
New York Times im Kreuzfeuer: Wenn Journalismus plötzlich zur Bedrohung wird
Was passiert, wenn eine Zeitung es wagt, tatsächlich Nachrichten zu berichten? Die New York Times musste diese Woche eine schmerzhafte Lektion lernen, als sie sich erdreistete, über die Falschbehauptungen des demokratischen Bürgermeisterkandidaten Zohran Mamdani zu berichten. Der Aufschrei war ohrenbetäubend – und entlarvend zugleich.
Der Skandal, der keiner sein dürfte
Mamdani hatte sich bei seiner Bewerbung an der Columbia University als sowohl asiatisch als auch afroamerikanisch ausgegeben – eine Behauptung, die er später selbst widerlegte. Er sei weder schwarz noch afroamerikanisch, sondern "ein Amerikaner, der in Afrika geboren wurde", erklärte er der Times. Ein klarer Fall von Identitätsbetrug? Für normale Menschen vielleicht. Für die linksliberale Blase offenbar ein Sakrileg – nicht der Betrug selbst, sondern die Berichterstattung darüber.
Die Reaktion der Times-Leserschaft und sogar eigener Mitarbeiter offenbart die erschreckende Realität des modernen Journalismus. Statt die Fakten zu würdigen, forderten sie Köpfe. Der Times-Kolumnist Jamelle Bouie attackierte seinen eigenen Kollegen Benjamin Ryan auf der Plattform BlueSky – jenem digitalen Schutzraum für Linke, die vor abweichenden Meinungen geschützt werden möchten – und bezeichnete ihn als jemanden mit "wenig bis gar keiner Gehirnaktivität".
Die Kapitulation vor der Empörung
Noch beschämender als die Angriffe war die Reaktion der Times-Führung. Patrick Healy, stellvertretender Chefredakteur für Standards und Vertrauen, veröffentlichte eine geradezu unterwürfige Erklärung, warum man es gewagt hatte, bestätigte Fakten zu veröffentlichen. Man stelle sich vor: Eine Zeitung entschuldigt sich dafür, Journalismus betrieben zu haben!
"Wenn wir etwas von Nachrichtenwert hören, versuchen wir es durch direkte Quellen zu bestätigen. Herr Mamdani bestätigte diese Information in einem Interview mit der Times."
Diese Rechtfertigung für grundlegendste journalistische Praxis zeigt, wie tief die Krise des amerikanischen Journalismus reicht. Die Zeiten, in denen Objektivität und Neutralität als journalistische Tugenden galten, scheinen endgültig vorbei zu sein.
Der Aktivismus hat den Journalismus gefressen
Was wir hier beobachten, ist das Resultat einer jahrelangen Transformation. Journalistenschulen lehren heute, dass Objektivität ein veraltetes Konzept sei. Nikole Hannah-Jones, ehemalige Times-Autorin und jetzt Professorin an der Howard University, bringt es auf den Punkt: "Aller Journalismus ist Aktivismus."
Diese Haltung hat eine Generation von Journalisten hervorgebracht, die sich nicht als neutrale Berichterstatter, sondern als politische Aktivisten verstehen. Das Ergebnis? Leser, die in hermetisch abgeriegelten Nachrichtenblasen leben – MSNBC fürs Fernsehen, New York Times für Print, BlueSky für soziale Medien. Ein perfektes Ökosystem, in dem man den ganzen Tag verbringen kann, ohne jemals einer abweichenden Meinung oder einem unbequemen Fakt zu begegnen.
Die Doppelmoral der Identitätspolitik
Besonders pikant ist die Doppelmoral, die sich hier offenbart. Die Linke zeigt traditionell eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber Falschbehauptungen ihrer eigenen Führungsfiguren. Elizabeth Warren behauptete, Native American zu sein. Richard Blumenthal log über seinen Dienst im Vietnamkrieg. Beide blieben weitgehend unbehelligt von der liberalen Presse.
Doch wenn die Times es wagt, über ähnliche Falschbehauptungen eines demokratischen Kandidaten zu berichten, bricht die Hölle los. Keith Olbermann, ehemaliger MSNBC-Moderator, forderte gar den Rücktritt der gesamten Führungsebene der Times.
Ein Hoffnungsschimmer?
Ironischerweise könnte gerade diese Kontroverse einen Wendepunkt markieren. Die Tatsache, dass die Times trotz des vorhersehbaren Aufschreis an ihrer Berichterstattung festhielt, lässt hoffen. Vielleicht dämmert es langsam auch in den Redaktionsstuben der einst großen amerikanischen Zeitungen, dass Aktivismus-Journalismus in eine Sackgasse führt.
Die wahre Tragödie liegt darin, dass diese Geschichte möglicherweise nur deshalb veröffentlicht wurde, weil Mamdani wegen seiner anti-israelischen Positionen auch bei einigen Liberalen umstritten ist. Wäre er ein lupenreiner Vertreter der progressiven Orthodoxie gewesen, hätte die Times die Geschichte womöglich begraben.
Was bleibt, ist die ernüchternde Erkenntnis: Der amerikanische Journalismus hat sich so weit von seinen Grundprinzipien entfernt, dass die bloße Veröffentlichung von Fakten als Verrat an der eigenen Leserschaft gilt. Wenn Wahrheit zur Bedrohung wird und Journalisten sich für Journalismus entschuldigen müssen, dann steht es schlecht um die vierte Gewalt. Deutschland sollte aus diesem Niedergang lernen – bevor es zu spät ist.
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