
ARD-Sommerinterviews unter Belagerung: Wenn öffentlich-rechtlicher Rundfunk zur Geheimsache wird
Was ist nur aus dem deutschen Journalismus geworden? Die ARD, einst stolzer Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, agiert mittlerweile wie ein Geheimdienst, wenn es um die Aufzeichnung ihrer "Sommerinterviews" geht. Am vergangenen Sonntag wurde das Interview mit SPD-Chefin Bärbel Bas unter konspirativen Umständen aufgezeichnet - begleitet von Protesten und einem Großaufgebot der Polizei.
Die neue Normalität: Interviews im Verborgenen
Es mutet schon bizarr an, wenn der gebührenfinanzierte Rundfunk seine Produktionszeiten wie Staatsgeheimnisse hütet. Doch genau das geschah beim jüngsten "Sommerinterview" vor dem Reichstagsgebäude. Die ARD hatte aus den Erfahrungen der vergangenen Wochen gelernt - oder sollte man besser sagen: Sie hatte kapituliert?
Dem Pro-Atomkraft-Verein Nuklearia gelang es immerhin im zweiten Anlauf, sich in Sichtweite des TV-Sets zu positionieren. Eine Woche zuvor waren die Atomkraftbefürworter noch ins Leere gelaufen, weil die ARD das Interview mit Grünen-Chef Felix Banaszak kurzerhand vorverlegt hatte. Man könnte meinen, hier würden nicht Politiker interviewt, sondern Kronzeugen in einem Mafia-Prozess versteckt.
Der Preis der Feigheit
Besonders aufschlussreich ist die Begründung der ARD für ihr Versteckspiel: "aus Sicherheitsgründen", wie eine Sprecherin des ARD-Hauptstadtstudios mitteilte. Sicherheitsgründe? In einer funktionierenden Demokratie sollte es doch möglich sein, ein Interview mit einem Politiker im Freien durchzuführen, ohne dass man sich wie in einem Kriegsgebiet verhalten muss.
"Aus Sicherheitsgründen" - drei Worte, die den Zustand unserer Demokratie treffender beschreiben, als es jede Analyse könnte.
Die ARD verzichtete sogar auf die etablierte Live-Sendung im Internet und den üblichen Pressetermin. Man fragt sich unweigerlich: Wer regiert hier eigentlich wen? Bestimmen jetzt Aktivisten den Programmablauf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?
Das Weidel-Desaster als Wendepunkt
Der Hintergrund dieser Geheimniskrämerei liegt im Juli-Interview mit Alice Weidel. Damals war die Aktivistengruppe "Zentrum für Politische Schönheit" mit einem Lautsprecherbus vorgefahren und hatte die Sendung massiv gestört. Ein Ereignis, das offenbar tiefe Spuren bei den ARD-Verantwortlichen hinterlassen hat.
Doch anstatt sich der Herausforderung zu stellen und für die Pressefreiheit einzustehen, wählt die ARD den Weg des geringsten Widerstands. Sie versteckt sich, weicht aus, macht aus öffentlichen Interviews Geheimoperationen. Ist das die Zukunft des deutschen Journalismus?
Ein Armutszeugnis für alle Beteiligten
Bei genauerer Betrachtung offenbart sich hier ein erschreckendes Bild unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite stehen Aktivisten, die glauben, mit Lautsprechern und Störaktionen Politik machen zu können. Auf der anderen Seite ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der vor dieser Herausforderung kapituliert und sich in die Heimlichkeit flüchtet.
Die eigentlichen Verlierer sind die Bürger, die für dieses Theater auch noch Gebühren zahlen müssen. Sie haben ein Recht auf transparente, öffentliche Interviews mit ihren Politikern - nicht auf Versteckspiele und Geheimniskrämerei.
Zeit für eine Kehrtwende
Es wird höchste Zeit, dass sowohl die ARD als auch die Politik zu alter Stärke zurückfinden. Demokratie lebt von der offenen Auseinandersetzung, nicht vom Verstecken vor ein paar Demonstranten. Wenn schon zehn bis fünfzehn Protestler ausreichen, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in die Knie zu zwingen, dann stimmt etwas Grundlegendes nicht in diesem Land.
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz täte gut daran, hier klare Kante zu zeigen. Es kann nicht sein, dass Extremisten - egal welcher Couleur - den öffentlichen Diskurs lahmlegen können. Wir brauchen wieder Politiker und Journalisten mit Rückgrat, die sich nicht von jedem Störer einschüchtern lassen.
Das Sommerinterview mit Bärbel Bas mag ohne größere Zwischenfälle über die Bühne gegangen sein. Doch der Preis dafür war hoch: Die ARD hat ihre journalistische Integrität auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit geopfert. Ein Pyrrhussieg, der zeigt, wie weit es mit der Meinungsfreiheit in diesem Land gekommen ist.

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