
Blutbad in Syrien: Über 500 Tote nach Eskalation zwischen Drusen und Regierungstruppen
Was sich in der südsyrischen Stadt Suwaida abgespielt hat, lässt selbst hartgesottene Beobachter des Nahost-Konflikts erschaudern. Über 500 Menschen verloren ihr Leben in tagelangen Kämpfen zwischen der drusischen Minderheit und Regierungstruppen sowie sunnitischen Beduinen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte korrigierte ihre Opferzahlen nach oben - ein düsteres Zeugnis der Brutalität, die in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land herrscht.
Ein vierjähriges Mädchen als Symbol des Grauens
Besonders erschütternd ist das Schicksal der kleinen Leen. Das vierjährige Mädchen saß gerade über ihrem Malbuch, als ein Geschoss ihr junges Leben beendete. Sie starb in den Armen ihrer Mutter - ein Bild, das die ganze Sinnlosigkeit dieses Konflikts verdeutlicht. Ihr Onkel berichtete unter Tränen, dass keine Hilfe mehr rechtzeitig eintreffen konnte. Solche Tragödien sind es, die zeigen, wie weit Syrien von Frieden und Stabilität entfernt ist.
Die Stadt Suwaida, einst eine relativ ruhige Enklave der drusischen Minderheit, verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Häuser wurden zu Trümmern gebombt, die Infrastruktur brach zusammen. Wasser- und Stromversorgung fielen aus, das örtliche Krankenhaus musste schließen, Bäckereien und Märkte blieben verbarrikadiert. Eine Einwohnerin beschrieb die Situation als "wahr gewordenen Alptraum" - eine Untertreibung angesichts der dokumentierten Gräueltaten.
Systematische Hinrichtungen und Kriegsverbrechen
Was die Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, lässt das Blut in den Adern gefrieren: 83 drusische Zivilisten seien von Regierungstruppen hingerichtet worden. Ihre Leichen wurden an Straßenrändern abgelegt - gefesselt, teilweise verbrannt. Ein Helfer des Zivilschutzes berichtete: "Überall waren Leichen." Doch auch die andere Seite blieb nicht unschuldig: Drei Mitglieder eines Beduinenstamms, darunter eine Frau und ein Kind, fielen drusischen Kämpfern zum Opfer.
Diese gegenseitigen Massaker zeigen, wie tief die ethnisch-religiösen Gräben in Syrien mittlerweile sind. Sunnitische Beduinen flohen aus Angst vor Vergeltung aus ganzen Stadtvierteln. "Beide Seiten leben in Angst und Unsicherheit", konstatierte Rami Abdel Rahman von der Beobachtungsstelle - eine Untertreibung angesichts des dokumentierten Horrors.
Israels umstrittene Intervention
In dieses Chaos griff auch Israel ein - auf Seiten der drusischen Milizen. Israelische Kampfjets bombardierten Regierungsgebäude in Damaskus. Eine Entscheidung, die zeigt, wie komplex die Allianzen im Nahen Osten sind. Die Drusen dienen in Israel im Militär und gelten dort als loyale Bürger - anders als in Syrien, wo sie der neuen sunnitisch-islamistischen Führung in Damaskus skeptisch gegenüberstehen.
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa warf Israel vor, sein Land in einen Krieg verwickeln zu wollen. Eine durchsichtige Ablenkung von den eigenen Verbrechen seiner Truppen? Die Regierungstruppen zogen sich schließlich zurück und überließen die Kontrolle wieder lokalen Milizen - ein Eingeständnis des Scheiterns oder strategischer Rückzug?
Die Drusen zwischen allen Fronten
Die Drusen, eine aus dem schiitischen Islam hervorgegangene Religionsgemeinschaft, befinden sich in einer prekären Lage. In Syrien genossen sie während des Bürgerkriegs relative Autonomie in ihrer Hochburg Suwaida. Doch die neue sunnitisch dominierte Regierung in Damaskus betrachten viele Drusen mit Misstrauen - nicht ohne Grund, wie die jüngsten Ereignisse zeigen.
Was bleibt, ist eine traumatisierte Stadt, über 500 Tote und die bange Frage: Wie lange hält der fragile Waffenstillstand? Die internationale Gemeinschaft schaut weitgehend tatenlos zu, während Syrien weiter in Chaos und Gewalt versinkt. Ein Land, das einst als Wiege der Zivilisation galt, verkommt zum Schauplatz mittelalterlicher Grausamkeiten.
Die Ereignisse in Suwaida sind ein weiterer Beweis dafür, dass Syrien weit davon entfernt ist, zur Normalität zurückzukehren. Solange ethnische und religiöse Spannungen von verschiedenen Akteuren für ihre Zwecke instrumentalisiert werden, wird das Blutvergießen weitergehen. Die kleine Leen mit ihrem Malbuch - sie steht stellvertretend für eine verlorene Generation, die nichts als Krieg und Zerstörung kennt.
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