
Bildungsverfall im Zeitraffer: Wenn das Einser-Abitur zur Massenware wird
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während 2014 noch 4.569 Schüler deutschlandweit ein 1,0-Abitur schafften, waren es 2024 bereits 9.044 – bei insgesamt weniger Prüflingen. Diese Verdopplung innerhalb eines Jahrzehnts wirft die Frage auf, ob hier noch von Leistung oder bereits von systematischer Entwertung gesprochen werden muss. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, bringt es auf den Punkt: Deutschland erlebe eine regelrechte "Flut an Einser-Abis".
Die schleichende Inflation der Bestnoten
Was einst als Auszeichnung für herausragende Leistungen galt, droht zur Normalität zu verkommen. Die durchschnittlichen Abiturnoten der Bundesländer bewegen sich mittlerweile zwischen 2,13 in Thüringen und 2,48 in Schleswig-Holstein – Werte, die vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar gewesen wären. Besonders die Corona-Jahre hätten diesen Trend verstärkt, als Schulen reihenweise Erleichterungen einführten und die Anforderungen nach unten korrigierten.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß warnt eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung: Die zunehmende Beliebigkeit bei der Notenvergabe schade nicht nur leistungsstarken Schülern, sondern helfe auch jenen nicht, die tatsächliche Wissenslücken aufweisen würden. Eine Einschätzung, die zeigt, wie sehr das deutsche Bildungssystem mittlerweile von seinem ursprünglichen Leistungsgedanken abgerückt ist.
Die Linke und ihr Kampf gegen jegliche Leistungsmessung
Während bürgerliche Kräfte noch über Gegenmaßnahmen diskutieren, geht die Linkspartei einen radikal anderen Weg: Sie fordert die komplette Abschaffung von Noten und Hausaufgaben. Die bildungspolitische Sprecherin Nicole Gohlke bezeichnet die Debatte um Noteninflation als "substanzlos" – eine bemerkenswerte Realitätsverweigerung angesichts der eindeutigen Zahlen.
"Wir setzen uns weiter für die Abschaffung von Noten und Hausaufgaben ein", erklärt Gohlke und beruft sich dabei auf Studien, die angeblich die Subjektivität von Noten belegen würden.
Parteichef Jan van Aken hatte bereits im April Hausaufgaben als "Klassenfrage" gebrandmarkt – ein typisches Beispiel linker Rhetorik, die persönliche Verantwortung durch Systemkritik ersetzt. Die Forderung nach einem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Bildung zeigt zudem, wie die Partei glaubt, alle Probleme mit Geld lösen zu können – Geld, das letztendlich der Steuerzahler aufbringen müsste.
Ein Frontalangriff auf bewährte Strukturen
Das Positionspapier der Linken aus dem Jahr 2023 liest sich wie eine Kampfansage an jegliche Form von Leistungsmessung: Gemeinsames Lernen von der ersten bis zur zehnten Klasse, Abschaffung des Sitzenbleibens, mehr "Mitbestimmung" in der Schule. Was hier als progressive Bildungspolitik verkauft wird, ist in Wahrheit nichts anderes als die systematische Demontage eines funktionierenden Systems.
Die SPD springt der Linken zur Seite und verteidigt die aktuelle Praxis. Bildungsexperte Oliver Kaczmarek behauptet, die höhere Zahl guter Abschlüsse sei Ausdruck einer "verbesserten Durchlässigkeit" im Bildungssystem. Eine Interpretation, die angesichts der Zahlen geradezu zynisch anmutet – als ob plötzlich alle Schüler intelligenter geworden wären.
Die wahren Leidtragenden dieser Politik
Was bei all diesen ideologischen Grabenkämpfen vergessen wird: Die eigentlichen Verlierer sind die Schüler selbst. Ein entwertetes Abitur hilft niemandem – weder den leistungsstarken Schülern, deren Anstrengungen nicht mehr gewürdigt werden, noch den schwächeren, die ohne ehrliche Rückmeldung ins Leben entlassen werden.
Die Wirtschaft beklagt seit Jahren den Leistungsabfall bei Berufseinsteigern. Universitäten müssen Brückenkurse einrichten, um grundlegende Defizite auszugleichen. Und international verliert das deutsche Abitur zunehmend an Ansehen – ein Prozess, der durch die Forderungen der Linken nur noch beschleunigt würde.
Ein Blick in die Zukunft
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, diesem Trend entgegenzuwirken. Doch während die CDU/CSU zumindest das Problem erkannt hat, scheint die SPD als Koalitionspartner eher bremsend zu wirken. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung den Mut aufbringt, unpopuläre aber notwendige Reformen durchzusetzen.
Die Alternative wäre ein Bildungssystem nach linkem Vorbild: Ohne Noten, ohne Hausaufgaben, ohne jegliche Form der Leistungsmessung. Ein System, in dem alle gleich sind – gleich mittelmäßig. Dass ausgerechnet jene Partei, die ständig von sozialer Gerechtigkeit spricht, ein System fordert, das leistungswillige Kinder aus bildungsfernen Schichten ihrer Aufstiegschancen beraubt, ist nur eine der vielen Ironien linker Bildungspolitik.
Deutschland braucht keine Noteninflation und erst recht keine Abschaffung von Leistungsmessung. Was wir brauchen, ist eine Rückbesinnung auf Qualität statt Quantität, auf echte Bildung statt ideologischer Gleichmacherei. Nur so können wir international konkurrenzfähig bleiben – und nur so geben wir unseren Kindern eine echte Chance auf eine erfolgreiche Zukunft.

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