
Vatikan als Friedensvermittler? Kreml erteilt Gesprächen mit der Ukraine eine klare Absage
Die Hoffnung auf einen diplomatischen Durchbruch im Ukraine-Konflikt hat einen herben Dämpfer erhalten. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dementierte am Donnerstag entschieden Medienberichte über angeblich geplante Friedensgespräche im Vatikan. "Es gibt dazu keine Vereinbarungen", ließ der Kreml-Sprecher in gewohnt schroffer Manier verlauten und erteilte damit den Vermittlungsbemühungen des Heiligen Stuhls eine deutliche Absage.
Diplomatisches Tauziehen um mögliche Friedensgespräche
Zuvor hatte das Wall Street Journal von konkreten Planungen für Verhandlungen ab Mitte Juni berichtet, an denen neben russischen und ukrainischen Vertretern auch eine hochrangige US-Delegation teilnehmen sollte. Papst Leo XIV. hatte seine Bereitschaft signalisiert, als neutraler Vermittler zu fungieren - ein Angebot, das nun ins Leere zu laufen scheint.
Ukraine zeigt sich ebenfalls zurückhaltend
Auch die ukrainische Seite bremst die Erwartungen. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, knüpft weitere Gespräche an klare Bedingungen: Erst müsse der vereinbarte Gefangenenaustausch im Verhältnis 1000 zu 1000 erfolgen, bevor man über den nächsten Verhandlungsort spreche. Eine durchaus nachvollziehbare Position, zeigt doch die Erfahrung, dass Moskau getroffene Vereinbarungen allzu oft nicht einhält.
Putin setzt weiter auf militärische Stärke
Besonders bezeichnend für die verhärteten Fronten ist die Haltung des russischen Präsidenten Putin, der einen Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe kategorisch ablehnt. Stattdessen kündigt er ein "Memorandum" an - ein durchsichtiges Manöver, um Zeit zu gewinnen und die eigenen Positionen zu zementieren. Seit dem völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hält Russland etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt.
Ernüchternde Bilanz der Istanbuler Gespräche
Die jüngsten direkten Verhandlungen in Istanbul - die ersten seit über drei Jahren - endeten ohne nennenswerte Fortschritte. Ein Muster, das sich seit Kriegsbeginn wiederholt: Während der Westen auf diplomatische Lösungen drängt, setzt der Kreml unbeirrt auf militärische Gewalt. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Menschen in der Ukraine, die unter den Folgen dieser gescheiterten Diplomatie zu leiden haben.
Ausblick: Düstere Perspektiven für den Friedensprozess
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr die Grenzen diplomatischer Bemühungen im Ukraine-Konflikt. Solange der Kreml nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert ist und weiterhin auf militärische Expansion setzt, bleiben Friedensinitiativen - und seien sie noch so gut gemeint - zum Scheitern verurteilt. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, um Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen.
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