
Trump rudert zurück: Verfassung macht dritte Amtszeit unmöglich
Nach monatelangen Spekulationen und provokanten Andeutungen hat Donald Trump nun erstmals eingeräumt, was Verfassungsexperten längst wussten: Eine dritte Amtszeit als US-Präsident ist rechtlich ausgeschlossen. Auf dem Flug nach Südkorea zeigte sich der 47. Präsident der Vereinigten Staaten ungewohnt einsichtig: „Wenn man sie liest, ist es ziemlich eindeutig", sagte Trump über die amerikanische Verfassung. „Ich darf nicht kandidieren. Schade."
Diese späte Erkenntnis kommt überraschend, hatte Trump doch in den vergangenen Monaten immer wieder mit dem Gedanken gespielt, sich über die verfassungsrechtlichen Beschränkungen hinwegzusetzen. Im Weißen Haus wurden sogar Hüte mit der Aufschrift „Trump 2028" an Besucher verteilt – ein deutliches Signal, dass der Präsident mit dem Gedanken an eine weitere Amtszeit liebäugelte.
Verfassungszusatz als unüberwindbare Hürde
Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, stellte bereits am Vortag klar: „Ich sehe keinen Weg", dass Trump für eine dritte Amtszeit kandidieren könnte. Der 22. Verfassungszusatz, der 1951 verabschiedet wurde, ist in dieser Hinsicht unmissverständlich: „Niemand darf mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt werden."
Johnson erläuterte, dass eine Änderung dieses Zusatzes eine langwierige Prozedur erfordern würde, die sich über Jahre hinziehen könnte. Sowohl die Bundesstaaten als auch die Kongressmitglieder müssten überzeugt werden – ein nahezu aussichtsloses Unterfangen in der aktuellen politischen Landschaft.
Provokationen als politisches Kalkül
Interessant ist Johnsons Einschätzung zu Trumps Motivation: „Er hat seinen Spaß daran, die Demokraten zu ärgern." Diese Aussage wirft ein bezeichnendes Licht auf Trumps politischen Stil, der oft mehr auf Provokation als auf substanzielle Politik setzt. Die monatelangen Andeutungen über eine mögliche dritte Amtszeit könnten demnach weniger ernst gemeinte Ambitionen als vielmehr kalkulierte Störmanöver gewesen sein.
Besonders pikant war ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bei dem Trump scherzhaft fragte: „Also sagen Sie, während eines Krieges könne man keine Wahlen abhalten. Dann sage ich einfach: dreieinhalb Jahre von jetzt an. Meinen Sie also, wenn wir zufällig mit jemandem im Krieg wären, gäbe es keine Wahlen mehr?" Selenskyj lachte – doch der Scherz offenbarte Trumps offensichtliche Faszination für autoritäre Machterhaltung.
Republikanische Nachfolger stehen bereit
Trump selbst räumte ein, dass die Republikanische Partei „eine großartige Gruppe von Leuten" für die Präsidentschaftswahl 2028 habe. Er nannte dabei seinen Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident J.D. Vance als mögliche Kandidaten. Auf die kreative Idee, als Vizepräsident zu kandidieren und sich dann ins Präsidentenamt zu arbeiten, reagierte Trump ablehnend: „Man dürfte das tun, aber ich würde es nicht tun", sagte er und bezeichnete die Idee als „zu putzig".
Die späte Einsicht Trumps in die verfassungsrechtlichen Realitäten wirft ein bezeichnendes Licht auf seine Amtsführung. Während andere Präsidenten die Verfassung als heiliges Dokument betrachten, scheint Trump sie eher als lästiges Hindernis zu sehen. Seine Aussage „Ich würde es liebend gerne tun" zeigt, dass nur die rechtlichen Schranken, nicht aber persönliche Überzeugungen ihn von einer dritten Amtszeit abhalten.
Lehren für die Zukunft
Die Episode verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig starke demokratische Institutionen sind. Anders als in manchen Ländern mit schwachen Verfassungen oder anfälligen Notstandsregelungen bietet das amerikanische System klare Grenzen für Machtambitionen. Ein Versuch, die Amtszeit zu umgehen, wäre verfassungswidrig und könnte vom Kongress oder Supreme Court sofort gestoppt werden – notfalls durch eine Amtsenthebung.
Für konservative Wähler, die auf Stabilität und Verfassungstreue setzen, sollte Trumps monatelanges Spiel mit autoritären Fantasien ein Warnzeichen sein. Eine starke Demokratie braucht Politiker, die ihre Grenzen kennen und respektieren – nicht solche, die permanent ausloten, wie weit sie gehen können. Die Tatsache, dass Trump erst nach Monaten der Spekulationen die offensichtliche Verfassungslage akzeptiert, zeigt, dass Amerika auch in Zukunft wachsam bleiben muss.
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