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23.09.2025
05:25 Uhr

Oracle als digitaler Wachhund: Trumps fragwürdiger Deal zur TikTok-Rettung

Die Videoplattform TikTok, die in den USA rund 170 Millionen Nutzer zählt, soll nun unter die Fittiche des Softwarekonzerns Oracle schlüpfen. Was das Weiße Haus als Sicherheitslösung verkauft, wirft mehr Fragen auf als es beantwortet. Der Plan sehe vor, dass Oracle als eine Art digitaler Aufpasser fungieren solle, um die Daten amerikanischer Nutzer vor dem Zugriff chinesischer Behörden zu schützen.

Ein Deal mit vielen Fragezeichen

Nach monatelangem Hin und Her präsentiert die Trump-Administration nun ihre Lösung für das TikTok-Dilemma. Der chinesische Mutterkonzern ByteDance solle die Kontrolle über die US-Version der beliebten App an ein Joint Venture abgeben, in dem amerikanische Investoren die Mehrheit halten würden. Oracle werde dabei als Sicherheitsdienstleister eine Schlüsselrolle übernehmen und den berüchtigten Algorithmus der Plattform überwachen.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses, der bezeichnenderweise anonym bleiben wollte, erklärte, dass sechs der sieben Verwaltungsratsmitglieder des neuen Unternehmens US-Bürger sein würden. ByteDance werde keinen Zugriff mehr auf die Nutzerdaten haben - so zumindest das Versprechen aus Washington.

Die Angst vor chinesischer Manipulation

Die Befürchtungen im US-Kongress sind nicht von der Hand zu weisen. Der TikTok-Algorithmus, der mit unheimlicher Präzision vorhersagt, welche Videos Nutzer als nächstes sehen möchten, könnte theoretisch zur Manipulation der überwiegend jungen Nutzerschaft missbraucht werden. Die Vorstellung, dass Peking über eine Unterhaltungsapp Einfluss auf die amerikanische Jugend nehmen könnte, treibt den Gesetzgebern seit Jahren den Angstschweiß auf die Stirn.

Oracle solle nun eine Kopie des US-Algorithmus erhalten und diesen einer "kontinuierlichen Überwachung" unterziehen. Der Softwarekonzern werde sicherstellen, dass der Algorithmus "normal funktioniert und nicht mit böswilligen Absichten benutzt wird", hieß es aus dem Weißen Haus. Doch wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure?

Trumps Fristenverlängerung als politisches Manöver

Präsident Trump hat die ursprünglich letzte Woche ablaufende Frist für den TikTok-Verkauf bereits zum vierten Mal verlängert - diesmal bis zum 16. Dezember. Diese Salamitaktik wirft die Frage auf, ob hier tatsächlich die nationale Sicherheit im Vordergrund steht oder ob andere Interessen im Spiel sind.

Das Gesetz, das ByteDance zum Verkauf von TikTok verpflichtet, stammt noch aus der Ära seines Vorgängers Joe Biden. Ohne einen Verkauf droht der App die Verbannung aus den amerikanischen App-Stores - ein Schicksal, das Millionen junger Amerikaner in die digitale Verzweiflung treiben würde.

Oracle als Datenwächter - eine zweifelhafte Wahl?

Die Wahl von Oracle als Sicherheitsdienstleister ist durchaus pikant. Der Konzern speichert bereits jetzt TikTok-Nutzerdaten und würde seine Rolle nun erheblich ausbauen. Kritiker könnten einwenden, dass hier lediglich die Kontrolle von einem Tech-Giganten auf einen anderen übergeht - mit dem Unterschied, dass Oracle seinen Hauptsitz in Kalifornien hat statt in Peking.

Trump kündigte an, noch diese Woche eine Verordnung zu unterzeichnen, die den Deal als vereinbar mit den nationalen Sicherheitsinteressen der USA deklarieren werde. Doch die Frage bleibt: Ist dies wirklich eine Lösung für die Sicherheitsbedenken oder nur ein geschickt eingefädelter Kompromiss, der allen Beteiligten erlaubt, das Gesicht zu wahren?

Ein Präzedenzfall mit Folgen

Dieser Deal könnte einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen. Wenn die US-Regierung bei jeder ausländischen App, die erfolgreich wird, eine Zwangsamerikanisierung durchsetzen kann, stellt sich die Frage nach der Zukunft des freien digitalen Marktes. Heute ist es TikTok, morgen vielleicht eine europäische oder indische Plattform?

Die Ironie der Geschichte: Während Washington sich Sorgen um chinesische Datenspionage macht, sammeln amerikanische Tech-Konzerne munter weiter Daten von Nutzern auf der ganzen Welt. Der Unterschied liegt offenbar nur darin, wer die Daten sammelt - nicht ob sie gesammelt werden.

Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis, dass in diesem geopolitischen Schachspiel die eigentlichen Verlierer die Nutzer sind, deren Daten zum Spielball der Mächtigen werden. Ob Oracle als Wachhund wirklich für mehr Sicherheit sorgt oder nur ein weiterer Wolf im Schafspelz ist, wird die Zeit zeigen.

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