
Aktivrente: Ein teures Wahlgeschenk auf Kosten der jungen Generation
Die geplante Aktivrente der Großen Koalition sorgt für heftige Kritik aus den Reihen der Wohlfahrtsverbände. Was als großzügige Geste an die ältere Generation verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als fragwürdiges Steuergeschenk, das die ohnehin schon angespannte Generationengerechtigkeit weiter untergräbt.
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, findet deutliche Worte für die Pläne der Merz-Klingbeil-Regierung. Die Möglichkeit für Rentner, künftig bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuzuverdienen, während junge Familien bei steigenden Einkommen voll in die Steuerprogression rutschen, sei schlichtweg nicht vermittelbar. Hier offenbart sich einmal mehr die Schieflage einer Politik, die ihre Prioritäten falsch setzt.
Die Rentenniveau-Illusion
Besonders brisant: Die viel gepriesene Stabilisierung des Rentenniveaus erweist sich als Mogelpackung. Welskop-Deffaa bezeichnet diese Kennzahl zu Recht als "überschätzt", denn sie verschleiere die tatsächliche finanzielle Situation vieler Rentner. Was nützt ein stabiles Rentenniveau, wenn Menschen nach 40 Jahren Beitragszahlung trotzdem keine existenzsichernde Rente erhalten?
Die Caritas-Präsidentin legt hier den Finger in die Wunde eines Systems, das seine Glaubwürdigkeit zunehmend verspielt. Wenn jahrzehntelange Einzahlungen nicht mehr für ein würdiges Leben im Alter reichen, zerstört dies das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung nachhaltig. Ihre Forderung nach einer differenzierten Betrachtung in der Rentenformel – zwischen Beitragszahlern mit kleinen und hohen Einkommen – klingt vernünftig, dürfte aber am Widerstand der Politik scheitern.
Das ewige Versprechen der Selbstständigen-Versicherung
Geradezu symptomatisch für die Handlungsunfähigkeit der deutschen Politik ist das Thema Pflichtversicherung für Selbstständige. Drei Koalitionen hätten diese Reform angekündigt, keine habe sie umgesetzt, kritisiert Welskop-Deffaa. In einer zunehmend hybriden Arbeitswelt, in der viele Menschen zwischen Anstellung und Selbstständigkeit wechseln, entstehen gefährliche Versorgungslücken.
Die aktuelle Große Koalition verspricht nun erneut, dieses Problem anzugehen. Doch wer die Versprechen der vergangenen Jahre kennt, darf skeptisch bleiben. Zu oft wurden vollmundige Ankündigungen gemacht, nur um sie später stillschweigend zu beerdigen.
Generationenkonflikt als politisches Kalkül?
Die geplante Aktivrente wirft ein bezeichnendes Licht auf die Prioritäten der aktuellen Bundesregierung. Während man älteren Wählern großzügige Steuergeschenke macht, werden junge Familien mit steigenden Abgaben belastet. Diese Politik der Umverteilung von Jung zu Alt mag kurzfristig Wählerstimmen sichern, langfristig untergräbt sie jedoch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Besonders perfide: Die junge Generation, die ohnehin schon unter den Folgen der demografischen Entwicklung leidet, wird zusätzlich zur Kasse gebeten. Sie muss nicht nur für die steigenden Rentenausgaben aufkommen, sondern wird gleichzeitig steuerlich stärker belastet als die Rentnergeneration.
Die Kritik der Caritas trifft einen wunden Punkt der deutschen Rentenpolitik. Statt nachhaltiger Reformen setzt die Politik auf kurzfristige Wahlgeschenke. Die Aktivrente mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, doch sie verschärft die strukturellen Probleme des Rentensystems. Eine ehrliche Debatte über die Zukunft der Altersvorsorge sieht anders aus.
Was Deutschland braucht, sind mutige Reformen, die sowohl die Bedürfnisse der heutigen Rentner als auch die Interessen der jungen Generation berücksichtigen. Die geplante Aktivrente ist das Gegenteil davon – ein teures Placebo, das die eigentlichen Probleme nicht löst, sondern verschlimmert. Es bleibt zu hoffen, dass die Kritik der Wohlfahrtsverbände nicht ungehört verhallt.

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