historischer Moment.
Die Rolle der internationalen Gemeinschaft
Während Moskau und Kiew ihre Positionen abstecken, bleibt die internationale Gemeinschaft nicht untätig. Die neue deutsche Bundesregierung unter Friedrich Merz hat ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt, auch wenn die Große Koalition einen pragmatischeren Kurs als die gescheiterte Ampel-Regierung verfolgt. In Washington setzt Präsident Trump auf seine bekannte Mischung aus Drohungen und Verhandlungsangeboten – die massiven Zollerhöhungen gegen verschiedene Handelspartner könnten auch als Druckmittel in der Ukraine-Frage verstanden werden.
Die Europäische Union, deren rechtskonservative Kräfte mittlerweile über 25 Prozent der Parlamentssitze verfügen, ringt um eine einheitliche Position. Während einige Mitgliedsstaaten auf schnelle Verhandlungen drängen, warnen andere vor voreiligen Zugeständnissen an Moskau.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die ablehnende Haltung des Kremls zu einem zeitnahen Gipfeltreffen bedeutet nicht zwangsläufig das Ende aller diplomatischen Bemühungen. Vielmehr könnte es sich um eine Verhandlungstaktik handeln, um die eigene Position zu stärken. Moskau signalisiert damit, dass es nicht unter Zeitdruck steht und bereit ist, den Konflikt fortzusetzen, sollten die Bedingungen nicht stimmen.
Für die vom Krieg gebeutelte Zivilbevölkerung auf beiden Seiten ist diese Nachricht bitter. Jeder weitere Tag des Konflikts bedeutet mehr Leid, mehr Zerstörung und mehr verlorene Leben. Die wirtschaftlichen Folgen spüren mittlerweile Menschen weltweit – von steigenden Energiepreisen bis zu Nahrungsmittelknappheit in verschiedenen Regionen.
Die Geschichte lehrt uns, dass Kriege selten durch militärische Mittel allein beendet werden. Irgendwann müssen sich die Konfliktparteien an einen Tisch setzen. Die Frage ist nur, wie viel Blut bis dahin noch vergossen wird und ob die dann gefundene Lösung nachhaltigen Frieden bringen kann. Die zurückhaltende Reaktion des Kremls zeigt, dass dieser Moment noch nicht gekommen ist – zumindest nicht in den nächsten 30 Tagen.
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