
Teheran bricht Atomgespräche ab: Israels Militärschlag zerstört diplomatische Bemühungen
Die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung im iranischen Atomkonflikt haben einen herben Rückschlag erlitten. Nach dem massiven israelischen Luftangriff auf iranisches Territorium hat Teheran die geplanten Atomgespräche mit den Vereinigten Staaten faktisch für gescheitert erklärt. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums bezeichnete weitere Verhandlungen als „sinnlos" – ein deutliches Signal, dass die ohnehin fragilen diplomatischen Bemühungen nun vollends zum Erliegen gekommen sein dürften.
Schwere Vorwürfe gegen Washington
Besonders brisant sind die Anschuldigungen, die Teheran gegen die US-Regierung erhebt. Außenamtssprecher Esmaeil Baghaei warf den Amerikanern vor, durch ihre Unterstützung Israels direkt zum Angriff beigetragen zu haben. „Man kann nicht behaupten, zu verhandeln und gleichzeitig die Arbeit aufteilen, indem man dem zionistischen Regime erlaubt, das iranische Territorium anzugreifen", zitierte ihn die iranische Nachrichtenagentur Tasnim News. Ein Militärschlag dieser Größenordnung sei „nicht ohne Genehmigung der USA möglich" gewesen, so der Sprecher weiter.
Diese Vorwürfe wiegen schwer und werfen ein bezeichnendes Licht auf die Doppelmoral westlicher Diplomatie. Während man einerseits von Dialog und Verhandlungen spricht, unterstützt man andererseits militärische Aktionen gegen den Verhandlungspartner. Es ist kaum verwunderlich, dass Teheran unter diesen Umständen das Vertrauen in die Ernsthaftigkeit amerikanischer Gesprächsangebote verloren hat.
Trumps fragwürdiger Optimismus
Bemerkenswert ist die Reaktion des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der gegenüber Reuters erklärte, er und sein Team seien über den bevorstehenden Angriff informiert gewesen. Dennoch halte man ein Abkommen mit Teheran nach wie vor für möglich. Diese Einschätzung wirkt angesichts der aktuellen Entwicklungen reichlich naiv. Wie soll ein Land Vertrauen in Verhandlungen haben, wenn der Gesprächspartner gleichzeitig militärische Angriffe gegen es unterstützt oder zumindest duldet?
Die US-Regierung versuchte zwar, eine direkte Mitverantwortung zurückzuweisen und erklärte in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats, es sei „klüger", über das iranische Atomprogramm zu verhandeln. Doch diese Worte klingen hohl, wenn gleichzeitig der wichtigste Verbündete in der Region mit amerikanischer Rückendeckung militärisch zuschlägt.
Gescheiterte Diplomatie und ihre Folgen
Das für Sonntag geplante sechste Treffen zwischen Teheran und Washington im Oman steht nun mehr als nur auf der Kippe. Es dürfte nach den jüngsten Ereignissen kaum noch stattfinden. Damit ist ein weiterer Versuch gescheitert, den Atomkonflikt auf diplomatischem Wege zu lösen. Die Konsequenzen dieser Entwicklung könnten weitreichend sein.
Ohne diplomatische Kanäle steigt die Gefahr einer weiteren Eskalation im Nahen Osten erheblich. Iran könnte sich gezwungen sehen, sein Atomprogramm zu beschleunigen, um sich gegen weitere Angriffe zu schützen. Die Region, die ohnehin schon von zahlreichen Konflikten geprägt ist, könnte in eine neue Spirale der Gewalt geraten.
Es zeigt sich einmal mehr, dass die westliche Politik im Nahen Osten von Widersprüchen und Doppelstandards geprägt ist. Man predigt Dialog und Diplomatie, handelt aber nach dem Prinzip der militärischen Stärke. Diese Herangehensweise hat in der Vergangenheit selten zu nachhaltigen Lösungen geführt – und wird es auch diesmal nicht tun.
Die Verantwortung für das Scheitern der Gespräche liegt nicht allein bei Iran. Wer ernsthaft an diplomatischen Lösungen interessiert ist, kann nicht gleichzeitig militärische Aktionen gegen seinen Verhandlungspartner unterstützen. Diese simple Wahrheit scheint in Washington jedoch noch nicht angekommen zu sein.
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