
Vance-Nachfolge-Poker: Wenn der Vize schon mal übt
Der amerikanische Vizepräsident JD Vance hat in einem bemerkenswerten Interview seine Bereitschaft signalisiert, jederzeit das höchste Amt der USA zu übernehmen. Was auf den ersten Blick wie eine pflichtschuldige Loyalitätsbekundung wirkt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als durchaus pikante Positionierung des 41-jährigen Republikaners.
Das "200-Tage-Training" des Kronprinzen
In einem Gespräch mit USA Today präsentierte sich Vance als der perfekt vorbereitete Ersatzmann. Seine Wortwahl dabei war bemerkenswert: Er sprach von seinem "200-Tage-Training" im Amt des Vizepräsidenten, als handle es sich um eine Art Generalprobe für den Ernstfall. Man könnte meinen, der Mann habe bereits die Maße für neue Vorhänge im Oval Office genommen.
Besonders aufschlussreich ist Vances Aussage: "Wenn es, Gott bewahre, zu einer schrecklichen Tragödie kommt, kann ich mir kein besseres Training am Arbeitsplatz vorstellen als das, was ich in den letzten 200 Tagen erhalten habe." Eine Formulierung, die zwischen pflichtbewusster Vorbereitung und kaum verhüllter Ungeduld changiert.
Gesundheitsspekulationen und strategische Dementis
Natürlich versäumte es Vance nicht, den Gesundheitszustand seines Chefs in den höchsten Tönen zu loben. Trump sei "unglaublich gesund und energetisch", versicherte der Vizepräsident – eine Aussage, die angesichts kursierender Fotos von Blutergüssen an Trumps Hand und geschwollenen Knöcheln fast schon wie eine Beschwörungsformel wirkt.
"Trump sei die letzte Person, die nachts Anrufe tätige, und die erste Person, die morgens die ersten Anrufe tätige."
Diese überschwängliche Beschreibung des präsidialen Arbeitsethos erinnert verdächtig an die Lobeshymnen, die man sonst nur aus autoritären Regimen kennt. Dabei hatte das Weiße Haus erst im Juli eine chronische Veneninsuffizienz bei Trump bestätigt – eine Erkrankung, die zwar als "gutartig" bezeichnet wurde, aber dennoch Fragen aufwirft.
Der Elefant im Raum: Trumps Alter
Mit 78 Jahren ist Trump der älteste Präsident, der je eine zweite Amtszeit angetreten hat. Die historische Perspektive zeigt: Das Durchschnittsalter amerikanischer Präsidenten bei Amtsantritt lag traditionell bei etwa 55 Jahren. Theodore Roosevelt war mit 42 Jahren der jüngste, Ronald Reagan mit 69 Jahren lange Zeit der älteste – bis Joe Biden und nun Trump diese Marke deutlich überschritten.
Die Tatsache, dass Trump seinen Vizepräsidenten bereits als "wahrscheinlichsten nächsten Kandidaten" für 2028 bezeichnet hat, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Machtverhältnisse im Weißen Haus. Es scheint, als würde hier bereits die Nachfolge orchestriert – vier Jahre vor der nächsten Wahl.
Die konservative Renaissance unter Trump-Vance
Unabhängig von Gesundheitsspekulationen zeigt die Trump-Vance-Administration eine bemerkenswerte Durchsetzungskraft bei der Umsetzung konservativer Politik. Die massiven Zollerhöhungen – 20% auf EU-Importe, 34% auf China – mögen zwar Millionen Amerikaner auf die Straße treiben, doch sie erfüllen ein zentrales Wahlversprechen: America First in Reinkultur.
Während in Deutschland die Große Koalition unter Friedrich Merz trotz gegenteiliger Versprechen ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen auflegt und damit kommende Generationen belastet, zeigt die Trump-Administration, wie konsequente Interessenpolitik aussehen kann. Die Proteste von über 5 Millionen Menschen in 2100 amerikanischen Städten werden dabei als Kollateralschaden einer notwendigen wirtschaftlichen Neuausrichtung in Kauf genommen.
Ein Vizepräsident in Wartestellung
JD Vance' Interview offenbart die ewige Tragik des Vizepräsidentenamtes: Man ist nur einen Herzschlag vom mächtigsten Amt der Welt entfernt, aber solange dieser Herzschlag anhält, bleibt man in der zweiten Reihe. Seine Bereitschaftserklärung mag protokollarisch korrekt sein, doch zwischen den Zeilen schwingt die kaum verhüllte Ambition eines Mannes mit, der sich bereits im Chefsessel sieht.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Vance' "Training" tatsächlich zum Einsatz kommt oder ob er, wie so viele Vizepräsidenten vor ihm, in die Fußnoten der Geschichte eingehen wird. Eines ist jedoch sicher: Die konservative Wende in Amerika hat mit Trump und Vance zwei Protagonisten gefunden, die – bei allen gesundheitlichen Unwägbarkeiten – entschlossen sind, das Land nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Ein Projekt, von dem sich die orientierungslose deutsche Politik durchaus eine Scheibe abschneiden könnte.
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