
Westliche Doppelmoral im Nahost-Konflikt: USA und Frankreich fordern Neutralität vom Libanon
Die Heuchelei westlicher Außenpolitik erreicht neue Höhen: Während Israel seit Monaten ungestraft den Libanon bombardiert und das Waffenstillstandsabkommen mit Füßen tritt, verlangen ausgerechnet die USA und Frankreich vom geschundenen Land strikte Neutralität im eskalierenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Diese groteske Forderung offenbart einmal mehr die moralische Bankrotterklärung einer Politik, die mit zweierlei Maß misst.
Der Libanon als Spielball geopolitischer Interessen
Als Israel am vergangenen Freitag, den 13. Juni, einen massiven Angriff auf den Iran startete und damit die Büchse der Pandora eines regionalen Flächenbrands öffnete, war die Sorge groß, dass weitere Nationen in den Strudel der Gewalt gerissen werden könnten. Besonders brisant ist die Lage im Libanon, der trotz eines bestehenden Waffenstillstands weiterhin fast täglich israelischen Angriffen ausgesetzt ist.
Die Dreistigkeit, mit der Israel Ende letzten Jahres in den Libanon einmarschierte und sich nun weitgehend über die vereinbarte Waffenruhe hinwegsetzt, wird vom Westen nicht nur toleriert, sondern faktisch unterstützt. Statt den Aggressor zur Rechenschaft zu ziehen, richtet man mahnende Worte an das Opfer.
Macrons scheinheilige Warnungen
Besonders perfide mutet die Rolle des französischen Präsidenten Macron an. Noch im März hatte er während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun die israelischen Luftangriffe auf Beirut verurteilt. Nun warnt derselbe Macron den Libanon davor, sich in den Konflikt einzumischen – als ob das Land eine Wahl hätte, während israelische Bomben auf seine Städte niedergehen.
"Sie könnten keine Garantien geben, um Israel von einem massiven Angriff abzuhalten, falls der Libanon in den Krieg hineingezogen würde"
Diese Aussage entlarvt die ganze Absurdität der westlichen Position: Man kann Israel nicht von Angriffen abhalten, verlangt aber vom Libanon, sich diese gefallen zu lassen.
Washingtons unverhüllte Drohungen
Während Macron noch den Anschein diplomatischer Zurückhaltung wahrt, lassen die USA jede Maske fallen. Mit der unverhohlenen Drohung, der Libanon werde "einen hohen Preis zahlen", falls er sich nicht neutral verhalte, offenbart Washington seine wahre Fratze als imperialer Hegemon, der kleineren Nationen seinen Willen aufzwingt.
Der für diese Woche angekündigte Besuch des US-Gesandten Tom Barrack dürfte weniger einem Dialog als vielmehr der Überbringung eines Ultimatums dienen. Die Botschaft ist klar: Wer sich nicht dem Diktat Washingtons beugt, wird bestraft.
Die Hisbollah als Faktor der Zurückhaltung
Ironischerweise erweist sich ausgerechnet die vom Westen dämonisierte Hisbollah als Stabilitätsfaktor in dieser explosiven Gemengelage. Trotz tausender israelischer Angriffe seit Beginn der Waffenruhe im November hat die schiitische Organisation keine einzige Rakete auf Israel abgefeuert. Diese bemerkenswerte Zurückhaltung steht in krassem Gegensatz zur Aggression Israels und straft die westliche Propaganda Lügen.
Die Einschätzung der Hisbollah, dass der Iran den israelischen Angriffen allein standhalten könne, mag sich als fataler Irrtum erweisen. Doch ihre Zurückhaltung verschafft dem Westen Zeit, die er nutzen sollte, um auf eine Deeskalation hinzuwirken – statt Öl ins Feuer zu gießen.
Die wahren Brandstifter sitzen in Washington und Tel Aviv
Die aktuelle Krise offenbart einmal mehr die verheerenden Folgen einer Politik, die auf Doppelstandards und militärischer Dominanz basiert. Während man von schwächeren Staaten Neutralität und Zurückhaltung fordert, gewährt man dem israelischen Aggressor carte blanche für seine Kriegshandlungen.
Diese Politik ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch strategisch kurzsichtig. Jeder Tag, an dem Israel ungestraft den Libanon bombardieren kann, untergräbt die Glaubwürdigkeit des Westens und treibt die Region weiter in Richtung eines unkontrollierbaren Flächenbrands.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland und Europa sich von dieser destruktiven US-Politik emanzipieren und eine eigenständige, auf Ausgleich und Gerechtigkeit basierende Nahost-Politik entwickeln. Die Alternative ist ein Krieg, der nicht nur die Region, sondern auch unsere eigene Sicherheit und Wirtschaft in den Abgrund reißen könnte.
Die Forderung nach libanesischer Neutralität angesichts israelischer Aggression ist nicht nur zynisch – sie ist ein Offenbarungseid westlicher Außenpolitik, die ihre eigenen proklamierten Werte mit Füßen tritt. Es bleibt zu hoffen, dass immer mehr Menschen diese Heuchelei durchschauen und Druck auf ihre Regierungen ausüben, endlich eine Politik zu betreiben, die diesen Namen verdient.
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