
Merz und Trump einigen sich auf Ukraine-Gipfel: Wird Putin endlich verhandeln?
Die Würfel scheinen gefallen zu sein. Nach dem gestrigen Treffen im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump, Bundeskanzler Friedrich Merz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj steht fest: Ein direktes Gipfeltreffen zwischen Putin und Selenskyj soll innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden. Was nach einem diplomatischen Durchbruch klingt, wirft jedoch mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Merz' außenpolitisches Debüt mit Hindernissen
Für den deutschen Bundeskanzler war es zweifellos der wichtigste außenpolitische Auftritt seiner noch jungen Amtszeit. Dass dabei nicht alles glatt lief – eine voreilig veröffentlichte Stellungnahme musste hastig wieder gelöscht werden – zeigt, wie angespannt die Lage ist. Merz betonte wiederholt, dass ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj nur unter der Bedingung eines Waffenstillstands zustande kommen könne. Eine Position, die durchaus nachvollziehbar erscheint, aber gleichzeitig die Frage aufwirft: Wer soll diesen Waffenstillstand durchsetzen?
Der Kanzler stellte klar: „Eine echte Verhandlung kann es nur auf einem Gipfel geben, an dem die Ukraine selbst auch teilnimmt." Ein Seitenhieb auf frühere Überlegungen, über den Kopf der Ukraine hinweg zu verhandeln? Möglicherweise. Doch die eigentliche Herausforderung liegt woanders.
Sicherheitsgarantien: Der Teufel steckt im Detail
Trump kündigte an, gemeinsam mit den Europäern Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu geben – ein Schritt, den Merz „sehr nachdrücklich" begrüßte. Doch was bedeutet das konkret? Einige Teilnehmer, darunter Italiens Ministerpräsidentin Meloni und Selenskyj selbst, fordern Garantien „im Sinne von NATO-Artikel Fünf". Das würde bedeuten: Ein Angriff auf die Ukraine wäre ein Angriff auf alle Garantiemächte.
Man muss kein Militärexperte sein, um zu verstehen, was das bedeuten würde. Deutsche, französische und amerikanische Soldaten müssten im Ernstfall die Ukraine verteidigen – ein Szenario, das die Eskalationsgefahr dramatisch erhöhen würde. Ist das wirklich im Interesse Deutschlands? Oder werden hier wieder einmal Versprechungen gemacht, die später niemand einhalten will oder kann?
Putins rote Linien und europäische Illusionen
Während in Washington noch verhandelt wurde, machte Putin aus Moskau seine Position unmissverständlich klar: NATO-Soldaten in der Ukraine seien für ihn „völlig inakzeptabel". Eine Position, die man verstehen kann, wenn man sich die Geschichte der NATO-Osterweiterung vor Augen führt. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich das westliche Militärbündnis immer weiter an Russlands Grenzen herangeschoben – entgegen früheren Zusicherungen, wie Kritiker nicht müde werden zu betonen.
Die Frage, ob deutsche oder französische Truppen einen möglichen Waffenstillstand absichern sollen, dürfte sich als größtes Hindernis erweisen. Aus gutem Grund: Wer will schon deutsche Soldaten in einen Konflikt schicken, der jederzeit wieder aufflammen könnte? Die Erfahrungen aus Afghanistan sollten eigentlich Lehre genug sein.
Merz' Bedingungen: Wunschdenken oder realistische Forderung?
Der Bundeskanzler stellte klare Bedingungen: Die Ukraine dürfe nicht zu Gebietsabtretungen gezwungen werden. Eine noble Forderung, die jedoch an der Realität vorbeigehen könnte. Nach über drei Jahren Krieg kontrolliert Russland erhebliche Teile der Ostukraine. Glaubt in Berlin wirklich jemand, Putin würde diese Gebiete kampflos aufgeben?
Die Geschichte lehrt uns, dass Friedensverhandlungen nach langwierigen Konflikten selten ohne schmerzhafte Kompromisse auskommen. Die Frage ist nicht, ob die Ukraine Zugeständnisse machen muss, sondern welche – und ob der Westen bereit ist, diese Realität zu akzeptieren.
Ein fragiler Hoffnungsschimmer
Bei aller berechtigten Skepsis: Dass Putin und Selenskyj grundsätzlich zu einem Treffen bereit sind, ist ein Fortschritt. Die Tatsache, dass Trump sich persönlich engagiert und dabei offenbar auch auf die Europäer zugeht, zeigt, dass der neue US-Präsident es ernst meint mit seinem Versprechen, den Krieg zu beenden.
Ob daraus tatsächlich ein tragfähiger Frieden entstehen kann, bleibt abzuwarten. Die nächsten zwei Wochen werden zeigen, ob die Ankündigungen von Washington mehr sind als diplomatisches Theater. Eines ist jedoch sicher: Ohne realistische Erwartungen und die Bereitschaft zu schmerzhaften Kompromissen auf allen Seiten wird es keinen dauerhaften Frieden geben. Die Frage ist nur, ob unsere politische Führung diese Einsicht teilt – oder ob sie weiterhin Illusionen nachjagt, während der Konflikt weiter schwelt.
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