
Ulmer Druckgigant nach 200 Jahren am Ende: Wenn deutsche Traditionsbetriebe sterben
Die Maschinen schweigen für immer. Wo einst Millionen von Büchern über die Druckwalzen liefen, herrscht nun Totenstille. Die Ulmer Großdruckerei Ebner & Spiegel, ein Unternehmen mit über 200 Jahren Geschichte, hat endgültig ihre Pforten geschlossen. Ein weiteres Opfer der deutschen Wirtschaftsmisere, die unter der verfehlten Politik der vergangenen Jahre immer mehr Traditionsunternehmen in den Abgrund reißt.
Vom Harry-Potter-Drucker zum Insolvenzfall
Es ist eine bittere Ironie des Schicksals: Ausgerechnet jene Druckerei, die einst den Weltbestseller Harry Potter in millionenfacher Auflage produzierte, konnte sich selbst nicht vor dem wirtschaftlichen Untergang retten. Die 2002 aus einer Fusion entstandene Ebner & Spiegel GmbH, deren Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, musste im April dieses Jahres Insolvenz anmelden. Das Mutterunternehmen CPI Deutschland sah offenbar keine Möglichkeit mehr, den Traditionsbetrieb zu retten.
Die letzte aktive Maschine ist nun verstummt – ein Satz, der wie ein Nachruf auf die deutsche Industriegeschichte klingt. Während die Politik von Klimaneutralität und Energiewende träumt, sterben die Betriebe, die einst das Rückgrat unserer Wirtschaft bildeten.
Ein Symptom der deutschen Wirtschaftskrise
Der Fall Ebner & Spiegel steht exemplarisch für das Sterben deutscher Traditionsunternehmen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass ein weiteres familiengeführtes Unternehmen nach der Insolvenz seinen Stammsitz schließen und die gesamte Belegschaft entlassen muss. Die Liste der Opfer wird länger und länger.
"Man spürt keinen Puls mehr"
Diese dramatische Aussage bringt die Situation vieler deutscher Traditionsbetriebe auf den Punkt. Die Gründe für dieses Massensterben sind vielfältig, aber sie haben einen gemeinsamen Nenner: Eine Politik, die sich mehr um ideologische Projekte als um den Erhalt der wirtschaftlichen Basis kümmert.
Die wahren Ursachen des Niedergangs
Während die neue Große Koalition unter Friedrich Merz ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur plant – trotz des Versprechens, keine neuen Schulden zu machen –, gehen die Lichter in deutschen Produktionsstätten aus. Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 treibt die Energiekosten in schwindelerregende Höhen und macht produzierende Unternehmen in Deutschland zunehmend unwettbewerbsfähig.
Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12,82 Euro mag sozial klingen, belastet aber gerade mittelständische Betriebe zusätzlich. Gleichzeitig führen die von US-Präsident Trump verhängten Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe zu weiteren Verwerfungen im internationalen Handel.
Ein Blick in die Zukunft
Was bedeutet das Ende von Ebner & Spiegel für den Standort Deutschland? Es ist ein weiterer Sargnagel für unsere industrielle Basis. Während andere Länder ihre Wirtschaft stärken, verliert Deutschland Stück für Stück seine produktive Substanz. Die Folgen werden Generationen zu spüren bekommen – nicht nur durch die explodierenden Staatsschulden, die über Steuern und Abgaben finanziert werden müssen, sondern auch durch den Verlust von Arbeitsplätzen und Know-how.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik umdenkt. Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die Unternehmen stärkt statt schwächt, die Traditionen bewahrt statt zerstört. Doch solange ideologische Projekte Vorrang vor wirtschaftlicher Vernunft haben, werden wir weiter zusehen müssen, wie ein Traditionsbetrieb nach dem anderen verschwindet.
Der Fall Ebner & Spiegel sollte ein Weckruf sein – für die Politik, aber auch für uns alle. Denn mit jedem Unternehmen, das schließt, verlieren wir ein Stück unserer wirtschaftlichen Identität und Zukunftsfähigkeit.
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