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07.07.2025
18:00 Uhr

Öffentlich-rechtlicher Wirtschaftsjournalismus in der Sackgasse: Wenn ARD und ZDF bei der FAZ um Kompetenz betteln müssen

Es ist schon ein bemerkenswertes Armutszeugnis, wenn das "Content-Netzwerk" von ARD und ZDF ausgerechnet bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung anklopfen muss, um "geballte Wirtschaftskompetenz" für ihre junge Zielgruppe zu finden. Das neue Format "Was kostet die Welt" wird nicht etwa von einem der 27.000 festangestellten Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks produziert, sondern von einem privaten Medienhaus. Man könnte meinen, in den Glaspalästen von ARD und ZDF herrsche in Sachen Wirtschaft völlige Ahnungslosigkeit.

Der systematische Abbau von Fachkompetenz

Die Ursache für dieses Trauerspiel liegt auf der Hand: Viele Rundfunkanstalten haben ihre Fachredaktionen systematisch ausgedünnt. Statt Experten beschäftigt man lieber "Allrounder" – Journalisten, die heute über Klimawandel, morgen über Wirtschaftspolitik und übermorgen über Genderfragen berichten. Der MDR-Hörfunk leistet sich für ein Sendegebiet von acht Millionen Menschen gerade einmal einen einzigen festangestellten Wirtschaftsredakteur. Das ist ungefähr so, als würde man einen einzelnen Arzt für die medizinische Versorgung einer Großstadt abstellen.

Während man bei Sportübertragungen selbstverständlich auf Fachredakteure setzt – schließlich könnte ja jemand merken, wenn der Kommentator Abseits mit Elfmeter verwechselt – scheint Wirtschaftskompetenz in den Führungsetagen von ARD und ZDF als verzichtbarer Luxus zu gelten. Stattdessen verlässt man sich auf externe Dienstleister, die das liefern, was intern offenbar nicht mehr vorhanden ist: fundiertes Wirtschaftswissen.

Gewerkschaftsfunk statt ausgewogener Berichterstattung

Eine aktuelle Umfrage unter 908 Familienunternehmen spricht Bände: 53 Prozent der Befragten halten das ZDF für den "wirtschaftsfeindlichsten" Sender, die ARD landet mit 30 Prozent auf dem unrühmlichen zweiten Platz. Diese vernichtende Bewertung kommt nicht von ungefähr. Die Analyse von Media Tenor zeigt erschreckende Verzerrungen in der Berichterstattung: In den Nachrichtensendungen des ZDF wurde zwischen Oktober 2023 und Januar 2025 in 80 Prozent der Wirtschaftsbeiträge über Entlassungen berichtet, aber nur in 20 Prozent über Neueinstellungen.

Noch grotesker wird es bei der Berichterstattung über Unternehmensgründungen: Weniger als 0,1 Prozent der Beiträge widmeten sich diesem Thema, während Insolvenzen mehr als zehnmal so häufig thematisiert wurden. In der Realität verhält es sich genau umgekehrt – es gibt über zehnmal mehr Gründungen als Pleiten in Deutschland. Aber warum sollte man auch über erfolgreiche Unternehmer berichten, wenn man stattdessen das Narrativ vom untergehenden Kapitalismus pflegen kann?

Die Stimme der Gewerkschaften dominiert

Besonders aufschlussreich ist die Analyse der Gesprächspartner in den Wirtschaftssendungen: 3.149 Beiträge mit Gewerkschaftsvertretern stehen nur 1.848 Beiträge mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden gegenüber. Das ist umso bemerkenswerter, als nur etwa fünf Millionen der 48 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland überhaupt Mitglied einer Gewerkschaft sind. Die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten wird also von einer kleinen, aber medial überrepräsentierten Minderheit "vertreten".

Thomas Brockmeier von der IHK Halle-Dessau bringt es auf den Punkt: "Die Berichterstattung über Forschung und Entwicklung, Patente und Innovationsdynamik kommt ebenfalls viel zu kurz." Stattdessen dominieren offenbar die immer gleichen Themen: Streiks, Entlassungen, Krisen. Man könnte fast meinen, die Redaktionen hätten sich darauf spezialisiert, Deutschland schlechtzureden.

Der vergessene Mittelstand

Während sich die Wirtschaftsberichterstattung von ARD und ZDF hauptsächlich auf börsennotierte Großkonzerne konzentriert – obwohl nur etwa 12 Millionen Deutsche überhaupt Aktien besitzen – wird der Mittelstand, das eigentliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft, systematisch vernachlässigt. 99 Prozent der deutschen Unternehmen sind klein- und mittelständisch, hier arbeitet mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer. Doch in den Redaktionsstuben scheint man diese Realität auszublenden.

Besonders bitter: Die über sechs Millionen Freiberufler – Anwälte, Steuerberater, Physiotherapeuten, Dolmetscher oder Lektoren – kommen in der Berichterstattung praktisch nicht vor. Peter Klotzki vom Bundesverband der Freien Berufe fragt zu Recht: "Warum die Zuschauer von ARD und ZDF auf die Perspektive dieser vielen Expertinnen und Experten im Dienst der Menschen verzichten müssen, wenn sie sich ihr Urteil über den Zustand der deutschen Wirtschaft bilden sollen, leuchtet mir nicht ein."

Ideologische Schlagseite statt Ausgewogenheit

Roland Schatz von Media Tenor stellt fest, dass in der wirtschaftspolitischen Berichterstattung "die von SPD, Grünen und Linken bevorzugte, staatlich-gesteuerte Industrie-Politik deutlich häufiger zu Wort kommt als die ordnungspolitische Sicht mit den Prinzipien Markt und Wettbewerb". Das überrascht kaum, wenn man bedenkt, dass ein Studium der Wirtschaftswissenschaften bei den Redakteuren offenbar die absolute Ausnahme darstellt.

Die Reaktion des ZDF auf diese vernichtende Kritik ist bezeichnend: Man könne die Ergebnisse nicht bewerten, da einem "keine Informationen zur Methodik der zitierten Umfrage" vorlägen. Eine bemerkenswerte Aussage, zumal die Methodik von Media Tenor seit 1994 unverändert ist und transparent auf YouTube dargestellt wird. Noch pikanter: Das ZDF erhält seit Oktober 2023 regelmäßig die sogenannten Gremientischvorlagen mit genau diesen Daten und Methodenerläuterungen.

Ein Systemversagen mit Ansage

Was wir hier erleben, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Fehlentscheidungen. Wenn Rundfunkanstalten ihre Fachredaktionen abbauen, wenn Gewerkschaftsvertreter häufiger zu Wort kommen als Unternehmer, wenn Pleiten mehr Aufmerksamkeit bekommen als Gründungen, dann entsteht ein verzerrtes Bild der wirtschaftlichen Realität. Ein Bild, das perfekt zur politischen Agenda der Ampelregierung passte, aber mit der Lebenswirklichkeit der Menschen wenig zu tun hat.

Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz hat versprochen, Deutschland wieder wirtschaftsfreundlicher zu machen. Doch solange der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiterhin einseitig berichtet und Wirtschaftskompetenz als verzichtbar ansieht, wird sich an der medialen Schieflage wenig ändern. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen bei ARD und ZDF endlich aufwachen und erkennen: Ohne fundierte Wirtschaftsberichterstattung verfehlen sie ihren Informationsauftrag. Und wenn sie schon bei der FAZ um Hilfe bitten müssen, sollten sie vielleicht grundsätzlich über ihre Prioritäten nachdenken.

Die Gebührenzahler haben jedenfalls ein Recht auf ausgewogene, kompetente Berichterstattung – nicht auf ideologisch gefärbten Gewerkschaftsfunk, der die wirtschaftliche Realität systematisch verzerrt. Es wird Zeit, dass sich das ändert. Sonst könnten die Bürger irgendwann zu dem Schluss kommen, dass ihre Rundfunkgebühren besser in physischen Edelmetallen angelegt wären – die verlieren wenigstens nicht an Wert, während sie einseitige Berichterstattung finanzieren.

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