
Trumps Zollpolitik verpufft: US-Inflation verharrt bei 2,7 Prozent – Fed-Chef Powell im Kreuzfeuer
Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten haben die Befürchtungen vieler Ökonomen nicht bestätigt. Trotz der massiven Zollerhöhungen, die Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt im Januar durchgepeitscht hat, verharrt die Teuerungsrate bei 2,7 Prozent. Ein Ergebnis, das Trump sofort für seine Attacken gegen Notenbankchef Jerome Powell nutzte – und das Fragen über die tatsächliche Wirksamkeit seiner protektionistischen Handelspolitik aufwirft.
Die Ruhe vor dem Sturm?
Die Zahlen des US-Arbeitsministeriums zeigen ein paradoxes Bild: Während die allgemeine Inflationsrate stagniert, kletterte die Kerninflation – bereinigt um die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise – von 2,9 auf besorgniserregende 3,1 Prozent. Ein deutliches Warnsignal, das die Fed nicht ignorieren kann, auch wenn Trump lautstark das Gegenteil fordert.
Experten hatten angesichts der drakonischen Zölle – 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada – mit einer höheren Inflation von 2,8 Prozent gerechnet. Dass diese Erwartung nicht eintraf, könnte sich als trügerische Momentaufnahme erweisen.
Trumps Frontalangriff auf die Fed
Der Präsident nutzte die Daten umgehend für einen erneuten Rundumschlag gegen Powell. Auf seiner Plattform Truth Social drohte Trump mit einer "großen Klage" gegen den Fed-Chef wegen dessen angeblich "schrecklicher und grob inkompetenter Arbeit". Eine Formulierung, die selbst für Trumps Verhältnisse bizarr anmutet – ging es doch plötzlich um die Leitung von Bauarbeiten an Fed-Gebäuden.
"Glücklicherweise ist die Wirtschaft so gut, dass wir Powell und den selbstgefälligen Vorstand einfach überrollt haben"
Diese Aussage Trumps offenbart die gefährliche Vermischung von Politik und Geldpolitik, die unter seiner Präsidentschaft neue Dimensionen erreicht hat. Die Unabhängigkeit der Notenbank, ein Grundpfeiler stabiler Währungspolitik, wird systematisch untergraben.
Die tickende Zeitbombe der Zollpolitik
Analysten warnen eindringlich vor voreiligen Schlüssen. Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg spricht von einer "verhaltenen" Inflation im Vergleich zum "preistreibenden Potenzial der US-Zollpolitik". Sein Kollege Bernd Weidensteiner von der Commerzbank sieht den bisherigen Effekt als "relativ moderat" – betont aber, dass dies nur eine Momentaufnahme sei.
Die wahren Auswirkungen der Zollpolitik dürften sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Unternehmen werden gezwungen sein, die höheren Importkosten an die Verbraucher weiterzugeben. Ein Teufelskreis, der die Kaufkraft der amerikanischen Konsumenten schwächen und den Wachstumsmotor der US-Wirtschaft ins Stottern bringen könnte.
Die Fed zwischen Hammer und Amboss
Die Federal Reserve befindet sich in einer prekären Lage. Mit einem Leitzins zwischen 4,25 und 4,50 Prozent hält sie an ihrer restriktiven Geldpolitik fest – trotz des massiven politischen Drucks aus dem Weißen Haus. Powell und seine Kollegen wollen erst Klarheit über die langfristigen Auswirkungen der Trump'schen Handelspolitik gewinnen, bevor sie ihre Strategie anpassen.
Diese Vorsicht ist mehr als berechtigt. Die Kerninflation von 3,1 Prozent liegt deutlich über dem Zielwert von zwei Prozent. Eine voreilige Zinssenkung könnte die Inflationsspirale erst recht in Gang setzen – mit verheerenden Folgen für die Stabilität des Dollars und die Ersparnisse der Amerikaner.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Trumps Attacken auf die Fed-Unabhängigkeit erinnern an dunkle Zeiten der Wirtschaftsgeschichte, als politischer Opportunismus über solide Geldpolitik triumphierte. Die Folgen waren stets dieselben: galoppierende Inflation, Währungsverfall und wirtschaftliche Verwerfungen.
Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank warnt, dass der "allgemeine Preisdruck durch höhere Zölle" zunehmen werde. Unternehmen würden ihre "Preisüberwälzungspolitik" in den kommenden Monaten verstärken müssen. Die Schwächesignale vom Arbeitsmarkt dürften sich verstärken – ein Szenario, das Trump mit seiner populistischen Rhetorik auszublenden versucht.
Die aktuelle Stagnation der Inflationsrate darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die amerikanische Wirtschaft auf einem Pulverfass sitzt. Die Zollpolitik mag kurzfristig innenpolitische Punkte bringen, langfristig gefährdet sie jedoch die wirtschaftliche Stabilität der USA und damit auch die globalen Märkte. In dieser unsicheren Lage bleibt physisches Gold als bewährter Inflationsschutz und Krisenwährung eine der wenigen verlässlichen Konstanten für vorausschauende Anleger.

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