
VW-Konzern in der Krise: Gewinneinbruch offenbart tiefgreifende Strukturprobleme
Der einst stolze Wolfsburger Autobauer Volkswagen steckt tief im Schlamassel. Mit einem Gewinnrückgang von über einem Drittel im zweiten Quartal präsentiert der Konzern Zahlen, die selbst hartgesottene Pessimisten erschrecken dürften. Gerade einmal 2,29 Milliarden Euro blieben nach Steuern übrig – ein Armutszeugnis für einen Konzern, der sich gerne als Weltmarktführer inszeniert.
Luxusmarken als Sorgenkinder
Besonders bitter: Ausgerechnet die Premiummarken Porsche und Audi, einst die Cashcows des Konzerns, entwickeln sich zu veritablen Problemfällen. Das operative Konzernergebnis sackte um satte 29 Prozent auf magere 3,83 Milliarden Euro ab. Die operative Marge von gerade einmal 4,7 Prozent würde bei jedem mittelständischen Unternehmer die Alarmglocken schrillen lassen.
Was die Wolfsburger als "hohe Umbaukosten" schönreden, ist in Wahrheit das Resultat jahrelanger Fehlentscheidungen. Die überstürzte Elektro-Offensive verschlingt Milliarden, während die margenschwachen E-Autos den Gewinn auffressen. In China, einst der Wachstumsmotor schlechthin, verdiene der Konzern "erneut deutlich weniger" – eine beschönigende Umschreibung für den dramatischen Bedeutungsverlust auf dem wichtigsten Automarkt der Welt.
Trump-Zölle als willkommener Sündenbock?
Wie praktisch, dass man nun die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump als Begründung für die gekappte Jahresprognose heranziehen kann. Der Konzern rechne nur noch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau, die operative Umsatzrendite solle zwischen vier und fünf Prozent liegen statt der ursprünglich anvisierten 5,5 bis 6,5 Prozent. Man unterstelle Einfuhrzölle zwischen 10 und 27,5 Prozent für US-Importe – eine bemerkenswert große Spanne, die vor allem eines zeigt: Die Wolfsburger tappen im Dunkeln.
Strukturelle Probleme hausgemacht
Doch die wahren Probleme liegen tiefer. Während die deutsche Automobilindustrie jahrelang auf dem Erfolg der Vergangenheit ausruhte, haben findige Konkurrenten aus China und den USA längst die Zukunft erobert. Die vielgepriesene deutsche Ingenieurskunst verkommt zur nostalgischen Erinnerung, während man in Wolfsburg noch immer glaubt, mit halbherzigen Elektromodellen und überteuerten Verbrenner-SUVs die Welt erobern zu können.
Die Quittung folgt prompt: Der Netto-Barmittelzufluss soll mit einer bis drei Milliarden Euro ebenfalls deutlich geringer ausfallen als erwartet. Ein Unternehmen, das seine eigenen Prognosen derart dramatisch verfehlt, hat offensichtlich die Kontrolle über sein Geschäft verloren.
Zeit für radikale Veränderungen
Was Volkswagen jetzt bräuchte, wäre eine schonungslose Analyse der eigenen Versäumnisse. Stattdessen versteckt man sich hinter "hoher Unsicherheit" und externen Faktoren. Die deutsche Automobilindustrie, einst Garant für Wohlstand und Arbeitsplätze, droht zum Opfer ihrer eigenen Trägheit zu werden. Während die Politik mit ideologischen Klimazielen und Verbrennerverboten die heimische Industrie stranguliert, nutzen internationale Konkurrenten die Gunst der Stunde.
Es rächt sich bitter, dass man jahrelang auf die falschen Pferde gesetzt hat. Die Elektromobilität mag politisch gewollt sein, wirtschaftlich erweist sie sich für VW als Desaster. Die Kunden stimmen mit den Füßen ab und kaufen lieber bei der Konkurrenz, die entweder bessere E-Autos oder günstigere Verbrenner anbietet.
"Es besteht hohe Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung"
Diese Aussage des Konzerns könnte symptomatischer nicht sein. Ein Weltkonzern, der seine eigene Zukunft nicht mehr einschätzen kann, hat ein fundamentales Führungsproblem. Die Wolfsburger täten gut daran, sich auf ihre Kernkompetenzen zu besinnen, statt jedem politischen Trend hinterherzulaufen. Doch dafür bräuchte es mutige Entscheidungen – und die sind in der deutschen Konzernlandschaft zur Mangelware geworden.
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