
Trump verschärft Migrationsjagd: 3000 Festnahmen täglich in demokratischen Hochburgen geplant
Die Vereinigten Staaten erleben derzeit eine beispiellose Eskalation in der Migrationspolitik. Nach massiven Ausschreitungen in mehreren US-Städten kündigt Präsident Donald Trump nun eine drastische Verschärfung seiner ohnehin schon harten Gangart an. Das erklärte Ziel: 3000 Verhaftungen pro Tag – eine Verfünffachung der bisherigen Quote.
Gezielte Attacke auf demokratische Machtzentren
Was besonders ins Auge sticht, ist die gezielte Auswahl der Einsatzorte. Los Angeles, Chicago und New York – allesamt Hochburgen der Demokratischen Partei – sollen zum Schauplatz des „größten Massenabschiebeprogramms der Geschichte" werden, wie Trump es selbst nennt. Diese Städte bezeichnet er als „Machtzentren" seiner politischen Gegner, die durch „Massenvernichtungsmigration" zu „Schauplätzen einer dystopischen Dritten Welt" verkommen seien.
Die Wortwahl des Präsidenten lässt tief blicken. „Diese radikalen Linksdemokraten haben die Nerven verloren, hassen unser Land und wollen unsere Innenstädte zerstören", polterte Trump auf seinem Onlinedienst Truth Social. Eine Rhetorik, die die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft widerspiegelt – und sie weiter befeuert.
Von 650 auf 3000: Die neue Dimension der Migrationsjagd
Stephen Miller, stellvertretender Stabschef im Weißen Haus und Architekt von Trumps Einwanderungspolitik, macht die neue Marschrichtung unmissverständlich klar: Die US-Einwanderungsbehörde ICE solle mindestens 3000 Verhaftungen pro Tag durchführen. Zum Vergleich: In den ersten fünf Monaten von Trumps zweiter Amtszeit waren es durchschnittlich 650 Festnahmen täglich. Eine Verfünffachung, die logistische Herausforderungen mit sich bringen dürfte – von den menschlichen Tragödien ganz zu schweigen.
Interessant ist dabei ein Detail, das ein anonymer Regierungsvertreter der Associated Press verriet: Trump habe die ICE angewiesen, bei Festnahmen in der Landwirtschaft und Gastronomie zurückhaltender vorzugehen. Der Präsident zeige sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen seiner Politik auf diese Branchen. Ein bemerkenswertes Eingeständnis, dass die amerikanische Wirtschaft ohne die Arbeitskraft der Migranten kaum funktionsfähig wäre.
Widerstand formiert sich – mit dramatischen Folgen
Die Reaktionen auf Trumps harte Linie lassen nicht auf sich warten. Unter dem Motto „No Kings" gingen am Wochenende nach Veranstalterangaben Millionen Menschen landesweit auf die Straße. Die Proteste verliefen nicht überall friedlich. In Los Angeles kam es bereits vor einer Woche zu massiven Ausschreitungen, woraufhin Trump gegen den Willen der örtlichen Behörden Soldaten der Nationalgarde und Marineinfanteristen in die kalifornische Metropole entsandte.
Besonders tragisch: In Salt Lake City wurde ein Demonstrant von einem Sicherheitsmann erschossen, der einen bewaffneten Angreifer ausschalten wollte. Ein Vorfall, der zeigt, wie aufgeheizt die Stimmung mittlerweile ist.
Die Bilder, die um die Welt gehen
Vermummte Beamte der ICE führen im ganzen Land Razzien durch. Menschen werden an Händen und Füßen gefesselt ausgeflogen. Bilder, die an dunkle Kapitel der Geschichte erinnern und international für Entsetzen sorgen. Trump hatte seine Präsidentschaftswahl unter anderem mit dem Versprechen gewonnen, hart gegen die seiner Meinung nach stattfindende „Invasion" von Einwanderern ohne Papiere vorzugehen. Nun setzt er diese Ankündigung mit aller Härte um.
Die Frage, die sich stellt: Wo führt diese Eskalationsspirale hin? Die amerikanische Gesellschaft scheint tiefer gespalten denn je. Während Trump von der Wiederherstellung von „Sicherheit und Ordnung" spricht, sehen seine Kritiker in seinem Vorgehen einen Angriff auf die Grundwerte der amerikanischen Demokratie.
Was in den kommenden Wochen in Los Angeles, Chicago und New York geschehen wird, dürfte nicht nur für die USA, sondern für die gesamte westliche Welt von Bedeutung sein. Die Bilder von Massendeportationen aus den Zentren der amerikanischen Kultur- und Wirtschaftsmetropolen werden ihre Wirkung nicht verfehlen – in welche Richtung auch immer.
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