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Kettner Edelmetalle
16.12.2025
18:40 Uhr

Weihnachtsfrieden im Ukraine-Krieg: Westliche Arroganz ignoriert orthodoxen Kalender

Während in Berlin bei Dorsch mit Grießklößchen über einen möglichen Waffenstillstand zu Weihnachten debattiert wurde, schüttelt man in Moskau nur verwundert den Kopf. Denn was die versammelten westlichen Staatschefs offenbar übersehen haben: Für orthodoxe Christen – und das betrifft sowohl Russland als auch weite Teile der Ukraine – ist der 25. Dezember ein ganz gewöhnlicher Donnerstag. Väterchen Frost bringt dort die Geschenke erst am 6. Januar.

Der Hochmut des Westens in Reinform

Diese vermeintliche Kleinigkeit entlarvt ein fundamentales Problem der westlichen Außenpolitik: den ungebrochenen Hochmut gegenüber anderen Kulturen und Traditionen. Man könnte meinen, wir lebten noch in Zeiten des Kolonialismus, als die "Eingeborenen" zwar Diwali, Eid oder Vesakh feiern durften, sich ansonsten aber gefälligst am Kalender ihrer Herren zu orientieren hatten.

Nur noch acht Türchen am Adventskalender – und wer weiß schon, was sich dahinter verbirgt? Die Wahrscheinlichkeit, dass im Januar die Waffen schweigen werden, ist jedenfalls genauso gering wie zu unserem westlichen Weihnachtsfest. Doch das scheint die Verantwortlichen in Brüssel und Berlin nicht sonderlich zu kümmern.

Propaganda für die eigene Bevölkerung

Kritische Beobachter sehen in den Waffenstillstandsdebatten ohnehin nur ein durchsichtiges Manöver. Das ganze Gerede von Seiten der EU sei reine Propaganda für die eigene Bevölkerung, um den Krieg weiter zu verlängern. Mit dem Wunsch nach Waffenruhe an Weihnachten brächten die Politiker lediglich zum Ausdruck, dass sie selbst gerne Ruhe über die Feiertage hätten – Ruhe vor den unbequemen Fragen der Medien, Ruhe vor der wachsenden Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung.

Die russischen Interessen sind seit Kriegsbeginn im Wesentlichen unverändert geblieben. Solange der Westen dies nicht anerkennt und weiterhin nur seine eigenen Werte und Feiertage als Maßstab aller Dinge betrachtet, wird es mit einer echten Friedenslösung nichts werden. Die westlichen Entscheidungsträger verstehen offenbar nicht einmal die einfachsten Dinge – wie den Unterschied zwischen julianischem und gregorianischem Kalender – und betrachten komplexe geopolitische Zusammenhänge ausschließlich aus ihrer eigenen beschränkten Perspektive.

Das Ende der westlichen Dominanz

Diese Zeiten sind vorbei, auch wenn es manche in den Regierungszentralen noch nicht wahrhaben wollen. Die Welt hat sich verändert. Russland mit seinen elf Zeitzonen – unvorstellbar groß – lässt sich nicht nach westlichem Gutdünken behandeln. Napoleon und andere haben sich dort bereits verlaufen.

Solange der Westen seinen kolonialen Dünkel nicht ablegt und beginnt, andere Kulturen und deren Traditionen ernst zu nehmen, wird es weiter unrund laufen mit der Weltpolitik. Die Bevölkerungen in Europa wollen keinen Krieg, sondern endlich Frieden. Doch ihre politischen Führer scheinen andere Prioritäten zu haben – Macht und Einfluss statt Diplomatie und Verständigung. Es wird Zeit, dass sich dies ändert.

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