
Trump entdeckt endlich Putins wahres Gesicht - doch die Kehrtwende kommt reichlich spät
Es hat nur wenige Wochen gedauert, bis Donald Trump aus seinem Traum von der schnellen Friedenslösung in der Ukraine erwacht ist. Der US-Präsident, der noch im Wahlkampf vollmundig verkündete, den Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können, musste nun schmerzhaft erkennen, dass Wladimir Putin kein verlässlicher Verhandlungspartner ist. "Wir bekommen eine Menge Blödsinn von Putin aufgetischt", polterte Trump bei der jüngsten Kabinettssitzung - eine bemerkenswerte Kehrtwende für jemanden, der den russischen Präsidenten einst als "Genie" bezeichnete.
Das Chaos im Weißen Haus offenbart sich
Was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, wirft ein bezeichnendes Licht auf die chaotischen Zustände in der Trump-Administration. Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte eigenmächtig einen Lieferstopp für bereits zugesagte Waffen an die Ukraine verhängt - ohne seinen Chef zu informieren. Ein Affront, der zeigt, wie wenig Kontrolle Trump über seine eigene Regierung hat. Erst nach einem offenbar frustrierenden Telefonat mit Putin ruderte der Präsident zurück und genehmigte die Lieferung "einiger defensiver Waffen".
Die Begründung für den ursprünglichen Stopp klingt nach vorgeschobenen Argumenten: Man müsse erst prüfen, ob die USA selbst noch genügend Waffen in den Beständen hätten. Als ob die mächtigste Militärmacht der Welt plötzlich Angst haben müsste, ihre eigene Verteidigungsfähigkeit durch die Unterstützung der Ukraine zu gefährden. Victoria Coates von der Trump-nahen Heritage Foundation versuchte die peinliche Episode zu rechtfertigen: "Was wir garantieren müssen ist, dass die amerikanische Bevölkerung sicher ist, bevor wir unseren Partnern und Verbündeten helfen."
Putin führt Trump vor - und der Westen schaut zu
Michael McFaul, ehemaliger US-Botschafter in Moskau, bringt es auf den Punkt: "Trump hat jetzt das Problem erkannt: Putin hört nicht auf ihn." Eine bittere Erkenntnis für einen Mann, der sich selbst als Meister des Deals inszeniert. Noch vor wenigen Monaten hatte Trump dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj eine Mitschuld an der russischen Invasion gegeben - eine Täter-Opfer-Umkehr, die selbst hartgesottene Trump-Anhänger verstörte.
Die Realität ist ernüchternd: Seit seinem Amtsantritt hat Trump keine einzige zusätzliche Waffe für die Ukraine genehmigt. Er lässt lediglich das ausliefern, was sein Vorgänger Joe Biden bereits zugesagt hatte. Von verschärften Sanktionen gegen Russland, wie sie eine parteiübergreifende Mehrheit im Senat fordert, keine Spur. Stattdessen beschränkt sich der Präsident auf verbale Attacken - "bla, bla, bla", wie es der frühere NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark treffend zusammenfasste.
Die deutsche Lehre aus dem amerikanischen Versagen
Für Deutschland und Europa sollte dieses Schauspiel eine Warnung sein. Die Abhängigkeit von amerikanischen Sicherheitsgarantien erweist sich einmal mehr als gefährlich, wenn im Weißen Haus ein Mann sitzt, der außenpolitisch zwischen Naivität und Inkompetenz schwankt. Während Trump noch davon träumte, mit Putin einen Deal auszuhandeln, setzte der Kreml-Chef unbeirrt seinen brutalen Angriffskrieg fort.
Es rächt sich nun, dass der Westen zu lange auf Appeasement gesetzt hat. Hätte man der Ukraine von Anfang an die notwendigen Waffen geliefert, statt monatelang zu zögern und zu zaudern, sähe die Lage heute möglicherweise anders aus. Doch stattdessen haben wir zugeschaut, wie Putin seine Truppen verstärkte und die ukrainische Zivilbevölkerung terrorisierte.
Ein Präsident ohne Plan
Wesley Clark hat recht: "Es gibt keine wirkliche Ukraine-Politik dieser Regierung." Trump agiert nach Bauchgefühl, lässt sich von Putin vorführen und reagiert dann beleidigt wie ein trotziges Kind. Das ist keine Außenpolitik, das ist ein gefährliches Dilettantentum, das Menschenleben kostet.
Die Frage, die Michael McFaul stellt, trifft ins Schwarze: "Warum erlaubt Präsident Trump Putin, dass er ihn so schwach aussehen lässt?" Die Antwort liegt auf der Hand: Weil Trump nie verstanden hat, mit wem er es zu tun hat. Putin ist kein Geschäftspartner, mit dem man einen Deal aushandeln kann. Er ist ein Diktator, der nur die Sprache der Stärke versteht.
Immerhin scheint Trump nun langsam zu begreifen, dass seine Schmeicheleien gegenüber Putin ins Leere laufen. Ob daraus aber eine konsequente Politik folgt, darf bezweifelt werden. Zu oft hat Trump bereits bewiesen, dass er heute das Gegenteil von dem behaupten kann, was er gestern gesagt hat. Die Ukraine und ihre tapferen Verteidiger verdienen besseres als einen amerikanischen Präsidenten, der Außenpolitik nach Stimmungslage betreibt.
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