
Zollpoker in Schottland: Von der Leyen pilgert zu Trump – Europa zittert vor dem Handelskrieg
Die europäische Wirtschaft hält den Atem an. Während Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre Koffer für Schottland packt, tickt die Uhr unerbittlich. In genau einer Woche könnten Strafzölle von 30 Prozent die ohnehin angeschlagene deutsche Exportwirtschaft in die Knie zwingen. Das Treffen am Sonntag zwischen von der Leyen und US-Präsident Donald Trump gleicht einem Vabanquespiel mit ungewissem Ausgang.
Trumps Zollkeule schwebt über Europa
„Eine 50:50-Chance, vielleicht sogar weniger", so schätzt Trump selbst die Erfolgsaussichten für eine Einigung ein. Diese Worte sollten in Berlin und Brüssel die Alarmglocken schrillen lassen. Der amerikanische Präsident, bekannt für seine unberechenbare Verhandlungstaktik, hat bereits bewiesen, dass er vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschreckt. Mit 20 Prozent Zöllen auf EU-Importe hat er die transatlantischen Handelsbeziehungen bereits erheblich belastet.
Besonders pikant: Während Japan sich gerade auf „nur" 15 Prozent Zölle einigen konnte, drohen der EU doppelt so hohe Strafabgaben. Ein klares Signal, dass Trump die Europäer härter rannehmen will als andere Handelspartner. Die Frage drängt sich auf: Warum lässt sich Europa derart vorführen?
Merkels Erbe rächt sich bitter
Die aktuelle Misere ist auch das Resultat jahrelanger Versäumnisse. Unter Angela Merkel wurde die Abhängigkeit von amerikanischen Märkten sträflich vernachlässigt, während man sich in moralischer Überlegenheit sonnte. Jetzt, wo Bundeskanzler Friedrich Merz das Ruder übernommen hat, zeigen sich die Folgen dieser naiven Politik schonungslos.
Merz deutete zwar vorsichtig an, dass eine Einigung bevorstehen könnte, doch seine Worte klingen eher nach Zweckoptimismus als nach fundierter Zuversicht. Die neue Große Koalition, die seit Mai regiert, wirkt in dieser Krise merkwürdig kraftlos. Statt mit einer starken, einheitlichen Position aufzutreten, überlässt man das Feld der überforderten EU-Kommission.
Von der Leyens Mission Impossible
Die Kommissionspräsidentin steht vor einer Herkulesaufgabe. Trump fordert nichts weniger als die weitgehende Öffnung des europäischen Marktes für amerikanische Produkte. Doch was kann Europa im Gegenzug bieten? Die Verhandlungsposition ist denkbar schwach. Jahrelange Regulierungswut und ideologische Verbohrtheit haben die europäische Wettbewerbsfähigkeit systematisch untergraben.
Besonders bitter: Während von der Leyen in Schottland um Gnade betteln muss, zeigt sich die Schwäche der EU in ihrer ganzen Tragweite. Ein Staatenbund, der sich gerne als Weltmacht inszeniert, wird von einem einzelnen Mann am Nasenring durch die Manege geführt.
Deutsche Wirtschaft als Kollateralschaden
Die Leidtragenden dieser diplomatischen Bankrotterklärung sind einmal mehr die deutschen Unternehmen. Sollten die 30-Prozent-Zölle tatsächlich kommen, würde dies für viele Exporteure das Aus bedeuten. Arbeitsplätze, Wohlstand und Zukunftsperspektiven stehen auf dem Spiel. Und das in einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft ohnehin mit hausgemachten Problemen kämpft – von explodierenden Energiekosten bis zur ausufernden Bürokratie.
Die Ironie der Geschichte: Während die Politik von „Klimaneutralität bis 2045" träumt und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für fragwürdige Infrastrukturprojekte plant, könnte der transatlantische Handel – eine der wichtigsten Säulen unseres Wohlstands – binnen einer Woche kollabieren.
Zeit für einen Realitätscheck
Das Treffen in Schottland sollte für Europa ein Weckruf sein. Die Zeit der moralischen Überheblichkeit und wirtschaftspolitischen Träumereien ist vorbei. Trump mag ein unbequemer Verhandlungspartner sein, doch er vertritt knallhart amerikanische Interessen. Genau das, was europäische Politiker schon lange verlernt haben.
Es bleibt zu hoffen, dass von der Leyen mit mehr als nur warmen Worten und vagen Versprechungen nach Schottland reist. Europa braucht endlich wieder Politiker, die für die eigenen Interessen kämpfen, statt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren. Die Alternative wäre ein Handelskrieg, den sich niemand leisten kann – am wenigsten die gebeutelte deutsche Wirtschaft.
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Wer seine wirtschaftliche Souveränität aufgibt, wird zum Spielball fremder Mächte. Eine Lektion, die teuer werden könnte. Sehr teuer.
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