
Antisemitische Entgleisung beim Glastonbury: Grünen-Politiker fordert Einreiseverbot für britische Band
Das legendäre Glastonbury Festival, oft als "britisches Woodstock" bezeichnet, wurde am vergangenen Wochenende zur Bühne für einen skandalösen Vorfall, der die Grenzen des Erträglichen überschritt. Die britische Grime-Punk-Band Bob Vylan nutzte ihren Auftritt für antisemitische Hasstiraden, die selbst in Zeiten zunehmender Israel-Feindlichkeit eine neue Dimension erreichten.
Todeswünsche von der Festival-Bühne
Was sich auf der West Holts Stage abspielte, war keine künstlerische Meinungsäußerung mehr, sondern pure Hetze. Ein Bandmitglied skandierte nicht nur die üblichen "Free Palestine"-Parolen, sondern rief unverhohlen "Tod, Tod den IDF" – ein direkter Aufruf zur Vernichtung der israelischen Streitkräfte. Als wäre das nicht genug, folgte der berüchtigte Slogan "From the river to the sea, Palestine must be, will be free" – eine Formulierung, die von vielen als Aufruf zur Auslöschung Israels verstanden wird.
Die Veranstalter des renommierten Festivals reagierten umgehend mit scharfer Kritik. In einer offiziellen Stellungnahme auf Instagram zeigten sie sich "entsetzt" über die Äußerungen und betonten unmissverständlich: "In Glastonbury ist kein Platz für Antisemitismus, Hassreden oder Aufstachelung zur Gewalt." Eine späte, aber notwendige Distanzierung von einem Act, den sie selbst gebucht hatten.
Politische Konsequenzen auf höchster Ebene
Der Vorfall zog Kreise bis in die höchsten politischen Ebenen. Großbritanniens Premier Keir Starmer höchstpersönlich schaltete sich ein und kritisierte die BBC scharf für die Übertragung des hasserfüllten Auftritts. Noch deutlicher reagierte das amerikanische Außenministerium: Es kündigte an, Bob Vylan die Einreise in die USA zu verweigern – ein klares Signal, dass antisemitische Hetze Konsequenzen hat.
In Deutschland formiert sich ebenfalls Widerstand. Volker Beck, ehemaliger Grünen-Abgeordneter und seit 2022 Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, kündigte an, persönlich beim Bundesinnenministerium und dem BAMF vorstellig zu werden. Seine Forderung ist eindeutig: "Wer 'Tod den IDF' singt und ruft, darf nicht in Deutschland auftreten!"
Geplante Deutschland-Tour in Gefahr
Bob Vylan sollten eigentlich im September als Support-Act der New Yorker Punk-Rock-Band Gogol Bordello durch Deutschland touren. Geplant waren Auftritte in Berlin, Köln, Hamburg, Cottbus, Leipzig, München, Frankfurt und Stuttgart. Ob diese Konzerte nun st
- Themen:
- #Grüne