
Bahnvorstand kassiert 1,4 Millionen Euro – während das System kollabiert
Die Deutsche Bahn versinkt im Chaos, während ihre Vorstände fürstliche Gehälter kassieren. GDL-Chef Mario Reiß rechnet im Interview schonungslos mit dem maroden Staatskonzern ab: „Bei der DB werden Gelder bis zum Gehtnichtmehr versenkt", poltert der Gewerkschafter. Seine Diagnose fällt vernichtend aus – und die Prognose für Bahnkunden noch düsterer.
Ein Konzern am Abgrund
Was einst als Rückgrat der deutschen Mobilität galt, ist heute zur nationalen Lachnummer verkommen. Nur noch 60 Prozent der Fernzüge kommen pünktlich an – ein Armutszeugnis für ein Land, das sich gerne als Ingenieurnation bezeichnet. Reiß, seit über drei Jahrzehnten Eisenbahner, bringt es auf den Punkt: „Früher funktionierte so gut wie alles, jetzt funktioniert so gut wie nichts mehr."
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Fernverkehr schreibt über 400 Millionen Euro Verluste, die Cargo-Sparte sei seit zwölf Jahren „eigentlich insolvent". In der freien Wirtschaft, so Reiß, wäre Bahnchef Richard Lutz längst gefeuert worden. Stattdessen dürfe er weiter an der Spitze eines Konzerns stehen, der systematisch gegen die Wand gefahren werde.
Selbstbedienung statt Service
Besonders bitter stößt dem GDL-Chef die Gehälterexplosion im Vorstand auf. Während ein Bahnvorstand früher mit 300.000 Mark nach Hause ging, kassiere er heute satte 1,4 Millionen Euro – inklusive üppiger Pension. Gleichzeitig verschlechtere sich das Angebot für die Kunden kontinuierlich. „Das passt nicht zusammen", konstatiert Reiß trocken.
„Die Bahn ist kein DAX-Unternehmen, sondern sollte gemeinwohlorientiert geführt werden."
Diese Worte treffen den Kern des Problems: Ein Staatskonzern, der sich wie ein börsennotiertes Unternehmen geriert, aber nur rote Zahlen produziert. Die IT-Kosten seien 20-fach höher als in der Branche üblich, während gleichzeitig das Personal im Fahrbetrieb fehle. Ein „Selbstverwaltungsapparat mit riesigen Kosten" habe sich etabliert, der mit dem eigentlichen Bahnbetrieb kaum noch etwas zu tun habe.
Die neue Bahnstrategie – Schönfärberei statt Substanz
Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) präsentierte kürzlich mit der neuen Bahnchefin Evelyn Palla die „Agenda für zufriedene Kunden". Ein wohlklingender Name, der jedoch kaum über die strukturellen Probleme hinwegtäuschen könne. Reiß bleibt skeptisch: Solange Pünktlichkeitsziele nach unten korrigiert würden und die Beschäftigten nur am Rande Beachtung fänden, bleibe es bei Lippenbekenntnissen.
Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hatte eigentlich versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Doch mit dem geplanten 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur werden genau diese Versprechen gebrochen. Die Zeche zahlen wieder einmal die Bürger – durch höhere Steuern, mehr Inflation und teurere Bahntickets.
Der nächste Streik kommt bestimmt
Für Bahnkunden dürfte es nicht besser werden. Im Gegenteil: Reiß kündigt bereits die nächsten Arbeitskämpfe an. Die GDL fordere eine Entgeltvolumenerhöhung von acht Prozent. Ein Lokführer verdiene nach 48 Jahren Schichtdienst gerade einmal 1.170 bis 1.240 Euro Rente – „in höchstem Maße ungerecht", so der Gewerkschaftschef.
Komme man nicht zu einer Einigung, „dann ist Streik nicht zu vermeiden". Die Leidtragenden sind wieder einmal die Pendler und Reisenden, die ohnehin schon unter dem maroden System leiden. Doch Reiß zeigt sich unnachgiebig: „Der Streik ist und bleibt ein legitimes Mittel im Arbeitskampf."
50.000 Mitarbeiter fehlen – der Kollaps droht
Als wäre die aktuelle Misere nicht schon dramatisch genug, steht der Bahn eine Personalkatastrophe bevor. In den nächsten sechs Jahren würden 50.000 Mitarbeiter altersbedingt ausscheiden. Wer diese ersetzen solle, bleibe völlig unklar. Die Bahn sei längst kein attraktiver Arbeitgeber mehr – trotz gegenteiliger Behauptungen in den Geschäftsberichten.
Die Lösung? Reiß fordert nichts weniger als eine „komplette Neuaufstellung" des Konzerns. Das Netz müsse vom Betrieb getrennt und gemeinwohlorientiert geführt werden. Doch der politische Wille fehle, besonders bei der SPD, die am Status quo festhalten wolle. „Dann können Sie Ihr Geld auch in den Papierkorb werfen", wettert der Gewerkschafter.
Ein System vor dem Zusammenbruch
Die Deutsche Bahn ist zum Symbol für das Versagen der deutschen Politik geworden. Während in anderen Ländern moderne Hochgeschwindigkeitszüge pünktlich verkehren, versinkt das deutsche Schienennetz in Chaos und Verfall. Die neue Große Koalition verspricht Besserung, doch ihre Lösungsansätze – mehr Schulden, mehr Bürokratie, mehr leere Versprechen – werden das Problem nur verschlimmern.
Es bräuchte radikale Reformen, eine echte Zerschlagung des aufgeblähten Konzerns und eine Rückbesinnung auf die eigentliche Aufgabe: einen funktionierenden Bahnverkehr für die Bürger bereitzustellen. Stattdessen erleben wir eine Fortsetzung der Misswirtschaft, garniert mit wohlklingenden Strategiepapieren und teuren Beratern.
Die Rechnung zahlen am Ende die Bürger – durch höhere Ticketpreise, mehr Verspätungen und regelmäßige Streiks. Willkommen in der schönen neuen Bahnwelt der Großen Koalition.

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