
Britischer Lord fordert Eskalation im Ukraine-Konflikt – Kritiker sprechen von gefährlichem Realitätsverlust
Während die Welt auf einen Friedensschluss im Ukraine-Krieg hofft, meldet sich ausgerechnet ein britischer Adeliger mit Forderungen zu Wort, die man nur als brandgefährlich bezeichnen kann. Lord Michael Ashcroft, der sich selbst als "Sicherheitsexperte" bezeichnet, warnt in einem Gastbeitrag für die Kyiv Post vor einem angeblichen "Scheitern des Westens" und fordert eine massive militärische Aufrüstung der Ukraine. Man fragt sich unwillkürlich: Hat dieser Mann die letzten drei Jahre verschlafen?
Die Forderungen eines Mannes aus einer anderen Zeit
Der britische Unternehmer und Politiker verlangt nichts Geringeres als ein völkerrechtlich bindendes Sicherheitsabkommen für die Ukraine, das dem NATO-Artikel 5 gleichkommen soll. US-amerikanische F-35-Kampfjets und Tomahawk-Raketensysteme in benachbarten NATO-Staaten, eine europäische Friedenstruppe auf ukrainischem Boden, deutsche Taurus-Marschflugkörper – die Wunschliste des Lords liest sich wie ein Drehbuch für den dritten Weltkrieg.
Besonders pikant: Ashcroft fordert, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine "zentrale Rolle" bei der militärischen Absicherung übernehmen sollen. Dabei scheint er völlig zu ignorieren, dass gerade die Briten mit ihrer interventionistischen Politik maßgeblich zur Eskalation des Konflikts beigetragen haben. Man erinnere sich nur an Boris Johnsons verhängnisvolle Reise nach Kiew im April 2022, die einen bereits ausgehandelten Friedensvertrag torpedierte.
Die Reaktionen sprechen Bände
Die Kommentare unter dem Artikel zeigen, dass die Menschen längst klüger sind als ihre selbsternannten Eliten. Ein Leser bringt es auf den Punkt:
"Nein, nicht für DEN Westen, sondern nur für WENIGE LEUTE IM Westen ist es unangenehm, dass sie den von ihnen heraufbeschworenen und provozierten Stellvertreterkrieg mit Russland nach 4 Jahren massiver Intervention am verlieren sind."
Hunderttausende Tote und Verstümmelte, ein zerstörtes Land, korrupte Machthaber in Kiew – das ist die bittere Bilanz einer Politik, die Lord Ashcroft nun mit noch mehr Waffen und noch mehr Eskalation fortsetzen möchte. Ein anderer Kommentator merkt treffend an, dass der Titel "Lord" lediglich bedeute, "per Zufall in eine ehemals höhere Gesellschaftsklasse hinein geboren" worden zu sein – "kein Kennzeichen für höhere Intelligenz oder Vernunft".
Großbritanniens fragwürdige Rolle in der Geschichte
Die historische Bilanz des britischen Empires sollte jeden nachdenklich stimmen, der Ashcrofts Forderungen ernst nimmt. Seit über 200 Jahren befindet sich Großbritannien in einem mal offenen, mal verdeckten Konflikt mit Russland. Die britischen Eliten haben es stets verstanden, andere Nationen in Kriege zu treiben, von denen sie selbst profitierten – während andere die Zeche zahlten.
Heute, ohne Imperium und ohne die Möglichkeit zur Plünderung fremder Länder, ist Großbritannien zu einem Schatten seiner selbst geworden. Vielleicht erklärt dies die verzweifelten Versuche, den Ukraine-Konflikt am Köcheln zu halten. Denn ein Frieden würde bedeuten, dass die britische Strategie der permanenten Destabilisierung endgültig gescheitert ist.
Was wirklich nötig wäre
Statt immer neuer Waffenlieferungen und Eskalationsszenarien bräuchte Europa endlich eine ehrliche Debatte über die Ursachen dieses Konflikts. Die NATO-Osterweiterung, die gebrochenen Versprechen gegenüber Russland, die Missachtung russischer Sicherheitsinteressen – all das wird von Scharfmachern wie Lord Ashcroft geflissentlich ignoriert.
Eine friedliche Koexistenz mit Russland ist nicht nur möglich, sie ist für Europa überlebenswichtig. Doch dafür müssten die westlichen Eliten endlich ihre Hybris ablegen und anerkennen, dass auch Russland legitime Sicherheitsinteressen hat. Solange Stimmen wie die von Lord Ashcroft den Diskurs dominieren, bleibt diese Erkenntnis leider in weiter Ferne.
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