
Trump stürmt die Fed-Zentrale: Machtkampf um Amerikas Geldpolitik eskaliert
Der Showdown zwischen dem Weißen Haus und der amerikanischen Notenbank erreicht einen neuen Höhepunkt. Präsident Donald Trump wird am Donnerstag persönlich das Hauptquartier der Federal Reserve besuchen - ein beispielloser Schritt, der die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der Trump-Administration und der Zentralbank weiter verschärfen dürfte.
Powell im Fadenkreuz: "Er hat einen schlechten Job gemacht"
Die Attacken des Präsidenten gegen Fed-Chef Jerome Powell werden immer schärfer. Bei einem Treffen mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. ließ Trump kein gutes Haar an Powell: "Ich denke, er hat einen schlechten Job gemacht. Aber er wird sowieso bald weg sein. In acht Monaten ist er draußen." Der Vorwurf wiegt schwer: Während Europa die Zinsen zehnmal gesenkt habe, habe Powell stur an seiner restriktiven Geldpolitik festgehalten.
Trump fordert eine drastische Zinssenkung von derzeit 4,25 bis 4,50 Prozent auf gerade einmal ein Prozent. Eine solche Maßnahme würde die amerikanische Wirtschaft mit billigem Geld fluten - ein Szenario, das Inflationsängste schürt, aber kurzfristig die Wirtschaft ankurbeln könnte. Für Hausbesitzer und Kreditnehmer wäre es zweifellos eine Erleichterung, während Sparer das Nachsehen hätten.
Der 2,5-Milliarden-Dollar-Skandal
Als wäre der geldpolitische Konflikt nicht genug, hat sich ein weiterer Brandherd aufgetan: Die Renovierung des Fed-Hauptquartiers. Die Kosten sind auf astronomische 2,5 Milliarden Dollar explodiert - satte 700 Millionen über dem ursprünglichen Budget. Trump bezeichnete dies als "wirklich schändlich" und deutete an, dass dies durchaus ein Kündigungsgrund für Powell sein könnte.
"Wenn man 2,5 Milliarden Dollar für eine Renovierung ausgibt, denke ich, ist das wirklich eine Schande."
Die Fed rechtfertigt sich mit dem Hinweis auf veraltete Systeme aus den 1930er Jahren, die aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen ersetzt werden müssten. Doch diese Erklärung verfängt in der Trump-Administration nicht. Finanzminister Scott Bessent forderte eine interne Überprüfung der "nicht-monetären" Aktivitäten der Fed und kritisierte scharf die "schleichende Mandatsausweitung" der Zentralbank.
Institutionelle Unabhängigkeit unter Beschuss
Bessent, eigentlich ein Verfechter der Fed-Unabhängigkeit, warnte eindringlich vor einer Gefährdung dieser Autonomie durch die Ausweitung der Aktivitäten über das Kernmandat hinaus. Besonders pikant: Die Notenbank verzeichnet jährliche Betriebsverluste von über 100 Milliarden Dollar - und leistet sich gleichzeitig milliardenschwere Renovierungen.
Der Vergleich des Finanzministers trifft ins Mark: "Wenn dies die Luftfahrtbehörde wäre und wir so viele Fehler hätten, würden wir zurückgehen und untersuchen, warum das passiert ist." Eine vernichtende Kritik an einer Institution, die eigentlich als Hüterin der Währungsstabilität fungieren sollte.
Historischer Präzedenzfall oder gefährliche Grenzüberschreitung?
Trumps angekündigter Besuch im Fed-Hauptquartier ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Es ist eine direkte Machtdemonstration gegenüber einer Institution, die traditionell ihre Unabhängigkeit von politischer Einflussnahme verteidigt hat. Ob Trump tatsächlich Powell persönlich treffen wird, bleibt unklar - das Weiße Haus schweigt sich dazu aus.
Die Entwicklung erinnert an dunkle Zeiten der Geldpolitik, als Politiker versuchten, die Notenbanken für kurzfristige politische Ziele zu instrumentalisieren. Die Geschichte lehrt uns, dass solche Eingriffe meist in wirtschaftlichen Turbulenzen enden. Doch Trump scheint entschlossen, die etablierten Spielregeln neu zu schreiben.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der USA könnte die Finanzmärkte in Aufruhr versetzen. Sollte Trump tatsächlich Einfluss auf die Fed-Politik nehmen können, wären drastische Zinssenkungen möglich - mit unabsehbaren Folgen für den Dollar und die Inflation. In solchen unsicheren Zeiten haben sich physische Edelmetalle wie Gold und Silber historisch als sichere Häfen bewährt. Sie bieten Schutz vor Währungsturbulenzen und politischen Eingriffen in die Geldpolitik.
Der Machtkampf zwischen Trump und der Fed ist mehr als nur ein persönlicher Konflikt. Es geht um die Grundfesten des amerikanischen Finanzsystems und die Frage, wer letztendlich die Kontrolle über die Geldpolitik hat. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die institutionelle Unabhängigkeit der Fed diesem Sturm standhalten kann - oder ob wir Zeugen einer historischen Machtverschiebung werden.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, vor jeder Investition ausreichend zu recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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