
Macron fordert Trump heraus: Friedensnobelpreis nur bei Ende des Gaza-Kriegs
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich in einem bemerkenswerten Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump über dessen Ambitionen auf den Friedensnobelpreis geäußert. Nach Trumps Rede vor der UN-Generalversammlung stellte Macron klar, dass der begehrte Preis nur durch konkrete Friedensbemühungen zu erreichen sei – insbesondere durch ein Ende des Gaza-Konflikts.
Diplomatischer Schlagabtausch auf höchster Ebene
In einem Interview mit dem französischen Sender BFMTV konterte Macron Trumps wiederholte Äußerungen über seinen Wunsch nach dem Friedensnobelpreis mit deutlichen Worten: "Ich sehe einen US-Präsidenten, der aktiv ist, der Frieden will... der den Friedensnobelpreis will. Aber der Friedensnobelpreis ist nur möglich, wenn Sie diesen Krieg beenden." Diese Aussage dürfte in Washington für Verstimmung sorgen, zeigt sie doch die wachsende Frustration europäischer Führungspersönlichkeiten über Trumps zögerliche Haltung gegenüber Israel.
Besonders brisant: Macron forderte Trump auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben, um den Krieg zu beenden und die Freilassung der 48 Geiseln zu erreichen. "Es ist möglich, nichts ist vorherbestimmt", betonte der französische Präsident und stellte damit Trumps bisherige Nahost-Politik infrage.
Streit um palästinensische Staatlichkeit
Der Konflikt zwischen den beiden Staatschefs entzündete sich auch an der Frage der Anerkennung eines palästinensischen Staates. Während Macron am Montag die palästinensische Staatlichkeit anerkannte – gemeinsam mit Großbritannien, Australien und Kanada – verurteilte Trump diese Welle der Anerkennung scharf als "Belohnung für diese schrecklichen Gräueltaten, einschließlich des 7. Oktober".
"Es ist völlig falsch, dass die Anerkennung ein Geschenk an die Hamas ist", konterte Macron und argumentierte, dass die Anerkennung vielmehr ein Weg sei, die Hamas zu "isolieren", da sie die Palästinensische Autonomiebehörde stärke und zu Reformen ermutige.
Unterschiedliche Visionen für die UN
Die Differenzen zwischen beiden Führern zeigten sich auch in ihrer Bewertung der Vereinten Nationen. Während Trump die UN als irrelevante Institution kritisierte, die unfähig sei, Kriege zu lösen – und sich sogar über defekte Rolltreppen und fehlerhafte Teleprompter beschwerte – verteidigte Macron die Weltorganisation vehement. "Mehr denn je" brauche die Welt den "Geist der Zusammenarbeit" der Vereinten Nationen, betonte er in seiner Rede.
Trotz der öffentlichen Meinungsverschiedenheiten trafen sich beide Staatschefs am Rande der UN-Versammlung zu einem freundlichen Austausch. Trump lobte dabei sogar Macrons Bemühungen: "Emmanuel hat tatsächlich bei ein paar Kriegen geholfen, sieben Kriege beigelegt." Doch diese diplomatischen Höflichkeiten können die grundlegenden Differenzen in der Nahost-Politik nicht überdecken.
Europas wachsende Ungeduld
Macrons deutliche Worte spiegeln die zunehmende Frustration europäischer Führungspersönlichkeiten wider. Während Trump behauptet, "sieben unbeendbare Kriege" beendet zu haben und dafür den Friedensnobelpreis verdiene, sehen viele europäische Politiker seine Zurückhaltung bei Sanktionen gegen Russland und beim Druck auf Israel kritisch. Die neue Große Koalition in Deutschland unter Friedrich Merz dürfte diese europäische Position weiter stärken.
Die Auseinandersetzung zwischen Macron und Trump zeigt einmal mehr, wie sehr sich die transatlantischen Beziehungen unter Trumps zweiter Präsidentschaft verschlechtert haben. Während Europa auf multilaterale Lösungen und internationale Zusammenarbeit setzt, verfolgt Trump einen unilateralen Kurs, der traditionelle Bündnisse auf die Probe stellt. Ob Trumps Ambitionen auf den Friedensnobelpreis jemals erfüllt werden, hängt davon ab, ob er bereit ist, seine bisherige Politik grundlegend zu überdenken – was angesichts seiner bekannten Sturheit unwahrscheinlich erscheint.
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