
Trumps Friedensplan erreicht Moskau: Neue Hoffnung oder gefährliche Illusion?
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Washington habe Moskau einen überarbeiteten Friedensplan für die Ukraine übermittelt, bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Doch während die Welt gespannt auf mögliche Friedensgespräche blickt, offenbart sich bei genauerer Betrachtung ein gefährliches Spiel mit den Hoffnungen der Menschen.
Der neue US-Präsident Donald Trump, der mit dem Versprechen angetreten war, den Krieg binnen 24 Stunden zu beenden, scheint nun einen anderen Weg einzuschlagen. Sein überarbeiteter Plan, der zuvor mit der Ukraine in Genf abgestimmt worden sei, soll kommende Woche in Moskau mit einer US-Delegation unter Leitung des Sondergesandten Steve Witkoff erörtert werden. Doch was steckt wirklich dahinter?
Putins doppeltes Spiel entlarvt
Während Putin einerseits erklärt, der US-Plan könne als Grundlage für Vereinbarungen dienen, knüpft er andererseits das Kriegsende an Maximalforderungen. Bei seinem Besuch in Kirgisistan forderte er den vollständigen Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja – Regionen, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat. Seine Drohung, diesen Rückzug notfalls "mit militärischen Mitteln" zu erzwingen, entlarvt die wahre Natur seiner Verhandlungsbereitschaft.
Diese widersprüchlichen Signale aus Moskau sollten niemanden überraschen. Es ist das altbekannte Muster russischer Diplomatie: Mit der einen Hand winkt man mit der Friedenstaube, während die andere bereits die nächste Eskalation vorbereitet.
Europas berechtigte Skepsis
Besonders alarmierend erscheint, dass der ursprüngliche US-Friedensvorschlag mit seinen 28 Punkten laut Medienberichten stark auf russische Forderungen zugeschnitten gewesen sei. Europäische Partner und Vertreter in Kiew kritisierten das Papier zu Recht als zu einseitig zugunsten Moskaus. Man fragt sich unwillkürlich: Hat Trump aus der Geschichte nichts gelernt? Appeasement-Politik hat noch nie zu dauerhaftem Frieden geführt.
Die Ukraine zeigt hingegen Rückgrat. Chefunterhändler Andrij Jermak stellte unmissverständlich klar, dass Kiew kein Territorium an Russland abtreten werde. "Keine vernünftige Person würde heute ein Dokument unterschreiben, um Land aufzugeben", sagte er dem Magazin The Atlantic. Diese Haltung verdient Respekt und Unterstützung.
Die Gefahr voreiliger Kompromisse
Die Versuchung, um jeden Preis einen Deal zu erreichen, ist groß. Doch Geschichte lehrt uns, dass Frieden ohne Gerechtigkeit nicht von Dauer sein kann. Ein fauler Kompromiss, der Russlands Aggression belohnt, würde nur zu weiteren Konflikten einladen – nicht nur in der Ukraine, sondern überall dort, wo autoritäre Regime ihre Nachbarn bedrohen.
"Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist Gerechtigkeit, Frieden ist Freiheit."
Präsident Selenskyj deutete für die kommende Woche "wichtige Verhandlungen" an, möglicherweise ein weiteres Treffen mit Trump. Man kann nur hoffen, dass der ukrainische Präsident dem amerikanischen Druck standhält und keine Zugeständnisse macht, die die Souveränität und territoriale Integrität seines Landes untergraben.
Was Deutschland jetzt tun muss
In dieser kritischen Phase darf Deutschland nicht tatenlos zusehen. Die neue Große Koalition unter Kanzler Merz muss klare Kante zeigen. Es reicht nicht, wohlfeile Sonntagsreden zu halten. Konkrete Unterstützung für die Ukraine ist gefragt – militärisch, wirtschaftlich und diplomatisch. Nur wenn Putin versteht, dass der Westen geschlossen hinter der Ukraine steht, besteht eine Chance auf einen gerechten Frieden.
Die kommenden Tage werden zeigen, ob Trumps Friedensinitiative tatsächlich eine Chance darstellt oder ob sie nur ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte gescheiterter Vermittlungsversuche wird. Eines ist jedoch sicher: Ein Frieden, der auf Kosten der ukrainischen Souveränität erkauft wird, wäre kein Frieden, sondern der Beginn neuer Konflikte. Europa muss wachsam bleiben und darf sich nicht von schönen Worten blenden lassen. Die Sicherheit unseres Kontinents steht auf dem Spiel.
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