
Milliardenschwere Aufrüstung: USA pumpen Verteidigungshilfe in die Philippinen
Die geopolitischen Spannungen im Indopazifik erreichen eine neue Dimension. Washington hat soeben ein massives Hilfspaket für die Philippinen auf den Weg gebracht, das bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar umfassen soll. Der Grund? Die amerikanische Regierung sieht ihren südostasiatischen Verbündeten ernsthaften Bedrohungen durch China und dessen Partner ausgesetzt.
Ein Kredit und großzügige Geschenke aus Washington
Das Paket setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Zunächst erhalten die Philippinen einen Kredit über eine Milliarde US-Dollar, der innerhalb von 17 Jahren zurückgezahlt werden soll. Hinzu kommen Zuschüsse in Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Dollar, die über einen Zeitraum von fünf Jahren ausgezahlt werden – jährlich 500 Millionen Dollar, beginnend im März kommenden Jahres.
Philippinische Verteidigungsbeamte haben die Genehmigung durch Repräsentantenhaus und Senat als weiteren Beweis für das amerikanische Engagement in der Allianz begrüßt. Das Gesetz muss nun noch von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet werden, was angesichts seiner bekannten Haltung gegenüber China als Formsache gilt.
Die "Achse der Aggressoren" im Visier
Ein US-Senator bezeichnete die Unterstützung für Manila und andere Verbündete als direkte Reaktion auf die Bedrohungen durch China und dessen Partner in einer sogenannten "Achse der Aggressoren". Diese deutliche Wortwahl unterstreicht, wie ernst Washington die Lage im Südchinesischen Meer mittlerweile einschätzt.
Doch nicht nur die Philippinen profitieren von der amerikanischen Großzügigkeit. Auch Japan und Australien sollen verstärkte Verteidigungsunterstützung erhalten. Washington plant, bilaterale Trainingsübungen und gemeinsame Patrouillen auszubauen, die multilaterale Sicherheitskooperation zu stärken sowie den Kapazitätsaufbau und Informationsaustausch zu intensivieren.
Singapur und Thailand gehen leer aus
Interessanterweise wurden Singapur – das im Gesetzestext als "wichtiger Sicherheitskooperationspartner der Vereinigten Staaten" bezeichnet wird – und Thailand zwar erwähnt, erhielten jedoch keine konkreten Kredite oder Hilfsgelder zugesprochen. Eine bemerkenswerte Differenzierung, die Fragen über die strategischen Prioritäten Washingtons aufwirft.
Reicht das Geld für eine glaubwürdige Abschreckung?
Trotz der beeindruckenden Summen mahnen Analysten zur Vorsicht. Das Hilfspaket im Rahmen des US National Defence Authorisation Act bleibe hinter dem zurück, was Manila tatsächlich benötige, um eine glaubwürdige Abschreckung gegen China aufzubauen. Die Volksrepublik hat in den vergangenen Jahren massiv in ihre Marine und Küstenwache investiert und tritt im Südchinesischen Meer zunehmend aggressiv auf.
Für Deutschland und Europa sollte diese Entwicklung ein Weckruf sein. Während die USA ihre Verbündeten im Pazifik mit Milliarden ausstatten, diskutiert man hierzulande noch immer über das Sondervermögen für die Bundeswehr. Die geopolitischen Realitäten verschieben sich rasant – und wer nicht aufrüstet, riskiert, zum Spielball fremder Mächte zu werden.
Die Frage bleibt: Wird Europa aus dem amerikanischen Engagement im Indopazifik die richtigen Schlüsse ziehen? Oder verharrt man weiterhin in der trügerischen Sicherheit, dass andere schon für die eigene Verteidigung sorgen werden?

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











